Kerze (Heraldik)
Die Kerze ist in der Heraldik eine Wappenfigur, die oft als Symbol und für redende Wappen steht. Dargestellt wird diese Lichtquelle fast immer in Gold oder Silber, andere Tinkturen sind möglich, mit brennender Flamme am Docht.
Als redende Figur ist sie im Schild vom bayrischen Lichtenfels und im alten Berliner Lichterfelde-Wappen. Hier wird die Kerze mit dem Begriff Licht gleichgesetzt.
Die Kerze wird oft mit dem Kerzenhalter dargestellt. Auch gekreuzte Kerzen kommen im Wappen vor. Die Kerze kann auch, wie andere Wappenfiguren, im Oberwappen sein. Symbolkraft hat sie als abgebrochene Kerze mit erloschener Flamme. Hier sollen der Tod und eine erloschene genealogische Linie angezeigt werden. Beispiel ist das Grabmal des Grafen Heinrich von Pisnitz.[1]
Beispiele
- Iisalmi (altes Wappen)
- Lichtenfels (redend: Lichter auf einem Felsen)
- Kerzers, ebenfalls redend
- wie auch in Lichte
- Blasius mit Kerzen (Zella-Mehlis)
- gekreuzte Kerzen (Blodelsheim, dort Kirche Saint-Blaise)
- Niederweiler (Eifel) mit gleicher Intention
- Schwetz an der Weichsel, flankiert von Mondsicheln
Siehe auch
Einzelnachweise
- Václav Vok Filip: Einführung in die Heraldik (= Historische Grundwissenschaften in Einzeldarstellungen. Bd. 3). Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2000, ISBN 3-515-07559-3, S. 46.