Kitharöde
Ein Kitharöde (von altgriechisch κιθαρῳδός kitharodos, lateinisch citharoedus) war im antiken Griechenland ein Dichter, der seine Gedichte selbst sang und sich dabei auf der Leier Kithara begleitete. Die Kitharöden bildeten einen Teil der Nachfolge der homerischen Aöden (Sänger und Dichter volkstümlicher Epen), während die Rhapsoden Epen rezitierten. Daneben gab es den Auloden, der seine Verse von einem Aulosbläser begleitet vortrug.
Ursprünglich waren Gesang und Begleitung auf der Kithara unison, was sich seit Archilochos oder Krexos geändert haben soll. Kitharöden trugen einen langen Chiton.
Bekannte Kitharöden waren Terpandros[1][2] und Arion von Lesbos[3]. Der Gesang zur Kithara war noch in römischer Zeit beliebt; der Kaiser Nero trat wiederholt als Kitharöde auf.
Literatur
- Hermann Abert: Κιθαρῳδία. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band XI,1, Stuttgart 1921, Sp. 530–534.
- Konrat Ziegler: Kitharodia. In: Der Kleine Pauly (KlP). Band 3, Stuttgart 1969, Sp. 223.
Einzelnachweise
- „Terpandros […] war ein Kitharode und der wichtigste Erneuerer des 7. Jh. auf musikalischem Gebiet.“ Zitiert aus: Martin van Schaik: Terpandros, Terpander. In: Ludwig Finscher (Hrsg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Allgemeine Enzyklopädie der Musik. 2. Auflage. Personenteil 16. Bärenreiter, Kassel 2006, ISBN 3-7618-1100-4, S. 691 (planet.nl [PDF]).
- “[…] Terpandros, the oldest and best kithara-player of his time […]” In: Martin van Schaik: Terpandros of Lesbos in Medieval and Renaissance Music Theory Reconsidered. Utrecht 2007, S. 8 (planet.nl [PDF]).
- „[…] der Dichter und Kitharode Arion, der zur Zeit des Tyrannen Periander, um 600 v. Chr., in Korinth wirkte.“ In: Konstantinos Tsapakidis: Kollektives Gedächtnis und Widerstandskultur. Musiksoziologische Reflexionen über die altgriechische Musik. Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt, Frankfurt am Main 2002, S. 159, urn:nbn:de:hebis:30-0000002754 (Inauguraldissertation).