Kaufhaus Tyrol
Das Kaufhaus Tyrol ist ein in der Innsbrucker Maria-Theresien-Straße gelegenes Kaufhaus, welches 2010 wiedereröffnet wurde. Mit 55 Shops auf 33.000 Quadratmetern und fünf Stockwerken ist es das größte seiner Art in Innsbruck.
Kaufhaus Tyrol | ||
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Kaufhaus Tyrol von Südwesten aus im Jahr 2017 | ||
Basisdaten | ||
Standort: | Innsbruck | |
Eröffnung: | 4. März 2010 | |
Verkaufsfläche: | 33.000 m² | |
Geschäfte: | ca. 55 | |
Eigentümer: | Signa Holding | |
Website: | kaufhaus-tyrol.at | |
Verkehrsanbindung | ||
Haltestellen: | Anichstraße/Rathaus Galerien Maria-Theresienstraße | |
Straßenbahn: | 1 2 3 5 STB | |
Omnibus: | A C F J LK M R | |
Parkplätze: | 4.522 im Umkreis von 5 Gehminuten | |
Technische Daten | ||
Architekt: | David Chipperfield | |
Baukosten: | ca. 155 Mio. € | |
Lage des Einkaufszentrums | ||
Koordinaten: | 47° 15′ 55,9″ N, 11° 23′ 42,1″ O | |
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Lage
Das Kaufhaus Tyrol liegt im Zentrum Innsbrucks, in dem Bereich der Fußgängerzone der Maria-Theresien-Straße. Dadurch wird es nicht nur von Einheimischen, sondern auch von Touristen besucht. Es profitiert weiter von der Nähe zu den Rathaus-Galerien und dem Landhaus.
Geschichte
Am 16. März 1908 wurde Tirols erstes Einzelhandelsgroßkaufhaus von den jüdischen Familien Bauer und Schwarz eröffnet. In den Jahren des Nationalsozialismus wurde das Haus zwangsarisiert und an das deutsche Unternehmen Ferdinand Kraus verkauft, das es unter einem neuen Namen weiterführte.
Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg begann 1945 der fast zehnjährige Wiederaufbau des Gebäudes. 1966 folgte die Namensänderung in Kaufhaus Tyrol.
Nach drei Eigentümerwechseln wurde es 2004 von René Benko gekauft, 2006 wurde mit dem Abbruch begonnen[1] und bis 2010 an der gleichen Stelle das neue Kaufhaus gebaut. Dies unter der amtierenden Bürgermeisterin von Innsbruck Hilde Zach, die auch bei der Eröffnung anwesend war.[2] Aufsehen erregte dieses Bauprojekt vor allem, weil die Fassade des Gebäudes einen Teil des Gesamtbildes der historischen Maria-Theresien-Straße ausgemacht hatte, und dadurch zuvor unter Denkmalschutz stand. Weiters wurden Gebäude in der Erlerstraße abgerissen. Alfred Gusenbauer, der im Jänner 2007 Bundeskanzler wurde, hatte massives Lobbying für den Abriss und Neubau betrieben.[3] Laut Recherchen der Zeitschrift News wurde er unmittelbar nach seinem Ausscheiden als Bundeskanzler im Dezember 2008 von Rene Benkos Signa-Gruppe rekrutiert und fürstlich entlohnt.[4]
Das Kaufhaus Tyrol ist seit 2011 Eigentum der Signa Prime Selection AG. Am 13. Februar 2024 wurde bekannt gegeben, dass das Kaufhaus im Zuge der Signa-Involvenz verkauft werden solle.
Architektur
Das Gebäude wurde von dem englischen Architekten David Chipperfield in Zusammenarbeit mit Dieter Mathoi geplant und soll eine Brücke zwischen Alt und Neu herstellen. Die Fassade sollte sich bestmöglich in das Bild der Straße eingliedern, ohne die historischen Bauten, welche an das Kaufhaus angrenzen, zu imitieren. Es wurde ein System der Betonkernaktivierung installiert, welches die Kühl- und Heizungskosten minimiert. Laut einer Ökobilanz sollen 5000 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden. Im Inneren wird durch die Glaskuppel und das offene Treppenhaus das Kellergeschoss mit Tageslicht beleuchtet.
Einzelnachweise
- Kaufhaus Tyrol wird abgerissen, orf.at vom 9. Oktober 2006
- Österreich Journal. Abgerufen am 31. Januar 2024.
- René Benko – der Wunderwuzzi, capital.de vom 20. Mai 2019
- Gusenbauer stellte Benkos Signa Millionen in Rechnung, orf.at vom 24. November 2023