Kim Hyeon-woo

Kim Hyeon-woo (* 6. November 1988 in Cheolweon, Prov. Gangwon-do) ist ein südkoreanischer Ringer. Er wurde 2012 Olympiasieger im griechisch-römischen Stil im Leichtgewicht und 2013 im gleichen Stil Weltmeister im Weltergewicht.

Kim Hyeon-woo
Kim Hyeon-woo
Medaillenspiegel

Ringer

Korea
Olympische Spiele
Gold 2012 London Leicht
Bronze 2016 Rio de Janeiro bis 75 kg
Weltmeisterschaft
Bronze 2011 Istanbul Leicht
Gold 2013 Budapest Welter
Bronze 2018 Budapest bis 77 kg
Asienspiele
Gold 2014 Incheon bis 75 kg
Bronze 2018 Jakarta bis 77 kg
Asienmeisterschaften
Gold 2010 New Delhi Leicht
Gold 2013 New Delhi Welter
Gold 2014 Almaty bis 75 kg
Gold 2015 Doha bis 75 kg
Gold 2019 Xi’an/China bis 77 kg
Junioren-Weltmeisterschaften
Silber 2006 Guatemala-Stadt Leicht Juniors
Bronze 2007 Peking Leicht Juniors
Asiatische Juniorenmeisterschaften
Gold 2003 Feng Yuan City bis 50 kg Cadets
Gold 2005 Oaoai/Japan bis 63 kg Cadets
Gold 2006 Abu Dabi Leicht Juniors

Werdegang

Kim Hyeon-woo begann als Jugendlicher im Alter von 9 Jahren mit Judo und wechselte mit 12 Jahren im Jahre 2000 zum Ringen. Er ist Mitglied des Ringerclubs der Gangwon High-School. Sein Trainer ist Park Chi-ho. Bei einer Größe von 1,74 Metern ringt er im Leichtgewicht, der Gewichtsklasse bis 66 kg Körpergewicht. Er startet nur im griechisch-römischen Stil.

Als Junior wurde er im Jahre 2006 in Guatemala-Stadt im Leichtgewicht hinter Refik Ayvazoğlu aus der Türkei und vor Tamas Lörincz aus Ungarn und Ruslan Belcharojew aus Russland Vize-Weltmeister.

Bei den Senioren wurde er erst wieder im Jahre 2010 bei internationalen Meisterschaften eingesetzt. Er wurde dabei in New Delhi Asienmeister vor Aibek Jensechanow aus Kasachstan. Im gleichen Jahr startete er auch erstmals bei der Weltmeisterschaft in Moskau, kam dort aber nur auf den 8. Platz. Er schied dort nach einer Niederlage gegen Tamas Lörincz nach der 4. Runde aus. Auch bei den Asien-Spielen 2010 in Guangzhou kam er über einen 7. Platz nicht hinaus. Sieger wurde dort Saeid Mourad Abdvali aus dem Iran.

Große Fortschritte verzeichnete er dann im Jahre 2011. Er gewann in diesem Jahr bei der Weltmeisterschaft in Istanbul im Leichtgewicht eine Bronzemedaille. Er besiegte dabei Seref Tüfenk aus der Türkei, Plamen Petrow aus Bulgarien, Edgaras Venckaitis aus Litauen und Vitali Rəhimov aus Aserbaidschan. Im Halbfinale verlor er knapp mit 1:2 Runden und 2:3 Punkten gegen Saeid Mourad Abdvali und die Bronzemedaille erkämpfte er sich danach mit einem Sieg in der Trostrunde über Frank Stäbler aus Deutschland.

Den größten Erfolg in seiner bisherigen Laufbahn erkämpfte sich Kim Hyeon-wwo dann bei den Olympischen Spielen in London. Er holte sich dort im Leichtgewicht mit Siegen über Hovhannes Warderesjan, Armenien, Edgaras Venckaitis, Steeve Guénot aus Frankreich, dem Olympiasieger von 2008 und seinem alten Konkurrenten Tamas Lörincz die Goldmedaille. Im April 2013 wurde er in New Delhi Asienmeister im Weltergewicht, in das er Anfang des Jahres gewechselt war. Im Finale besiegte er dabei Hadi Alizadeh Pournia aus dem Iran. Auch bei der Weltmeisterschaft 2013 in Budapest trat er in dieser Gewichtsklasse an. Er besiegte dort Richard Rigo, Slowakei, Yang Bin, China, Veli-Kari Suominen, Finnland und Emrah Kus, Türkei. Im Finale kam es dann zum Duell der beiden Olympiasieger von 2012 Kim Hyeon-woo (Leichtgewicht) und Roman Wlassow, Russland (Weltergewicht). In diesem Duell zweier Spitzenathleten setzte sich Kim knapp durch und wurde damit Weltmeister.

Im April 2014 gewann Kim Hyeon-woo in Almaty in der neuen Gewichtsklasse bis 75 kg Körpergewicht wieder Asienmeister. Er verwies dabei Takehiro Kanakubo aus Japan, Ex-Weltmeister Saeid Murad Abdvali und Yang Bin aus China auf die Plätze. Im Mai 2014 vertrat er die südkoreanischen Farben beim Mannschafts-Welt-Cup in Teheran, bei dem die Mannschaft des Iran vor Russland und Aserbaidschan siegte. Die südkoreanische Mannschaft belegte den 6. Platz. Kim Hyeon-woo besiegte dabei Karapet Tschaljan, Armenien, Hadi Alizadehpournia, Iran, Elwin Mursalijew, Aserbaidschan und Furkan Bayrak, Türkei.

Im September 2014 siegte Kim Hyeon-woo bei den Asien-Spielen in Incheon/Südkorea. Er verwies dabei im Weltergewicht Takehiro Kanakubo, Japan, Dosschan Kartikow, Kasachstan und Payam Abdeh Saleh Bouyeri Payani, Iran, auf die Plätze. Wegen der Teilnahme an diesen Spielen verzichtete er 2014 auf die Teilnahme an der Weltmeisterschaft.

Im Mai 2015 wurde er in Doha wieder Asienmeister im Weltergewicht vor Atabek Asisbekow, Kirgisistan, Dilschod Turdijew, Usbekistan und Payam Abdeh Saleh Bouyeri Payani. Im September 2015 war er bei der Weltmeisterschaft in Las Vegas am Start. In der Gewichtsklasse bis 75 kg siegte er dort zunächst über Jonas Bossert aus der Schweiz und Viktor Nemes aus Serbien, unterlag dann aber etwas überraschend gegen Dosschan Kartikow aus Kasachstan. Da dieser das Finale nicht erreichte, schied Kim Hyeon-woo aus und belegte nur den 10. Platz.

Im März 2016 holte Kim Hyeon-woo mit einem Sieg beim Olympia-Qualifikations-Turnier in Astana das bei der Weltmeisterschaft 2015 wegen seines 10. Platzes verfehlte Startrecht bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro nach. In Rio traf er gleich in seinem ersten Kampf auf seinen alten Rivalen Roman Wlassow, gegen den er knapp nach Punkten verlor. In der Trostrunde besiegte er dann Yang Bin aus China und Bozo Starcevic aus Kroatien und sicherte sich dadurch noch eine Bronzemedaille.

Kim setzte seine Laufbahn nach den Olympischen Spielen 2016 fort. Im August 2017 nahm er an der Weltmeisterschaft in Paris in der Gewichtsklasse bis 75 kr teil. nach zwei Siegen unterlag er dort gegen Tamás Lőrincz aus Ungarn und schied aus, da Lörincz das Finale nicht erreichte. Er belegte damit den 7. Platz.

2018 war Kim Hyeon-woo wieder erfolgreicher. Bei den Asienspielen in Jakarta gewann er im August in der neuen Gewichtsklasse bis 77 kg eine Bronzemedaille. Die gleiche Medaille sicherte er sich auch im Oktober 2018 bei der Weltmeisterschaft in Budapest. Nach gewonnenen Kämpfen gegen Karapet Chaljan, Armenien, Bozo Starcevic, Kroatien und Fatih Cengiz, Türkei, verlor er im Halbfinale wieder gegen Tamás Lőrincz. In der Trostrunde sicherte er sich aber mit einem Sieg über Bilan Nalgijew aus Usbekistan eine Bronzemedaille.

Im April 2019 wurde Kim Hyeon-woo in Xi’an/China in der Gewichtsklasse bis 77 kg zum fünften Male Asienmeister. Im Finale besiegte er dabei Gurpreet Singh aus Indien.

Internationale Erfolge

JahrPlatzWettbewerbGewichtsklasseErgebnisse
20031.Asiatische Junioren-Meisterschaft (Cadets) in Feng Yuang City/Taiwanbis 50 kgvor Jassin Amiri, Iran und Sagi Isajew, Kasachstan
20051.Asiatische Junioren-Meisterschaft (Cadets) in Oarai/Japanbis 63 kgvor Plireya Heydariasel, Iran und Atai Koichukulow, Kirgisistan
20061.Asiatische Junioren-Meisterschaft (Juniors) in Abu DhabiLeichtvor Aibek Jensechanow, Kasachstan und Afshin Bjabangard, Iran
20062.Junioren-WM in Guatemala-StadtLeichthinter Refik Ayvazoğlu, Türkei, vor Tamas Lörincz, Ungarn und Ruslan Belcharojew, Russland
20073.Junioren-WM (Juniors) in PekingLeichthinter Ruslan Belcharojew, Russland und Aibek Jensechanow
20101.Asien-Meisterschaft in New DelhiLeichtvor Aibek Jensechanow, Kasachstan, Sunil Kumar Rana, Indien und Yang Pengfei, China
20108.WM in MoskauLeichtSieger: Ambako Watschadse, Russland vor Armen Wardanjan, Ukraine
20107.Asien-Spiele in GuangzhouLeichtSieger: Saeid Mourad Abdvali, Iran vor Darchan Bejachmetow, Kasachstan
20112.Welt-Cup in MinskLeichthinter Saeid Mourad Abdvali, vor Michail Semnonow, Belarus und Alexi Bell Caballero, Kuba
20113.WM in IstanbulLeichtnach Siegen über Seref Tüfenk, Türkei, Plamen Petrow, Bulgarien, Edgaras Venckaitis, Litauen und Witali Rachimow, Aserbaidschan, einer Niederlage gegen Saeid Mourad Abdvali und einem Sieg über Frank Stäbler, Deutschland
20111.FILA-Test-Turnier in LondonLeichtvor Adam Kurak, Polen, Jarkko Ala-Huikku, Finnland und Artak Margarjan, Frankreich
20123.Welt-Cup in SaranskLeichthinter Seref Tüfenk und Rafiq Hüseynov, Aserbaidschan
20121.„Ion-Corneanu“-Memorial in TârgovișteLeichtvor Christinel Razvan Motoi, Rumänien und Wuileixis Rivas Espinosa, Venezuela
20122.Trophee Milone in SassariLeichthinter Anton Chomenko, Russland, vor Arsen Dschulflakjan, Armenien und Anton Marchl, Österreich
2012GoldOS in LondonLeichtnach Siegen über Hovhannes Warderesjan, Armenien, Edgaras Venckaitis, Steeve Guénot, Frankreich und Tamas Lörincz
20131.Asienmeisterschaft in New DelhiWeltervor Hadi Alizadeh Pournia, Iran, Maksat Jereschepow, Kasachstan und Tomohiro Inoue, Japan
20131.WM in BudapestWelternach Siegen über Richard Rigo, Slowakei, Yang Bin, China, Veli-Kari Suominen, Finnland, Emrah Kus, Türkei und Roman Wlassow, Russland
20141.Asienmeisterschaft in Almatybis 75 kgvor Takehiro Kanakubo, Japan, Saeid Mourad Abdvali und Yang Bin, China
20141.Intern. Turnier in Olympia/Griechenlandbis 75 kgvor Ewgeni Pentorets, Griechenland und Juan Angel Escobar, Mexiko
20141.Asien-Spiele in Incheon/Südkoreabis 75 kgvor Takehiro Kanakubo, Japan, Dosschan Kartikow, Kasachstan und Payam Abdeh Saleh Bouyeri Payani, Iran
20151.Asienmeisterschaft in Dohabis 75 kgvor Atabek Asisbekow, Kirgisistan, Dilschod Turdijew, Usbekistan und Payam Abdeh Saleh Bouyeri Payani
20151.Großer Preis von Spanien in Madridbis 75 kgvor Arsen Dschulfalakjan, Armenien, Seref Tüfenk, Türkei und Nikolai Daragan, Ukraine
20151.„Ion-Corneanu“-Memorial in Bukarestbis 75 kgvor Florian Neumaier, Deutschland, Henri Esko Välimäki, Finnland und Igor Besleaga, Moldawien
201510.WM in Las Vegasbis 75 kgnach Siegen über Jonas Bossert, Schweiz und Viktor Nemes, Serbien und einer Niederlage gegen Dosschan Kartikow, Kasachstan
20151.Golden-Grand-Prix in Bakubis 75 kgvor Payam Abdeh Saleh Bouyeri Payani, Mark Overgaard Madsen, Dänemark und Ramin Taherisartang, Iran
20161.Olympia-Qualifikations-Turnier in Astanabis 75 kgvor Dilschod Turdiew, Usbekistan, Atabek Asisbekow, Kirgisistan und Yang Bin, China
20162.„Wladyslaw-Pytlasinski“-Memorial in Spala/Polenbis 75 kghinter Mark Overgaard Madsen, vor Yang Bin und Waleri Palenski, Belarus
20162.Großer Preis von Deutschland in Dortmundbis 80 kghinter Selçuk Çebi, Türkei, vor Fawzy Rashad Mohammed Mahmoud, Ägypten und Edurard Sargsjan, Armenien
2016BronzeOS in Rio de Janeirobis 75 kgnach einer Niederlage gegen Roman Wlassow und Siegen über Yang Bin und Bozo Starcevic, Kroatien
20177.WM in Parisbis 75 kgnach Siegen über Angelo Rafael Marquez Moreira, Brasilien und Shohei Yabiku, Japan und einer Niederlage gegen Tamás Lőrincz
20177.„Bolat-Turlychanow“-Memorial in Alma-Atabis 75 kgSieger: Fatih Cengiz, Türkei vor Mindia Zulukidse, Georgien
20171.„Dave-Schultz“-Memorial International in Colorado Springsbis 77 kgvor RaVaughn Perkins, USA
20181.„Giwi Kartosija & Wachtang Balawadse“-Memorial in Tiflisbis 77 kgvor Mohammadali Abdollhamid Geraei, Iran, Rafael Junusow und Ruslan Wardanjan, beide Russlend
20183.Asienspiele in Jakartabis 77 kghinter Mohammadali Abdolhamid Geraei und Akschol Machmudow, Kirgisistan, gemeinsam mit Yang Bin, China
20183.WM in Budapestbis 77 kgnach Siegen über Karapet Chaljan, Armenien, Bozo Starcevic und Fatih Cengiz, einer Niederlage gegen Tamás Lőrincz und einem Sieg über Bilan Nalgijew, Usbekistan
20181.„Bolat-Turlychanow“-Memorial in Alma-Atabis 77 kgvor Dimitri Petaikin und Irakli Kalandija, beide Russland und Schasulan Maratow, Kasachstan
20193.Großer Preis von Zagrebbis 77 kghinter Bozo Starcevic und Yunus Emre Basar, Türkei
20193.Großer Preis von Ungarn in Győrbis 77 kghinter Viktor Nemes, Serbien und Dimitri Pyschkow, Ukraine
20191.Asienmeisterschaft in Xi’an/Chinabis 77 kgvor Gurpreet Singh, Indien, Tamerlan Schadukajew, Kasachstan und Mohammadali Abdolhamid Geraei
20191.Sassari City Matteo Pellicone Memorialbis 77 kgvor Zoltan Levai, Ungarn, Georgios Prevolarakis, Griechenland und Tamás Lőrincz
Erläuterungen
  • alle Wettkämpfe im griechisch-römischen Stil
  • OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft
  • Leichtgewicht, Gewichtsklasse bis 66 kg, Weltergewicht, bis 74 kg Körpergewicht (bis 31. Dezember 2013); seit 1. Januar 2014 gilt eine neue Gewichtsklasseneinteilung durch den Internationalen Ringerverband FILA, die durch die Nachfolge-Organisation UWW (United World Wrestling) seither schon wieder zweimal geändert wurde, so dass eine Benennung der Gewichtsklassen mit Namen, so wie es seit Bestehens des Ringens üblich war, nicht mehr möglich ist
  • Ringer-Welt-Verband FILA 2014 umbenannt in UWW (United World Wrestling)

Literatur

  • Fachzeitschrift Der Ringer

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