Kim Jong-suk

Kim Jong-suk (* 24. Dezember 1917 in Osan bei Hoeryŏng, Unterprovinz Kankyō-hokudo, Provinz Chōsen, damals Japanisches Kaiserreich, heute Nordkorea; † 22. September 1949 in Pjöngjang, Nordkorea) war eine Angehörige der koreanischen Freischar im Kampf für die Unabhängigkeit des seit 1910 ins Japanische Kaiserreich eingegliederten Koreas sowie erste Ehefrau von Kim Il-sung, Mutter von Kim Jong-il und Großmutter des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong-un.

Kim Jong-suk (1945)
Kim Jong-suk (1945)
Kim Jong-suk (1945)

Koreanische Schreibweise
Chosŏn’gŭl 김정숙
Hancha 金正淑
Revidierte
Romanisierung
Gim Jeong-suk
McCune-
Reischauer
Kim Chŏngsuk

Leben

Kim Jong-suk 1938 als Angehörige der Unabhängigkeitsaktivisten

Kim Jong-suk wurde als Tochter eines armen Bauern im Norden der japanischen Provinz Chōsen geboren und wuchs in einer christlichen Familie[1] auf. Diese verließ Chōsen 1922 wegen der widrigen Lebensumstände und siedelte ins benachbarte China über. Am 10. Juli 1932 schloss sich Kim dem von Kim Il-sung, dem späteren Staatschef Nordkoreas, angeführten Kommunistischen Jugendverband Koreas an. Am 25. April 1936 trat sie einer Einheit der Koreanischen Volksarmee unter Kim Il-sungs Kommando bei und wurde im Jahr darauf, am 25. Januar 1937, Mitglied der Kommunistischen Partei.

Zusammen mit Kim Il-sung, den sie 1935 kennengelernt und 1940 geheiratet hatte, ging Kim Jong-suk in die Sowjetunion. Dort wurde in Wjatskoje bei Chabarowsk am 16. Februar 1941 der gemeinsame Sohn Kim Jong-il geboren.

Grab von Kim Jong-suk auf dem Friedhof der Revolutionshelden

Nach der Kapitulation Japans kehrte die Familie Kim mit der Roten Armee auf die nun von Japan unabhängige Koreanische Halbinsel zurück. Ein Jahr nach der Ausrufung der „Demokratischen Volksrepublik Korea“ (Nordkorea) starb Kim Jong-suk am 22. September 1949 bei einer Fehlgeburt.

Bedeutung

Kim Jong-suk wird heute in Nordkorea als Ehefrau des „ewigen Präsidenten“ Kim Il-sung und als Mutter des „geliebten Führers“ Kim Jong-il wie eine Heilige verehrt. Ihre Zugehörigkeit zur Partisanenarmee und ihr sonstiges Wirken sind an sich nicht von geschichtlicher Bedeutung, wobei dies von der Überhöhung durch die nordkoreanische „Hagiographie“ verwischt wird. Als „Kim Jong-suk − die Heldin der antijapanischen Revolution“ ist sie Teil der Dreiheit aus Vater, Mutter und Sohn („Die drei Heerführer vom Gebirge Paektu[2]) in der quasi-religiösen Führerverehrung der offiziellen nordkoreanischen Gesellschaft. Am 21. September 1972 wurde ihr postum der Titel „Heldin der Koreanischen Demokratischen Volksrepublik“ verliehen. In der Propaganda wird Kim Jong-suk als eine Frau dargestellt, die die Armut und das Leiden ihrer Familie und der anderen armen Bauern als Konsequenz einer ungerechten Gesellschaftsordnung erkennt und fortan, unter dem Einfluss der Lehren Kim Il-sungs, für eine kommunistische Revolution kämpft. Gleichzeitig wird sie sich der Bedeutung Kim Il-sungs für das Schicksal des koreanischen Volkes bewusst und ist ihm somit völlig ergeben.

Literatur

Commons: Kim Jong-suk – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Rüdiger Frank: Nordkorea. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2014, ISBN 978-3-421-04641-3.
  2. Errichtung von Gedenksteinen für die drei Heerführer vom Gebirge Paektu. (Memento vom 30. September 2007 im Internet Archive)

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