Kerstin Thorvall
Kerstin Hilma Margareta Thorvall (* 12. August 1925 in Eskilstuna; † 9. April 2010 in Stockholm) war eine schwedische Schriftstellerin, Illustratorin und Journalistin.
Leben
Kerstin Thorvall wurde von 1945 bis 1947 zur Modezeichnerin ausgebildet und debütierte 1959 als Schriftstellerin mit dem Buch Boken till dig („Das Buch für dich“). Thorvall illustrierte in der Anfangszeit ihres Schaffens nicht nur ihre eigenen Kinder- und Jugendbücher, sondern auch eine Reihe anderer, darunter Kalle Blomkvist och Rasmus („Kalle Blomkvist und Rasmus“) von Astrid Lindgren, das 1953 erschien. Später schrieb sie überwiegend für Erwachsene und arbeitete als Feuilletonistin für die schwedische Wochenzeitung Vecko-Revyn sowie die Monatszeitung Damernas Värld von 1966 bis 1975.
In ihren offenherzigen Schilderungen, unter anderem über die weibliche Sexualität, wie in dem autobiografischen Werk Det mest förbjudna („Alles was verboten ist“, 1976), erweckte sie in den 1970er Jahren eine „moralische Panik“ und gehörte damit zu den meist kritisierten, aber auch meistgelesenen Schriftstellern Schwedens. Thorvalls schriftstellerische Werke wurden mit den Jahren vermehrt wertgeschätzt, insbesondere durch eine memoirenähnliche Romantrilogie, deren erster Teil När man skjuter arbetare… („Kleide den Himmel in Dunkel“) von 1993 die Ehe der Eltern verarbeitet. Hierfür erhielt sie den Moa-Preis. Der zweite Teil I skuggan av oron („Wo das Leben beginnt“) von 1995 berichtet von ihrem Verhältnis zu ihrer Mutter nach dem Tod des Vaters. In Teil drei Från Signe till Alberte („Im Licht eines neuen Tages“) von 1998 wird ihr Leben als Ehefrau und Mutter behandelt.
Thorvall, die Mutter von vier Söhnen wurde, war hauptsächlich Romanschriftstellerin vieler hochgelobter Bücher. Aber sie kreierte auch einige Illustrationen.[1]
Werke
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Preise und Auszeichnungen
- Astrid-Lindgren-Preis 1977
- Moa-Preis 1994
- Preis Schriftsteller des Jahres der Gewerkschaft des Öffentlichen Dienstes Schwedens 1996
- Hedenvind-Plakette 1999
- Ivar Lo-Johanssons Persönlicher Preis 2004
Weblinks
- Literatur von und über Kerstin Thorvall im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Svenska Nationalencyklopedin. Abgerufen am 18. Dezember 2018 (schwedisch).
- Thorvall, Kerstin. In: Svensk biografisk handbok. 1985, abgerufen am 18. Dezember 2018 (schwedisch).
Einzelnachweise
- Kerstin Thorvall. Store norske leksikon, abgerufen am 24. April 2019 (norwegisch).