Kawasaki Heavy Industries

Das Unternehmen Kawasaki Heavy Industries (kurz Kawasaki, Abkürzung KHI; jap. 川崎重工業株式会社 Kawasaki Jūkōgyō Kabushiki-gaisha) ist ein japanischer Schwerindustrie-Konzern, gelistet im Nikkei 225. Hauptsitz ist Kōbe, Hyōgo, Japan.[3]

Kawasaki Heavy Industries
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Rechtsform Kabushiki-gaisha (Aktiengesellschaft)
ISIN JP3224200000
Gründung 15. Oktober 1896
Sitz Chūō-ku, Kōbe, Japan Japan
Leitung Yoshinori Kanehana[1]
Mitarbeiterzahl 34.605[2]
Umsatz 1,541 Bio. Yen (9,4 Mrd. Euro)[2]
Branche Mischkonzern
Website https://global.kawasaki.com/
Stand: 31. März 2016

Geschäftsbereiche

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Umsatz nach Geschäftsbereichen in Mrd. Yen (2016)[2]

Der Konzern gliedert sich in die Hauptbereiche Schiffbau, Luft- und Raumfahrttechnik, Fahrzeugbau (Eisenbahnen, Baufahrzeuge, Motorräder), Hoch- und Tiefbau, sowie Maschinen- und Energieanlagenbau (Roboter, Gepäckförderanlagen, Gasturbinen, Windenergieanlagen). Außerhalb Japans ist Kawasaki vor allem durch die Motorradherstellung bekannt.

Geschichte

Shōzō Kawasaki – Gründer des Konzerns

Im Jahr 1878 gründete Shōzō Kawasaki in Tokio die Schiffswerft Kawasaki Tsukiji Zōsenjo (川崎築地造船所, dt. „Kawasaki Tsukiji-Werft“) und legte damit den Grundstein für das zukünftige Wirtschaftsimperium. Im Jahr 1901 konstruierte Kawasaki die erste Dampflokomotive Japans, und vor dem Zweiten Weltkrieg trug das Unternehmen entscheidend zum Ausbau der Flotte bei, die der amerikanischen Marine später große Schwierigkeiten bereitete. Das bekannteste Flugzeugmuster, das Kawasaki im Zweiten Weltkrieg herstellte, war die Ki-61 Hien.

Zwischen 1932 und 1942 stellte die Abteilung Kawasaki Rolling Stock Manufacturing Company über 4000 Lastkraftwagen her.[4] Andere Quellen geben die Bauzeit mit 1931[5] bis 1942[6] an. Dazu kamen Omnibusse.[6] Außerdem entstanden von 1932 bis etwa 1935 zehn Personenkraftwagen als Limousine und Tourenwagen, die als Rokko vermarktet wurden und einen Achtzylindermotor mit 4738 cm³ Hubraum hatten.[4] Eine andere Quelle nennt für die Pkw sowohl 4891 cm³ Hubraum mit 66 PS als auch 5071 cm³ Hubraum mit 90 bis 100 PS. Sie hatten Frontmotor und Hinterradantrieb. Bauzeitraum war von 1931[5] bis 1942[6].

Nach dem Krieg und dem Abbau der Rüstungsindustrie war Kawasaki gezwungen, die Produktion umzustellen. Zunächst wurden Einzylinder-Viertaktmotoren mit 148–150 cm³ Hubraum hergestellt. Im Januar 1961 verließ dann das erste Motorrad das Werk, es war die 125 B7. Kawasaki-Motorräder werden seit 1960 in Akashi hergestellt, später auch im Ausland.

Generalimporteur der Kawasaki Motorräder für Deutschland war Detlev Louis von 1969 bis 1975, als die Kawasaki Motoren GmbH in Düsseldorf gegründet wurde. 1981 zog die Firma in das neue Firmengebäude in Friedrichsdorf.

Kawasaki betätigte sich ab 1970 auch wieder im Flugzeugbau und produzierte das Transportflugzeug C-1, den Aufklärungshubschrauber OH-1 und das strahlgetriebene Schulflugzeug T-4 für die japanischen Streitkräfte.

Mit 1,04 Milliarden Umsatz zählte Kawasaki im Bereich Schienenfahrzeuge im Jahr 2010 zu den zehn größten Unternehmen der Welt. Die Kunden befanden sich vor allem im asiatischen Markt, aber auch die U-Bahnen von New York und Washington DC wurden aus dem amerikanischen Werk beliefert.[7]

Modellpalette

Motorräder

Zurzeit (2023) vertreibt Kawasaki in Deutschland Modelle mit folgenden Motoren:

Bauart Hubraum Supersport Naked Bike Cruiser/Retro Sporttourer Reiseenduros Bemerkung
R4 1043 cm³
R4 998 cm³
  • Ninja H2 SX
R4 948 cm³
R2 773 cm³ luftgekühlt
R2 649 cm³
R2 399 cm³ A2-Führerschein
R1 125 cm³
  • Ninja 125
  • Z 125
A1-Führerschein

Motorroller

  • J 300 (Baugleich mit Kymco Downtown 300i)
  • J 125 (Baugleich mit Kymco Downtown 125)

Quads und ATV

  • KFX-Baureihe
    • KFX 400 (Auslaufmodell baugleich mit Suzuki LTZ 400)
    • KFX 450 R (ausschließlich von Kawasaki entwickelt)
    • KFX 700
  • KVF-Baureihe
    • KVF 650 verschiedene Modelle mit Allradantrieb und Einzelradaufhängung hinten als auch vorne
    • KVF 750 verschiedene Modelle (mit und ohne Servolenkung)

Des Weiteren gibt es verschiedene sogenannte Side-by-Side Fahrzeuge mit bis zu 750 cm³ und teilweise Dieselmotoren.

Rennsport

Fahrerweltmeistertitel im Motorrad-Straßenrennsport

125 cm³
1969Vereinigtes Konigreich Dave Simmonds
250 cm³
1978Sudafrika 1961 Kork Ballington
1979
1980Deutschland Toni Mang
1981
350 cm³
1978Sudafrika 1961 Kork Ballington
1979
1981Deutschland Toni Mang
1982
Superbike
1993Vereinigte Staaten Scott Russell
2013Vereinigtes Konigreich Tom Sykes
2015Vereinigtes Konigreich Jonathan Rea
2016
2017
2018
2019
2020
Supersport
2001Australien Andrew Pitt
2012Turkei Kenan Sofuoğlu
2015
2016

Konstrukteursweltmeistertitel im Motorrad-Straßenrennsport

Präsidenten

Kawasaki Shōzō (川崎正蔵)1878–1896
Kōjirō Matsukata (松方幸次郎)1896–1923
Fusaburō Kajima (鹿島房次郎)
Hachisaburō Hirao (平生釟三郎)
Shōsuke Itani (鋳谷正輔)
Toshio Tezuka (手塚敏雄)
Masashi Isano (砂野仁)
Kiyoshi Yotsumoto (四本潔)
Zenji Umeda (梅田善司)
Kenkō Hasegawa (長谷川謙浩)
Hiroshi Ōba (大庭浩)
Tadaharu Ōhashi (大橋忠晴)
Satoshi Hasegawa (長谷川聡)2009–2013[8]
Shigeru Murayama (村山滋)2013–2016
Yoshinori Kanehana (金花芳則)2016–
Commons: Kawasaki Heavy Industries – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Message from the President
  2. Kawasaki Report 2016
  3. Corporate Profile
  4. George Nicholas Georgano (Hrsg.): The Beaulieu Encyclopedia of the Automobile. Band 3: P–Z. Fitzroy Dearborn Publishers, Chicago 2001, ISBN 1-57958-293-1, S. 1351 (englisch).
  5. Jeremy Risdon: Pomchi Book of Cars, Vans & Light Trucks. Volume 1. Japan 1902–1934. Pomchi Press, Yate 2017, ISBN 978-1-5332-8268-2, S. 131–134 (englisch).
  6. Jeremy Risdon: Pomchi Book of Cars, Vans & Light Trucks. Volume 2. Japan 1935–1939. Pomchi Press, Yate 2017, ISBN 978-1-983476-36-5, S. 118–121 (englisch).
  7. Die grössten Zughersteller der Welt. In: Handelsblatt. Abgerufen am 13. November 2023.
  8. Heads roll at KHI as board torpedoes Mitsui merger, 14. Juni 2013

Literatur

  • S. Noma (Hrsg.): Kawasaki Heavy Industries, Ltd. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993. ISBN 4-06-205938-X, S. 765.
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