Kipparsch
Kipparsch ist die veraltete, aber im rheinischen Regiolekt noch gebräuchliche, Bezeichnung für eine wundgeriebene Stelle (Wolf, Intertrigo) in der Analfalte.
Bekannt war das Wort bereits in der mitteldeutschen bzw. mittelniederdeutschen Sprache zwischen 1340 und 1424 als kipars[1] und wurde zunächst in der Reiterei gebraucht, da ungeübte und unsichere Reiter oft im Sattel hin- und herkippen und sich dadurch nach einiger Zeit wundreiben.
In einigen Dialekten des Rheinlandes (vorwiegend im Westteil Nordrhein-Westfalens) ist der Begriff umgangssprachlich und in übertragener Bedeutung noch geläufig. Bekannte Redewendungen sind unter anderem sich einen Kipparsch arbeiten,[2] sich einen Kipparsch laufen oder auch sich einen Kipparsch suchen für langwierige, oft unnütze oder ergebnislose Tätigkeiten.
Literatur
- Friedrich L. Weigand: Deutsches Wörterbuch, Walter de Gruyter, 1968. S. 1037–1038 in der Google-Buchsuche
- Johann Gottfried Haas: Neues Teutsches und Französisches Wörterbuch: Der Jugend zum Gebrauch bequem eingerichtet. A bis K Schwickert, 1786, S. 1733–1734 in der Google-Buchsuche
Einzelnachweise
- Friedrich L. Weigand: Deutsches Wörterbuch, Walter de Gruyter, 1968. S. 1037–1038 in der Google-Buchsuche
- Rolf-Bernhard Essig: Holy Shit! Alles übers Fluchen und Schimpfen. Mit Illustrationen von Papan. Aufbau Verlag, Berlin 2012, ISBN 978-3-352-00850-4 (siehe 14. »Du Brunzkachel, du oogsaachta! ... Du Hämmorrhitenpritschn!« Über den Dialekt und seine drastischen Wörte, Abschnitt Von wegen Frohnatur. Die gereizten Rheinländer in der Google-Buchsuche)