Schifffahrtsmuseum Kiel
Das Schifffahrtsmuseum Kiel ist ein Museum in Kiel, das 1978 in der ehemaligen Fischauktionshalle am Sartorikai eingerichtet wurde.[1]
Schifffahrtsmuseum Kiel mit Spitztonnendach (2022) | |
Daten | |
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Ort | Kiel, Deutschland |
Art | |
Architekt | Georg Pauly |
Eröffnung | 30. April 1978 |
Betreiber |
Landeshauptstadt Kiel
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ISIL | DE-MUS-075910 |
Es zeigt die Geschichte der Seestadt Kiel und ihre maritimen Verbindungen in alle Welt. An der benachbarten Museumsbrücke Seegarten liegen der Seenotrettungskreuzer Hindenburg, das Feuerlöschboot Kiel, das Fahrgastschiff Stadt Kiel und der Tonnenleger Bussard von 1906. Die Laterne des Feuerschiffes "Kiel" (später bekannt als Segelschulschiff Alexander von Humboldt) wurde vor dem Museum aufgestellt.
Geschichte
Fischauktionshalle Kiel
Die Kieler Fischhalle bei den Seegartenbrücken wurde 1910 eröffnet, um den Fischhandel auf einen Ort zu konzentrieren und witterungsunabhängig zu machen.[2] Das repräsentative Gebäude mit dem hohen Dach entwarf der Stadtbaurat Georg Pauly. Im Inneren befanden sich zwei 8 m lange Becken, um die herum die Fischer ihre Stände errichteten. Außen befanden sich 30 einzeln zugängliche Ladengeschäfte. Allerdings erfüllte die neue Halle nicht die Erwartungen: Für Auktionen war sie zu klein, und die Geschäfte und Stände fanden keine Mieter.
Leerstand und Museum
Nachdem die Halle den Zweiten Weltkrieg ohne Schäden überstanden hatte, verlor sie beim Umzug des Fischmarkts an die Schwentinemündung 1948 ihre Funktion. Nach langem Leerstand wurde zwar 1966 der Abbruch beschlossen, jedoch nicht durchgeführt. 1972 wurde das Bauwerk unter Denkmalschutz gestellt und in die Liste der Kulturdenkmale der Stadt Kiel eingetragen.
Am 30. April 1978 wurde das Schifffahrtsmuseum eröffnet.[3] Am 25. April 2014 wurde das Museum nach den 2010 begonnenen Sanierungsarbeiten mit einer neu ausgerichteten Ausstellung wieder offiziell eröffnet.[4] Schwerpunkte der permanenten Ausstellung zeigen Kiels Fischereigeschichte, den Nord-Ostsee-Kanal, Marinemalerei und zahlreiche Schiffsmodelle sowie nautisches Gerät. Unter den Exponaten befindet sich auch ein Wracksegment des Kleinst-U-Bootes Seehund, das 1995 beim Bau des dritten Fährterminals aus der Kiele Förde geborgen wurde. Im August 2020 eröffnete die neue Dauerausstellung Marine, Werften, Segelsport.[5]
Sonderausstellungen
Nach einem erneuten Umbau Anfang 2018 im nahezu gesamten Museumsbereich wichen die bisherigen Schwerpunktthemen der Sonderausstellung zum 100. Jahrestag des Kieler Matrosenaufstandes, die am 6. Mai 2018 eröffnet wurde und bis zum 17. März 2019 lief.
Innenansicht und Exponate
- Renovierung vor Umnutzung als Schifffahrtsmuseum, 1976
- Halle, Innenansicht
- Fischerboot KIE 8
- Schiffsdiesel, Deutsche Werke Kiel
- Wracksegment des Kleinst-U-Bootes Seehund
Exponate an der Museumsbrücke Seegarten
- Feuerlöschboot Kiel
- Tonnenleger Bussard
- Tonnenleger Bussard, Maschine
- „Brausebude“ von etwa 1890, eine ehemalige Schankbude für alkoholfreie Getränke
Bildmotiv
Eine Darstellung des Schifffahrtsmuseums wurde als Motiv auf den Kieler Weihnachtsbechern 1995 und 1996 verwendet.
Literatur
- Sonja Kinzler: Schifffahrtsmuseum Kiel. Janos Stekovics Verlag. Dößel 2007. ISBN 978-3-89923-155-7.
- Doris Tillmann: Das Schifffahrtsmuseum in der Kieler Fischhalle und seine Sammlungen zur maritimen Stadtgeschichte. Janos Stekovics Verlag. Dößel 2007. ISBN 978-3-89923-500-5.
Weblinks
Einzelnachweise
- Schifffahrtsmuseum Fischhalle. In: kiel.de. Abgerufen am 22. März 2023.
- SCHIFFFAHRTSMUSEUM FISCHHALLE. Geschichte & Ausstellungskonzept. In: kiel.de. Abgerufen am 22. März 2023.
- Kieler Erinnerungstag: 30. April 1978 – Eröffnung des Kieler Schifffahrtsmuseums (Memento des vom 29. Oktober 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Landeshauptstadt Kiel.
- Kieler Schifffahrtsmuseum aufwendig saniert (Memento vom 29. April 2014 im Internet Archive)
- Unbekannte Überschrift. In: ndr.de. Ehemals im (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 12. März 2024. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)