Kemnat (Adelsgeschlecht)
Kemnat, auch Kemmat, hieß ein zumindest landadliges Rittergeschlecht mit Stammsitz im mittelfränkischen Oberkemmathen.
Es ist zu unterscheiden von insgesamt fünf weiteren Geschlechtern namens Kemnat: Den Erbkämmerern der Hohenstaufen in Kaufbeuren, den Kemnat, die im Stift Eichstätt ansässig waren, den Kemnatern von Ebermannsdorf, den Kemnatern von Rosenberg und den Kemnatern von Stockenfels.
Geschichte
Die hier behandelten Kemnaten stammten aus Oberkemmathen, heute in Mittelfranken. Im Jahr 1283 schenkten Ritter Konrad von Kemnat und seine Frau Berchta einem Dominikanerinnenkloster zu Augsburg Güter zu Kemnat. Ihr gemeinsamer Sohn Konrad wurde im Kloster begraben. Ihre weiteren Söhne Heinrich und Konrad sind im Jahr 1295 belegt. Ein Heinrich von Kemnat, möglicherweise derselbe, verkaufte im Jahr 1311 Güter in Tanbach an das Kloster Heilsbronn. Seine Söhne Heinrich, Ulrich und Konrad hatten dem zugestimmt.
Im Jahr 1322 sollen die Herren von Kemnat Ludwig dem Bayern in der Schlacht bei Mühldorf behilflich gewesen sein, weswegen ihr Wappen heute am Münchner Isartor zu sehen ist.
Jörg von Kemnat und seine Frau Sabina verkauften im Jahr 1433 ihre ‚Behausung‘ und den Burgstall zu Oberkemmath samt ‚Zugehörungen‘ an den Dinkelsbühler Konrad Helchner.
Wappen
Das Wappen der Herren von Kemnat, ein roter Pfahl im silbernen Schild, ist auch Teil des Wappens der Gemeinde Langfurth geworden, wovon Oberkemmathen ein Gemeindeteil ist.
Die Helmdecken des Wappens sind rot-silbern. Kleinod: „s.[ilberner] Brackenkopf mit r.[otem] Pfahl belegt.“
Literatur
- Gustav Adelbert Seyler: J. Siebmacher’s großes und allgemeines Wappenbuch. Abgestorbener Bayerischer Adel, Teil II. Nürnberg 1906. S. 84, Tfl. 52. (Online: Text, Tafel)
- Johann David Köhler: J. Siebmacher’s großes und allgemeines Wappenbuch. Nürnberg 1769. Tfl. 79. Bayrische. (Online)
- Scheiblersches Wappenbuch, S. 240. (Online)
- Otto von Alberti: Württembergisches Adels- und Wappenbuch. Stuttgart 1889. S. 394. (Online)
- Gustav Braun: Die Herren von Kemnathen in: Jahrbuch des Historischen Vereins für Mittelfranken 55. 1908. S. 1–18