Kaprije

Kaprije (italienisch: Capri di Dalmazia) ist eine Insel im Archipel vor Šibenik in Kroatien.

Kaprije
Satellitenbild von Kaprije
Satellitenbild von Kaprije
Gewässer Adriatisches Meer
Inselgruppe Archipel von Šibenik
Geographische Lage 43° 41′ 51″ N, 15° 42′ 1″ O
Kaprije (Šibenik-Knin)
Kaprije (Šibenik-Knin)
Fläche 7,11 km²
Höchste Erhebung Velika Glavica
129 m
Einwohner 143 (2011)
20 Einw./km²
Hauptort Kaprije
Hafen von Kaprije
Hafen von Kaprije

Lage und Einwohner

Kaprije liegt zwischen den unbewohnten Inseln Zmajan und Kakan. Der Ort Kaprije liegt windgeschützt in Hanglage am Ende einer langen, bei Seglern als sturmsicher geschätzten Bucht. Die Insel bekam ihren Namen von der Mittelmeerpflanze Kaper, die neben anderen Gewürzpflanzen wie Lorbeer und Rosmarin auf der Insel wächst. Das an einem Hang liegende Dorf der Insel heißt ebenfalls Kaprije. Vom höchsten Punkt der Insel (rd. 130 m ü. M.) ist der Gebirgszug des Velebit (bis 1700 m) und die Ausläufer Richtung Zadar und Split in ganzer Länge zu sehen. Ab Šibenik, der Bezirkshauptstadt und Bischofsstadt, verkehren die Fähren (Jadrolinija) täglich mehrmals zur 12 Seemeilen entfernten autofreien Insel Kaprije, weiter nach Žirje und zurück. Auch ein Katamaran der Reederei Red verbindet die Insel mit dem Festland.

Ihren Lebensunterhalt verdienten die Bewohner traditionell hauptsächlich mit Fischfang sowie mit Garten- und Obstbau (Oliven, Feigen, Granatäpfel, Zitrusfrüchte, Maulbeeren, Wildkräuter). Der Erosion durch Wind und Wetter zu trotzen, wurden im Laufe der Jahrhunderte, per Hand, hunderte Kilometer Steinmauern aufgeschichtet. Die bis zu vier Meter hohen und drei Meter breiten Mauern dienen auch heute noch zur Einfriedung der Grundstücke, der Olivengärten, manchmal als Hausmauer oder Weg. Die Wasserversorgung beruhte lange Zeit auf einem mehrere 100 m² großen, heute noch bestehenden, aus Stein gebauten Regenauffangbecken mit Zisterne, und einer von althergebrachten Technik des Wasserfilterns (Steinfilter – Kieselfilter). Parallel wurde bis 2011 Trinkwasser per Schiff zur Insel gefahren und vom Hafen aus zu den Haus-Zisternen gepumpt. Jedoch ist heute eine moderne Wasserversorgung installiert.

In dieser Zeit wurde auch der Hafen Kai auf die doppelte Länger erweitert und ein Schiff das auch Lasten befördert in Dienst gestellt. Die Anzahl der Boijen für Besucher, Segler erhöht und Straßen Laternen aufgebaut. 2023 wurde ein zusätzlicher Kai westlich vom Ort mit großem Aufwand errichtet. In der Winterzeit wird hier viel erneuert, erweitert und renoviert. Viele Junge Kroaten schätzen wieder den einfachen Lebensstil, den man auf Inseln auch noch leben kann. Der Weiler Medoš im Nordosten der Insel wurde lange nur zeitweise von Landwirten bewohnt. Heute befindet sich dort eine zu Fuß erreichbare Konobar.

Kaprije bietet für Touristen rund 10 Gastronomiebetriebe, die sowohl Austern und Hummer als auch Hausmannskost und Frühstück servieren, ferner Appartements, ein Geschäft für den täglichen Bedarf, eine Bäckerei (2023) und eine Cocktail Bar mit Lounge und Music am Hafen.

Geschichte

Kaprije wurde vor 400 Jahren erstmals besiedelt. Ursprüngliche Häuser und die alte Kirche sind heute noch erhalten.

Am 22. März 1944, wurde das Kriegsschiff Francesca da Rimini wegen eines Motorschadens in der Nähe der Insel verankert. Sie wurde im Jahre 1942 in Rijeka für die italienische Marine gebaut. Die Länge beträgt 42 m, die Breite 12 m und hat einen Gesamtgewicht von 281 Tonnen. Es wurde von der Deutschen Marine im Jahre 1943 beschlagnahmt. Ihr Auftrag war der Transport von Waffen und Munition nach Nordafrika zu den deutschen Truppen unter Rommel. Trotz versuchter Tarnung wurde das Schiff von zwei britischen Spitfire-Bomber gesichtet, und versenkt. Heute liegt die Francesca da Rimini in einer Tiefe von zwischen 38 m bis 50 m. Von den 3 Masten, die sie einst hatte, liegen zwei umgeknickt und der dritte ragt bis heute 28 Meter aufrecht in die Höhe. Das noch sehr gut erhaltene Wrack liegt bei Murter mit dem Deck in über 40 m Tiefe[1] und ist heute ein beliebtes Ziel von Tauchern.[2] In den 1990er Jahren verbrannte ein großer Teil des üppigen Inselbewuchses einschließlich des alten Pinienbaumbestands. Die Südwestseite der Insel bewahrt noch etwas von dem Bestand, einschließlich uralter Platanen.

Galerie

Commons: Kaprije – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • eProgress s.r.o.: Insel Kaprije. auf www.insel-kaprije.kroatische.de (deutsch, englisch, kroatisch, polnisch, tschechisch)

Einzelnachweise

  1. Paul Munzinger: 100 Tauchplätze, Unterwasserparadiese rund um den Globus. Parragon, Bath 2010, S. 20.
  2. Claudia Piuntek: Das Wrack der Francesca da Rimini. auf www.reiseinfokroatien.com.
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