Kijewskoje (Kaliningrad)

Kijewskoje (russisch Киевское, deutsch Schmiedehnen) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Selenogradsk im Rajon Selenogradsk.

Siedlung
Kijewskoje
Schmiedehnen

Киевское
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Selenogradsk
Gegründet 1302
Frühere Namen Smydyn (vor 1500),
Schmiden (um 1525),
Schmidein (nach 1542),
Schmideyen (nach 1565),
Schmiedehnen (bis 1946)
Bevölkerung 86 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40150
Postleitzahl 238300
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 215 000 037
Geographische Lage
Koordinaten 54° 56′ N, 20° 38′ O
Kijewskoje (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Kijewskoje (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Kijewskoje (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Kijewskoje (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage

Kijewskoje liegt 26 Kilometer nordöstlich der Oblasthauptstadt Kaliningrad (Königsberg) am Südufer des Kurischen Haffs (russisch: Kurschski Saliw). Durch den Ort verläuft eine Nebenstraße, die von dem bereits im Rajon Gurjewsk (Kreis Neuhausen) liegenden Nachbardorf Nekrassowo (Liska-Schaaken) bis nach Sosnowka (Bledau) südöstlich der Kreisstadt Selenogradsk (Cranz) führt. Bis 1945 war Kaschirskoje die nächste Bahnstation an der Bahnstrecke Prawten–Schaaksvitte (russisch: Lomonossowo–Kaschirskoje) der Königsberger Kleinbahn, die nicht mehr in Betrieb ist.

Geschichte

Das bis 1946 Schmiedehnen[2] genannte Dorf geht auf das Gründungsjahr 1302 zurück. Im Jahre 1874 wurde es in den neuerrichteten Amtsbezirk Schaaken[3] (russisch: Nekrassowo) eingegliedert und gehörte bis 1939 zum Landkreis Königsberg (Preußen), von 1939 bis 1945 zum Landkreis Samland im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen.

Im Jahre 1945 kam Schmiedehnen als Folge des Zweiten Weltkrieges mit dem gesamten Nordostpreußen zur Sowjetunion. Der Ort erhielt im Jahr 1947 die russische Bezeichnung „Kijewskoje“ und wurde gleichzeitig in den Dorfsowjet Kaschirski selski Sowet im Rajon Gurjewsk eingeordnet.[4] Später gelangte der Ort in den Muromski selski Sowet im Rajon Selenogradsk. Von 2005 bis 2015 gehörte Kijewskoje zur Landgemeinde Kowrowskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Selenogradsk.

Einwohnerentwicklung

JahrEinwohner[5]
1910138
1933167
1939170
200287
201085

Kirche

Die Bevölkerung Schmiedehnens war vor 1945 überwiegend evangelischer Konfession und in das Kirchspiel Powunden (heute russisch: Chrabrowo) eingepfarrt. Das gehörte zum Kirchenkreis Königsberg-Land II innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union.

Heute liegt Kijewskoje im Einzugsgebiet zweier in den 1990er Jahren neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinden: Marschalskoje (Gallgarben) und Selenogradsk (Cranz). Beides sind Filialgemeinden der Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg) innerhalb der Propstei Kaliningrad[6] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.

Einzelnachweise

  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. Ortsinformationen Bildarchiv Ostpreußen: Schmiedehnen
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Schaaken
  4. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  5. Volkszählungsdaten
  6. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive) (deutsch/russisch)
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