Kanton Una-Sana

Der Kanton Una-Sana (bosn. Unsko-Sanski Kanton, kroat. Unsko-sanska županija, häufig auch nur als USK verkürzt) ist einer der zehn Kantone in der Föderation Bosnien und Herzegowina. Er liegt im Nordwesten des Landes und hat seinen Verwaltungssitz in Bihać.

Kanton Una-Sana
Einwohner 299.343 Einw.
(2013)
Bevölkerungsdichte 72,6 Einw./km²
Fläche 4125 km²
Verwaltungssitz Bihać
Regierungschef Nijaz Hušić
Gemeinden 8
ISO-3166-2-Code BA-BIH
Lage des Kantons in Bosnien und Herzegowina
Lage des Kantons in Bosnien und Herzegowina

Lage des Kantons in Bosnien und Herzegowina

Der Kanton hat eine Fläche von 4.125 km².[1]

Geographie

Wasserfall Štrbački Buk an der Una südlich von Bihać

Der Kanton grenzt im Norden an die kroatische Gespanschaft Sisak-Moslavina, im Osten und Südosten an die Republika Srpska, im Süden an den Kanton 10, sowie im Westen an die Gespanschaften Zadar und Lika-Senj. Historisch betrachtet umfasst er den westlichen Teil der sogenannten Bosanska Krajina (Bosnisches Grenzland). An die wichtige strategische Lage des Gebietes erinnern zahlreiche Burgruinen.

Die beiden größten Flüsse sind Una und Sana, welche dem Kanton seinen Namen geben. Zu den kleineren Gewässern zählen die Sanica im Osten, sowie die Glina, welche im Norden die Grenze zu Kroatien markiert.

Die Magistralstraße M5 in Richtung Bihać aus Bosanski Petrovac
Der Turm der Antoniuskirche in Bihać
Im Tal der Una

Der Kanton Una-Sana ist topographisch viergeteilt. Der Nordwesten wird dominiert von den bewaldeten Mittelgebirgen der Banija, die sich an der kroatischen Grenze bei Bužim bis auf 630 m erheben. Im Osten und Süden schließt sich das größtenteils schluchtartige Tal der Una an. In dessen ausgedehntester Ebene liegt der Hauptort des Kantons, Bihać. Wiederum südöstlich befindet sich das unwegsame und dünn besiedelte Grmeč-Gebirge, dessen höchste Erhebung mit 1604 m der Crni Vrh („Schwarzer Gipfel“) ist. Den östlichsten Teil des Kantonsgebietes bildet das Tal der Sana mit den Städten Sanski Most und Ključ.

Westlich von Bihać – an der kroatischen Grenze – zählt ein Teil des Plješevica-Gebirges zum Kanton Una-Sana. Dessen 1649 m hoher Gipfel ist zugleich der höchste Punkt im Kanton. Südlich von Bihać gehört ein schmaler, etwa 30 km langer Gebietsstreifen mit den Orten Kulen Vakuf und Martin Brod zum Kanton. Hier befindet sich der Nationalpark Una mit zahlreichen Wasserfällen.

Bevölkerung

Der Kanton hatte 2013 etwa 299.000 Einwohner[2][3]. Es ist einer der fünf mehrheitlich bosniakischen Kantone der Föderation.

Gemeinden im Kanton Una-Sana

Verkehr

Die wichtigsten Verkehrswege sind die Magistralstraßen 4-2, 5, 14 und 15. Die M4-2 beginnt auf bosnischem Territorium am Grenzübergang Maljevac und führt über Velika Kladuša und Cazin, bevor sie bei Ostrožac in die von Osten kommende M14 einmündet. Sie stellt die meistbefahrene Verbindung zwischen Kroatien und Bihać dar.

Die M5 beginnt am Grenzübergang Izačić und führt über Bihać und Bosanski Petrovac nach Ključ. Von dort aus verläuft sie weiter in Richtung Jajce und Sarajevo. Sie verbindet also den westlichen mit dem östlichen Teil des Kantons. Die M14 verläuft durch die Una-Schlucht und verbindet Bosanska Krupa mit Bihać, während die M15 durch das Sana-Tal führt und Ključ mit Sanski Most verbindet.

Mit der Una-Bahn verläuft eine Eisenbahnstrecke – von Knin kommend – im Tal der Una und hat Stationen u. a. in Martin Brod, Kulen Vakuf, Bihać, Bosanska Krupa und Bosanska Otoka. Sie wurde jedoch seit dem Bosnienkrieg nur zeitweise und nur auf der Teilstrecke von Bihać in Richtung Novi Grad von Personenzügen bedient.

Commons: Kanton Una-Sana – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Federacija Bosne i Hercegovine. Federalni zavod za statistiku: Federacija Bosne i Hercegovine u brojkama, Sarajevo 2008 (Memento vom 8. September 2008 im Internet Archive) (PDF; 278 kB), S. 11.
  2. Vorläufige Ergebnisse der Volkszählung 2013 (Memento vom 23. November 2018 im Internet Archive) (PDF; 752 kB)
  3. Die Einwohnerzahlen beruhen auf der amtlichen Schätzung für den 30. Juni 2007 (PDF (Memento vom 27. September 2007 im Internet Archive))

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