Kawardha
Kawardha ist eine Stadt (Municipal Council) mit etwa 60.000 Einwohnern im Nordwesten des indischen Bundesstaats Chhattisgarh; sie ist der Hauptort des Distrikts Kabirdham.
Kawardha | |||
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Staat: | Indien | ||
Bundesstaat: | Chhattisgarh | ||
Distrikt: | Kabirdham | ||
Lage: | 22° 0′ N, 81° 14′ O | ||
Höhe: | 353 m | ||
Fläche: | 14,87 km² | ||
Einwohner: | 46.657 (2011)[1] | ||
Bevölkerungsdichte: | 3138 Ew./km² | ||
Lage und Klima
Kawardha liegt am kurzen Sakari River zu Füßen der waldreichen Maikal Hills nahe der Grenze zum Bundesstaat Madhya Pradesh in ca. 350 m Höhe. Die Millionenstadt Raipur befindet sich etwa 120 km südöstlich; die Millionenstadt Jabalpur liegt etwa 235 km (Fahrtstrecke) nordwestlich. Das Klima ist warm bis heiß; Regen (ca. 1000–1500 mm/Jahr) fällt hauptsächlich wahrend der sommerlichen Monsunzeit.
Geschichte
Die Region gehörte der Urzeiten zum Siedlungsgebiet der Gond; vom 9. bis zum 14. Jahrhundert wurde sie von der regional bedeutsamen Nagvanshi-Dynastie kontrolliert, die ihrerseits wiederum den Kalachuri tributpflichtig waren. Später übernahmen muslimische Herrscher die Macht bis im Jahr 1751 die Gonds den Fürstenstaat Kawardha gründeten, der sich jedoch ein Jahr nach der Unabhängigkeit Indiens (1948) der indischen Union anschloss.
Sehenswürdigkeiten
Umgebung
- In der Waldeinsamkeit ca. 17 km nordwestlich von Kawardha liegt der dem Gott Shiva geweihte Bhoramdeo-Tempel, ein Meisterwerk des 11. Jahrhunderts aus der Zeit der überregional bedeutsamen Kalachuri-Dynastie. Der Tempel ruht auf einem stark gegliederten Sockel, der den Formen des Tempels folgt, aber keinen Platz für eine rituelle Umschreitung (pradakshina) bietet. Über eine Treppe erreicht man die kleine Eingangszone (mukhamandapa), an die sich die beidseitig geöffnete Hauptvorhalle (mandapa) anschließt. End- und Höhepunkt des Tempels ist der reich gegliederte und im unteren Bereich mit zahlreichen erotischen Szenen geschmückte Shikhara-Turm, dessen Krümmung von kleinen Türmchen (urushringas) begleitet wird und dessen oberer Abschluss von einem Rundstein (amalaka) (ehemals mit aufruhendem Krug (kalasha)) gebildet wird. In der nochmals um eine Stufe erhöhten Cella (garbhagriha) erhebt sich ein glattpolierter Shiva-Lingam.
- Shikhara-Turm
- Außengliederung und -aufbau am Bhoramdeo-Tempel
- Gliederung und Figurenschmuck am Bhoramdeo-Tempel
- Erotische Szenen am Bhoramdeo-Tempel
- Erotische Szene am Bhoramdeo-Tempel
- Portal zur Cella
- Links neben dem Haupttempel liegt der deutlich kleinere und beinahe verfallene Istaliq-Tempel; er ist ohne mandapa aus Ziegelsteinen errichtet und wird ins 3. Jahrhundert datiert.
- Rechts des Haupttempels befindet sich ein weitgehend zerfallener, dem Gott Hanuman geweihter, Steintempel aus dem 11. oder 12. Jahrhundert.
- Der ca. 1 km entfernte Madwa-Mahal-Tempel (auch bekannt als Mandawa Mandir) ist deutlich älter als der Bhoramdeo-Tempel und wird gemeinhin ins 7./8. Jahrhundert datiert. Die Pfeiler/Säulen der allseitig offenen Vorhalle nehmen Bezug auf Formen, die in der Gupta-Zeit (z. B. Tigawa) entwickelt wurden. Die Figurenreliefs in der Außenwand des nur wenig gegliederten Shikhara-Turms stehen beziehungslos nebeneinander, aber immerhin finden sich einige verwitterte zumeist erotisch gemeinte Liebespaare (mithunas) oder Einzelpersonen.
- Erotische Figuren am Madwa-Mahal-Tempel
- dto.
- Portal der Cella
- Das kleine Museum der archäologischen Stätte präsentiert zahlreiche Skulpturen.
Weblinks
- Bhoramdeo-Tempel – Fotos + Infos (englisch)
- Bhoramdeo-Tempel – Fotos + Infos (englisch)