Kelz
Kelz ist – nach dem Hauptort Vettweiß – der zweitgrößte Ortsteil der Gemeinde Vettweiß im Kreis Düren in Nordrhein-Westfalen. In Kelz entsteht seit Anfang 2020 in Richtung Lüxheim gerichtet, ein Neubaugebiet mit über 60 neuen Wohneinheiten, bestehend aus Einfamilien- und Mehrfamilienhäusern.
Kelz Gemeinde Vettweiß | |
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Koordinaten: | 50° 46′ N, 6° 36′ O |
Höhe: | 137 m ü. NHN |
Fläche: | 8,27 km² |
Einwohner: | 1206 (31. Dez. 2022)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 146 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Juli 1969 |
Postleitzahl: | 52391 |
Vorwahl: | 02424 |
Ortseinfahrt von Süden |
Geographie
Kelz ist circa zehn Kilometer von Düren entfernt und liegt im Dreieck der Dörfer Vettweiß, Frauwüllesheim und Lüxheim Siehe auch Simonshardt.
Geschichte
1945 wurde durch die United States Army Air Forces (USAAF) ein Behelfsflugplatz unter der Bezeichnung Advanced Landing Ground ALG Y-54 Kelz in Betrieb genommen. Am 1. Juli 1969 wurde Kelz nach Vettweiß eingemeindet.[2]
Kirche
In der Dorfmitte steht die katholische Kirche St. Michael mit ihrem etwa 50 Meter hohen Turm. Die Kelzer Pfarrei St. Michael war bis Ende 2009 eigenständig. Mit Beginn des Jahres 2010 wurde die Pfarrei mit den übrigen Pfarreien der Gemeinde Vettweiß zu der neuen Pfarrei St. Marien zusammengefasst. Pfarrkirche der neuen Pfarrei ist die Kirche St. Gereon in Vettweiß, die St.-Michael-Kirche in Kelz hat seitdem den Status einer Filialkirche.
Vereine
Das Vereinsleben in Kelz wird von folgenden Vereinen geprägt (Stand November 2010):
- Spielverein Kelz 1923 e. V. (Fußball),
- Karnevalsgesellschaft Fidele Jonge Kelz 1961 e. V.,
- Jugend-Club-Kelz e.V.,
- St.-Michael-Schützenbruderschaft Kelz e. V.,
- Turnverein Kelz 1950 e. V.,
- Obst- und Gartenbauverein Kelz 1923 e. V.,
- Freiwillige Feuerwehr – Löschgruppe Kelz,
- Kultur- und Naturfreunde Kelz e. V.,
- Förderkreis St. Michael e. V.
- Tennisclub Kelz e.V.
Verkehr
Rurtalbus durchfährt den Ort auf der AVV-Linie 230 und bringt Verbindungen nach Vettweiß, Pingsheim und in die Kreisstadt Düren. Bis zum 31. Dezember wurde diese Linie vom BVR Busverkehr Rheinland bedient.
Linie | Verlauf |
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230 | Düren Bf/ZOB – StadtCenter – Gneisenaustraße – Binsfeld (→ Rommelsheim) – Frauwüllesheim – Isweiler – Kelz – (Vettweiß –) Gladbach – Poll – Dorweiler – Pingsheim |
Sonstiges
- In der Adventszeit wird in Kelz von der katholischen Pfarrgemeinde die Tradition der „Herbergssuche“ gepflegt. Zur Erinnerung an die Herbergssuche von Maria und Josef (der Eltern Jesu) vor rund 2000 Jahren werden große Bilder (Gemälde, Zeichnungen) der Maria von Familie zu Familie des Dorfs getragen. Dabei beherbergt jede Familie das Bild für einen Tag. Die Messdiener der Pfarrkirche und die Erstkommunionkinder haben die Aufgabe übernommen, das Bild abends bei der Gastfamilie abzuholen und es in das nächste Haus zu bringen.
- Im Kulturhaus und in der Alten Schmiede finden Veranstaltungen und wechselnde Ausstellungen statt.
- Im Wettbewerb Unser Dorf hat Zukunft konnte der Ort einige Erfolge erzielen. Kelz wurde siebenmal Sieger auf der Ebene des Kreises Düren und im Landeswettbewerb Nordrhein-Westfalens gab es viermal eine silberne und zweimal eine bronzene Auszeichnung (Stand Juli 2008).
- Kelz liegt an der ehemaligen als Königsstraße bekannten Aachen-Frankfurter Heerstraße.
- Inoffizieller Ehrenbürger ist Josef Gilles (1931–2009), dem ein Bronzedenkmal in der Ortsmitte errichtet wurde.
- Am 13. Mai 2021 sendete WDR5 ein Feature mit dem Titel „Das Dorf und der Nazi. Vom Umgang mit Rechtsextremismus auf dem Land“, in dem der Umgang der Kelzer mit rechten Bewohnern thematisiert wird.[3]
Persönlichkeiten
- Johann Bollig (1821–1895), in Kelz geborener Jesuit und Orientalist
- August Bender (1909–2005), ein ehemaliger Lagerarzt aus dem KZ Buchenwald, war in den Jahren 1949 bis 1988 als praktischer Arzt in Kelz tätig
Galerie
- Marienstatue auf dem Kelzer Kirchhof
- Josef Gilles in Bronze
- Anwesen in Kelz
Einzelnachweise
- Personen in den Orten der Gemeinde Vettweiß mit Hauptwohnsitz / einzigem Wohnsitz. In: vettweiss.de. Gemeinde Vettweiß, 31. Dezember 2020, abgerufen am 25. Januar 2021.
- Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, DNB 456219528, S. 98.
- Eine Ortserkundung von Marc Bädorf. 15. April 2021, abgerufen am 13. Mai 2021.