Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg
Der Evangelische Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg ist einer von 26 Kirchenkreisen innerhalb der Evangelischen Kirche von Westfalen. Zu ihm gehörten (Stand 31. Dezember 2021) rund 74.000 Gemeindeglieder in 23 Kirchengemeinden; 2017 waren es 82.010.[2]
Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg | |
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Die Erlöserkirche ist das älteste Kirchengebäude in Lüdenscheid | |
Organisation | |
Landeskirche | Evangelische Kirche von Westfalen |
Statistik | |
Fläche | 1.139 Quadratkilometer |
Kirchengemeinden | 23 |
Gemeindeglieder | 74.200 (Stand 31. Dezember 2021)[1] |
Leitung | |
Superintendent | Christof Grote |
Hauptpredigtkirche | Christuskirche (Lüdenscheid) |
Büroanschrift | Hohfuhrstraße 34 58509 Lüdenscheid |
Webpräsenz | https://www.evangelisch-im-sauerland.de |
Lage
Der Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg umfasst den südlichen Teil des Märkischen Kreises sowie den Großteil des Gebiets der Städte Attendorn und Lennestadt im Kreis Olpe. Er grenzt, von Nordwesten aus im Uhrzeigersinn, an den Kirchenkreis Hagen sowie an den Kirchenkreis Iserlohn (mit dem gemeinsam er den Gestaltungsraum III in der westfälischen Landeskirche bildet) und an die Kirchenkreise Soest-Arnsberg und Siegen-Wittgenstein. Im Westen ist der Kirchenkreis An der Agger der Evangelischen Kirche im Rheinland sein Nachbar; eine kurze Grenze gibt es auch mit dem Kirchenkreis Lennep.
Geschichte
In dem zur Grafschaft Mark gehörenden Gebiet des heutigen Kirchenkreises hatte sich die Reformation zwischen 1560 (Neuenrade) und 1580 (Plettenberg) fast vollständig durchgesetzt.[3] Die meisten Gemeinden blieben lutherisch, es entstanden im 17. Jahrhundert aber auch kleinere reformierte Gemeinden in Neuenrade, Plettenberg und Werdohl. Nach der Eingliederung in Brandenburg-Preußen konnten beide Kirchen ihre presbyterial-synodale Verfassung erhalten und festigen. Die lutherischen Gemeinden waren zunächst auf die Classes Altena und Neuenrade-Plettenberg verteilt,[4] während die reformierten mit denen von Altena, Breckerfeld, Wiblingwerde und Iserlohn die Classe Süderland bildeten.[5] 1797 wurde der größte Teil der Classis Altena mit der Classis Neuenrade-Plettenberg zur Classis Lüdenscheid vereinigt, die damit schon weitestgehend dasselbe Gebiet wie der spätere Kirchenkreis umfasste.[6]
Im Zuge der Neuordnung der preußischen Provinz Westfalen nach dem Wiener Kongress wurde 1818 als einer von 16 Kirchenkreisen auch der Kirchenkreis Lüdenscheid (nach damaligem Sprachgebrauch Diözese Lüdenscheid oder Synode Lüdenscheid) gegründet, in dem die lutherischen und reformierten Gemeinden vereinigt waren. Bis auf die Stadt Altena, die zum Kirchenkreis Iserlohn kam, war er deckungsgleich mit dem Kreis Altena. In den zum ehemaligen Herzogtum Westfalen und nun zum Kreis Olpe gehörenden Gebieten wohnten damals nur wenige Evangelische. Erst durch die Industrialisierung im Laufe des 19. Jahrhunderts entstanden evangelische Gemeinden (in Attendorn 1856, in Grevenbrück-Meggen 1874), die sich dem Kirchenkreis anschlossen.
1959 wurde der östliche Teil des Kirchenkreises als Kirchenkreis Plettenberg abgetrennt. Im Jahr 2000 fusionierten beide Kirchenkreise wieder zum jetzigen Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg. Dabei wurde die Kirchengemeinde Rummenohl an den Kirchenkreis Hagen abgegeben.[7]
Kirchen und Gemeinden
Zum Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg gehören 23 Kirchengemeinden.
- Evangelische Kirchengemeinde Attendorn-Lennestadt
- Evangelische Kirche Altenhundem, Erlöserkirche (Attendorn), Christuskirche (Finnentrop), Evangelische Kirche Grevenbrück, Emmaus-Kirche (Würdinghausen)
- Evangelische Kirchengemeinde Brügge
- Kreuzkirche
- Evangelische Kirchengemeinde Brüninghausen
- Evangelische Kirche Brüninghausen
- Evangelische Kirchengemeinde Eiringhausen
- Johanniskirche (Eiringhausen)
- Evangelische Kirchengemeinde Halver
- Evangelische Kirchengemeinde Herscheid
- Evangelische Kirchengemeinde Hülscheid- Heedfeld
- Evangelische Kirche Heedfeld, Evangelische Kirche Hülscheid
- Evangelische Kirchengemeinde Kierspe
- Christuskirche, Margarethenkirche
- Evangelische Christus-Kirchengemeinde Lüdenscheid
- Christuskirche, Markuskirche
- Evangelische Johannes-Kirchengemeinde Lüdenscheid
- Johanneskirche
- Evangelische Kreuzkirchengemeinde Lüdenscheid
- Kreuzkirche
- Ev. Versöhnungs-Kirchengemeinde Lüdenscheid
- Apostelkirche, Erlöserkirche
- Evangelische Kirchengemeinde Meinerzhagen
- Jesus-Christus-Kirche, Johanneskirche
- Evangelische Kirchengemeinde Neuenrade
- Evangelische Kirchengemeinde Oberbrügge
- Evangelische Kirche Oberbrügge
- Evangelische Kirchengemeinde Oberrahmede
- Evangelische Kirche Oberrahmede
- Evangelische Kirchengemeinde Ohle
- Evangelische Kirchengemeinde Plettenberg
- Christuskirche, Erlöserkirche, Martin-Luther-Kirche
- Evangelische Kirchengemeinde Rahmede
- Friedrichskirche
- Evangelische Kirchengemeinde Rönsahl
- Evangelische Kirchengemeinde Schalksmühle-Dahlerbrück
- Christuskirche (Dahlerbrück), Erlöserkirche (Schalksmühle), Kreuzkirche (Schalksmühle)
- Evangelische Kirchengemeinde Valbert
- Evangelische Kirche Valbert
- Evangelische Kirchengemeinde Werdohl
- Christuskirche, Friedenskirche
Einrichtungen
Der Kirchenkreis unterstützt die Kirchengemeinden, macht aber zugleich zahlreiche Angebote für übergemeindliche kirchliche Arbeit. So unterhält er mehrere Fachreferate, darunter ein Schulreferat mit Mediathek, ein Diakonisches Werk und zwei Freizeithäuser, das Landhaus Nordhelle und das Haus „Alter Leuchtturm“ auf der Insel Borkum.
Superintendenten
Kirchenkreis Lüdenscheid
von | bis | Name[8] |
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1818 | 1821 | Friedrich Keßler |
1822 | 1822 | Friedrich Kleinschmidt |
1823 | 1826 | Franz Hueck |
1827 | 1830 | Friedrich Keßler |
1830 | 1833 | Friedrich Geck |
1834 | 1841 | Kaspar Philipps |
1842 | 1848 | Karl Schirmer |
1848 | 1853 | Friedrich Werckshagen |
1854 | 1859 | Carl Stöter |
1861 | 1885 | Wilhelm Geck |
1885 | 1910 | Karl Niederstein |
1910 | 1911 | Friedrich Geck |
1912 | 1922 | Heinrich Kepp |
1923 | 1933 | Karl Turck |
1933 | 1947 | Friedrich Arning |
1948 | 1964 | Walter Köllner |
1964 | 1988 | Karl-Friedrich Mühlhoff |
1988 | 2000 | Hans-Ulrich Köster |
Kirchenkreis Plettenberg
von | bis | Name[8] |
---|---|---|
1959 | 1972 | Otto Grünberg |
1972 | 1996 | Wilhelm Ubrig |
1996 | 2000 | Klaus Majoress |
Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg
von | bis | Name[8] |
---|---|---|
2000 | 2020 | Klaus Majoress |
2020 | heute | Christof Grote |
Weblinks
Einzelnachweise
- Statistischer Jahresbericht der Evangelischen Kirche von Westfalen 2022, S. 26, abgerufen am 3. April 2023.
- Statistischer Jahresbericht der Evangelischen Kirche von Westfalen - Entwicklung der Gemeindegliederzahlen nach Kirchenkreisen - Seite 16, abgerufen am 20. August 2021
- Wilhelm Heinrich Neuser: Evangelische Kirchengeschichte Westfalens im Grundriß. Bielefeld 2002, S. 100.
- Heinrich Heppe: Geschichte der Evangelischen Kirche von Cleve-Mark und der Provinz Westphalen. Varnhagen, Iserlohn 1867, S. 258 f.
- Silke Busch: Die Protokolle der reformierten Synoden und Klassen. In: Archivmitteilungen der Westfälischen Kirche. Nr. 9, 1999, S. 9–18, hier S. 17.
- Hartmut Waldminghaus: Der Kirchenkreis Lüdenscheid 1818–1918. In: Jahrbuch für Westfälische Kirchengeschichte 96, 2001, S. 165–188, hier S. 165.
- Kirchliches Amtsblatt der Evangelischen Kirche von Westfalen – Nr. 7 vom 22. Oktober 1999, S. 206.
- Wolfgang Werbeck: Die Superintendenten der evangelischen Kirche in Westfalen 1818–2000. In: Jahrbuch für westfälische Kirchengeschichte 96, 2001, S. 196–198.