Karate Kid (2010)

Karate Kid (Originaltitel The Karate Kid) ist ein US-amerikanischer Martial-Arts-Film und eine Neuverfilmung des Films Karate Kid von 1984. Die Regie führte Harald Zwart. Die Hauptrollen übernahmen Jackie Chan als Mr. Han und Jaden Smith als dessen Schüler Dre Parker. Produziert wurde der Film von Jerry Weintraub, der schon die gesamte Karate-Kid-Filmreihe produzierte, und von Jadens Eltern Will und Jada Pinkett Smith. Der Film spielte am Startwochenende 56 Millionen Dollar in den Vereinigten Staaten ein und ist mit einem Einspielergebnis von ca. 358 Mio. US-Dollar der bisher erfolgreichste Film von Jackie Chan als Hauptdarsteller.[3] Das Drehbuch basiert auf der Originalstory des Drehbuchautors Robert Mark Kamen.

Handlung

Der zwölfjährige Dre Parker ist sehr beliebt in seiner Heimatstadt Detroit, doch als seine Mutter den entscheidenden Karrieresprung schafft, müssen sie nach Peking umziehen. In der Schule, in der Dre jetzt unterrichtet wird, verliebt er sich in die junge Schülerin May Ying, die Geige spielt. Cheng, ein junger Schüler in Kung Fu, bemerkt dies und schikaniert Dre. Dies tut er nur, weil er auch in sie verliebt ist und seine Probleme mit ihm nicht anders lösen kann. Cheng kann Dre mit Hilfe seiner Freunde, die wie er Kung Fu können, sehr leicht verprügeln und macht ihn zudem noch zum Gespött der Schule. Als Dre verletzt am Boden liegt, versucht Cheng ihm noch einen letzten Faustschlag zu geben. Dies geschieht jedoch nicht, da der Hausmeister aus Dres Apartmentkomplex, Mr. Han, ihn aufhalten kann. Er kämpft gegen die Schlägertypen und schafft es, Dre aus der Patsche zu helfen.

Als die beiden zur Kampfschule von Cheng gehen, um den Zwischenfall zu klären, fordert der Lehrer der Schule, Master Li, einen Zweikampf zwischen Dre und Cheng. Han schlägt vor, dass Dre am Kung-Fu-Turnier teilnehme, und Li stimmt zu. Cheng darf bis dahin Dre nicht schikanieren. Bis zum Kampfturnier, bei dem sich die zwei wiedersehen werden, hat der junge Amerikaner Zeit, richtiges Kung Fu bei Mr. Han zu lernen. Dieser gibt ihm zunächst scheinbar unsinnige Aufgaben, die sich aber bald als Grundtechniken des Kung Fu erweisen. Han nimmt Dre mit in ein Kloster in den Bergen, wo auch er Kung Fu gelernt hat. Dre trinkt aus der Drachenquelle, die Kung-Fu-Kämpfern Kräfte verleihen soll.

May Ying nimmt an einem Vorspielen mit ihrer Geige teil. Weil sie wegen Dre beinahe zu spät zum Termin kommt, darf sie sich auf Anweisung ihrer Eltern nicht mehr mit ihm treffen. Mit einer eindringlichen Rede Dres in Mandarin kann er Mays Vater dazu überreden, dass sie Dre beim Turnier unterstützen darf.

Han schließt Dres Vorbereitung zum Turnier ab und ist für den Verlauf positiv gestimmt. Dre startet sehr nervös in das Turnier, kann dann aber bis ins Halbfinale vordringen. Da Musterschüler Cheng sich schon für das Finale qualifiziert hat, weist Li den Schüler, der gegen Dre im Halbfinale kämpft, an, absichtlich zu verlieren. Dieser bekämpft Dre mit unsportlichen Mitteln, verletzt ihn schwer und wird dafür disqualifiziert. Han kann Dre vor dem Finale so weit heilen, dass er sich im letzten Kampf gegen Cheng behaupten und ihn sogar besiegen kann.

Synchronisation

Die deutsche Synchronisation entstand nach einem Dialogbuch und unter der Dialogregie von Axel Malzacher im Auftrag der Berliner Synchron GmbH in Berlin.[4]

Rolle Schauspieler Synchronsprecher
Dre Parker Jaden Smith Lukas Schust
Mr. Han Jackie Chan Stefan Gossler
Sherry Parker Taraji P. Henson Sanam Afrashteh
Mei Ying Han Wenwen Lucia Xu
Cheng Wang Zhenwei Lucas Holdermann

Unterschiede zum Original

  • Es wird Kung Fu statt Karate gelehrt.
  • Die Handlung findet in Peking statt und nicht wie im Originalfilm in Kalifornien.
  • Eine markante Übung für das Erlernen von Kung Fu bzw. Karate ist in der Neuverfilmung nicht das Polieren der Autos, sondern das An-, Ausziehen, Aufheben und Aufhängen einer Jacke.
  • Die Schauspieler der Neuverfilmung sind wesentlich jünger. Das Durchschnittsalter ist etwa 12 Jahre und nicht wie im Originalfilm etwa 16 Jahre.
  • Die markante Kampfbewegung, welche letzten Endes siegbringend ist, ist hier nicht der Kranich, sondern die Kobra.

Trivia

Es gibt ein alternatives Ende des Films. In diesem kämpfen Mr. Han und Master Li gegeneinander, als Master Li versucht seinen besten Schüler zu schlagen. Nachdem Mr. Han Master Li besiegt hat, entsteht ein Dialog, der in etwa der gleiche ist wie in dem Film aus dem Jahr 1984.

Kritiken

„Ein weiteres glattgebügeltes 08/15-Remake, das sich in diesem Fall zwar sklavisch an die Vorlage hält – es aber trotzdem nicht schafft zu überzeugen. […] Das Original ist eine Geschichte über Freundschaft, mit überraschend bitteren Zwischentönen. Das Remake ist Musikvideo-Schrott ohne Anspruch, Logik und vor allem ohne Figuren die wirklich im Gedächtnis bleiben.“

„Dank Chan, den beeindruckenden Aufnahmen von Peking und den zwar überzogenen, aber […] ansprechend inszenierten Actionszenen hätte KARATE KID also durchaus noch solides Mainstreamkino werden können – wäre er nicht mit knapp 2,5 Stunden viel zu lang, sodass die positiven Aspekte den Film nicht über die ganze Laufzeit tragen können. Was bleibt, ist der (über-)ambitionierte Versuch, einen Klassiker modern neu zu interpretieren, der trotz einiger guter Ansätze letztlich scheitert und so immerhin zeigt, wo die Qualitäten des Originals lagen.“

Manifest – Das Filmmagazin[6]

„Warum das Remake von Harald Zwart (Agent Cody Banks) für diesen schlichten Plot fast zweieinhalb Stunden benötigt, ist der Verlagerung des Geschehens nach China geschuldet. Wie Dre (Jaden Smith) mit seiner Mutter ins Wirtschaftswundermekka Peking zieht und vom Kung-Fu kundigen Hausmeister Han (Jackie Chan) unter die Fittiche genommen wird, ist eingebettet in eine propagandistisch anmutende Bilderschau über das kulturelle Erbe des ko-finanzierenden Gastgeberlandes. Dass dabei die Chemie zwischen Jaden und Jackie stimmt, lässt sich nicht verhehlen. Irritierend ist nur, dass Klein Smith die lausbübische Lässigkeit seines Vaters Will abzuspulen scheint und im Abspannsong gar das von Papi geerbte Raptalent unter Beweis stellen darf. So beschleicht einen das Gefühl, dass ein offensichtlich schauspielbegeisterter Junge als Miniklon seines Superstar-Vaters verheizt wird. […] Und übrigens: Von Karate fehlt im neuen Karate Kid jede Spur. Bei einer Schularbeit hieße das: ‚Thema verfehlt‘. Fazit: Kinder mögen am Film trotz Überlänge ihre Freude haben, kritische Erwachsene nicht“

„Ein durchschlagender Erfolg dieses rundum unterhaltsamen Martial-Arts-Abenteuers für die ganze Familie […]“

Kino.de[8]

Auszeichnungen

People’s Choice Awards 2011

  • Nominierung in der Kategorie Favorite Family Movie
  • Nominierung in der Kategorie Favorite On Screen Team für Jackie Chan und Jaden Smith
  • Gewinner in der Kategorie Favorite Action Star für Jackie Chan

Nickelodeon Kids’ Choice Awards

  • Gewinner in der Kategorie Favorite Movie
  • Gewinner in der Kategorie Favorite Male Butt Kicker für Jackie Chan

Young Artist Award

  • Gewinner in der Kategorie Best Performance in a Feature Film für Jaden Smith

Einzelnachweise

  1. Freigabebescheinigung für Karate Kid. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, Juni 2010 (PDF; Prüf­nummer: 123 167 K).
  2. Alterskennzeichnung für Karate Kid. Jugendmedien­kommission.
  3. Karate Kid vermöbelt das A-Team spiegel.de
  4. Karate Kid. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 8. Juli 2020.
  5. Karate Kid – Filmkritik auf moviepilot.de, abgerufen am 17. Juni 2010.
  6. Karate Kid – Filmkritik auf dasmanifest.com, abgerufen am 17. Juni 2010.
  7. Karate Kid. In: cinema. Abgerufen am 22. März 2022.
  8. Karate Kid – Filmkritik auf kino.de, abgerufen am 14. September 2010
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