Katerfrühstück

Ein Katerfrühstück ist ein Frühstück, das die Beschwerden eines Katers nach übermäßigem Alkoholkonsum am Vorabend lindern soll.

Katerfrühstück der Ellerbek-Wellingdorfer Seglervereinigung mit Heringen und Bier (1966)

Varianten

Ein Katerfrühstück besteht aus vermehrter Flüssigkeitszufuhr, um den Nachdurst zu stillen, sowie eiweiß- und fettreicher Kost, insbesondere Fisch, Saurem oder sauer Eingelegtem, wie Bismarckhering, Sauerkraut oder Rollmops.

Andere Beispiele für ein Katerfrühstück sind die ungarische Lumpensuppe, in Österreich Wiener Saftgulasch oder Salonbeuschel, die koreanische Suppe Haejangguk, in Japan das Gericht Chazuke (bzw. Ochazuke) und in China Congee (eine dicke Reissuppe).

Stillleben Katerfrühstück (1913) von Lovis Corinth mit Heringen

Medizinische Aspekte

Die Wirkung von Fisch und Saurem ist indirekter Natur, da beides (wie auch Speisesalz beim Katerfrühstück[1]) zu einem Durstgefühl führt, so dass die oder der Betroffene trinkt und so dem Körper benötigte Flüssigkeit zuführt.

Medizinisch erwiesen ist allerdings, dass Alkohol das körpereigene Hormon Vasopressin hemmt, das normalerweise das Wasser im Körper zurückhält. Dadurch ergibt sich der erhöhte Harndrang nach Alkoholkonsum, durch den auch Mineralstoffe ausgeschwemmt werden. Deswegen empfiehlt sich ein nährstoff- und flüssigkeitsreiches Katerfrühstück, um den Elektrolythaushalt wieder in Ordnung zu bringen.

Konterbier

Von fortgesetztem Alkoholkonsum („Konterbier“, „-schnaps“ etc., österreichisch Reparaturseidl, englisch: hair of the dog) ist abzuraten, da die weitere Aufnahme von Alkohol zur fortschreitenden Dehydratation des Körpers führt. Zudem werden die typischen Symptome eines Katers durch die erneut ausgelöste Rauschwirkung nur auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Besser ist es, die Wasser- und Mineralstoffzufuhr zu erhöhen und der Leber Zeit zum Alkoholabbau zu geben.[2]

Literatur

Commons: Katerfrühstück – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Leopold Lichtwitz: Die Praxis der Nierenkrankheiten. 3. Auflage, Verlag von Julius Springer, Berlin 1934, ISBN 978-3-642-49413-0, S. 130. (Digitalisierungsprojekt Springer Book Archive).
  2. Konterbier. (Memento vom 28. Juni 2010 im Internet Archive) fragenohneantwort.de.

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