Karl Matthias Ernst

Karl Matthias Ernst besuchte Anfang der 1770er Jahre die Mannheimer Zeichnungsakademie, wo er ein Schüler des Kupferstechers Egid Verhelst und des Malers Franz Anton Leitenstorffer war.

Aufgrund von Streitigkeiten mit Verhelst brach er nach drei Jahren die Ausbildung in Mannheim ab und trat zu Basel in die Werkstatt des Stechers Christian von Mechel ein. Dort blieb er ebenfalls etwa drei Jahre. Nach einem Zwischenaufenthalt in der Grafschaft Mömpelgard, wo er sich zu Montbéliard, am Hof des damals dort residierenden Herzogs Friedrich Eugen von Württemberg bekannt machte, kehrte Ernst nach Mannheim zurück. Hier studierte er ein weiteres Jahr an der Zeichnungsakademie und gewann 1782 den jährlich ausgesetzten Preis für die beste Leistung.

Aufgrund angegriffener Gesundheit hielt sich Karl Matthias Ernst zur Genesung in Rheinhessen, nahe Alzey auf. Von hier aus kam er in Verbindung mit dem Nassau-Weilburgischen Hof in Kirchheimbolanden und wurde dort Ende 1783 Hofzeichner. Später kehrte der Maler in seine Heimatstadt Mannheim zurück, wo er sich weiterhin künstlerisch betätigte und auch Unterricht erteilte. Dort starb er 1830.

Neben zahlreichen Bildern lieferte Ernst auch fachspezifische Stiche für medizinische Werke und fertigte Landkarten. Bis heute berühmt blieb er durch seine weit verbreiteten Porträts des Räuberhauptmanns Johannes Bückler (Schinderhannes), dessen Geliebter Juliana Blasius und von Personen aus deren Umfeld, die alle 1802/1803 in Mainz vor Gericht standen. Karl Matthias Ernst fertigte während der Hauptverhandlung, im Auftrag des Gerichtspräsidenten Georg Friedrich Rebmann, Porträts von Bückler und anderen Angeklagten. Mehrere Stiche und Bilder mit deren Konterfeis sind 1803 in seiner Werkstatt entstanden und wurden damals offenbar in großer Zahl als Kopien vertrieben.[1][2][3]

• Georg Kaspar Nagler: Neues allgemeines Künstler-Lexicon oder Nachrichten von dem Leben und den Werken der Maler, Bildhauer, Baumeister, Kupferstecher etc., 4. Band, Seite 145, München, 1837; (Digitalscan)
• Michael Kutzer: Karl Matthias Ernst als Illustrator medizinischer Werke, in: Medizinhistorisches Journal, Band 19, 1984, Seite 394; (Ausschnittscan); Vollansicht der 1. Seite des Artikels
• Neue Bibliothek der schönen Wissenschaften und der freyen Künste, Band 44, Leipzig 1791, Seite 236; (Digitalscan)

Commons: Karl Mathias Ernst – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

• Webseite der Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim, mit eigenem Abschnitt über Karl Matthias Ernst
• Webseite des Hunsrück-Museums in Simmern, zum Schinderhannes und seinem Umfeld, mit zahlreichen Bildern von Karl Matthias Ernst
• Webseite über Weilburg, mit Zeichnung von Karl Matthias Ernst (1787)
• PDF-Dokument zu Fürst Karl Christian von Nassau-Weilburg (1735–1788), mit Porträtstich von Karl Matthias Ernst

1. Fragment der Lebensgeschichte des Mannheimer Kupferstechers Karl Matthias Ernst, in: Mannheimer Geschichtsblätter, Jahrgang 9, 1908, Seite 50, (Ausschnittscan)
2. Webseite Forschungsprojekt Schinderhannes, mit Erwähnung der Porträtierung durch Karl Matthias Ernst (Memento des Originals vom 15. September 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.forschungsportal-schinderhannes.de
3. Webseite zum Schinderhannes mit Erwähnung von Karl Matthias Ernst (Webportal Regionalgeschichte der Uni Mainz) (Memento des Originals vom 14. Juli 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.regionalgeschichte.net

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  Fürst Karl Christian von Nassau-Weilburg, um 1785
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  Stadtansicht Weilburg, 1787
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  Kaiserin Maria Feodorowna von Russland
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  König Georg III. von England, 1792
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  Der Schinderhannes mit Braut und Kind, 1803
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  Peter Hassinger, Räuber im Umfeld des Schinderhannes
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  Johann Müller, genannt Müllerhannes, Räuber im Umfeld des Schinderhannes
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  Georg Friedrich Schulz, Räuber im Umfeld des Schinderhannes
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  Philipp Klein aus Dickesbach, genannt Husaren Philipp, Räuber im Umfeld des Schinderhannes
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  Franz Bayer, genannt Scheeler Franz, Räuber im Umfeld des Schinderhannes
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  Christian Reinhard, genannt Schwarzer Jonas, Räuber im Umfeld des Schinderhannes
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  Ernst Xaver Turin, Domherr und Generalvikar in Mainz, um 1810