Kamila Shamsie

Kamila Naheed Shamsie (* 13. August 1973 in Karatschi, Pakistan) ist eine pakistanisch-britische Schriftstellerin.

Kamila Shamsie (2017)

Leben

Kamila Shamsie stammt aus einer angesehenen pakistanischen Familie; ihre Mutter ist die Journalistin Muneeza Shamsie. Kamila Shamsie wuchs in Pakistan auf und zog 2007 nach London. Sie hat die pakistanische und die britische Staatsbürgerschaft.[1]

2013 gehörte Shamsie zu den ersten 100 Women der BBC; im Jahr 2018 gehörte sie zu den fünf Jurymitgliedern, die den Gewinner des einmalig vergebenen Golden Man Booker Prize mitauswählten.

Shamsie kritisiert den Staat Israel und unterstützt die Kampagne Boycott, Divestment and Sanctions (BDS),[2] die Israel wirtschaftlich, kulturell und politisch boykottieren will.

Kontroverse um Preisvergabe

Am 6. September 2019 entschied die Jury des Nelly-Sachs-Preises der Stadt Dortmund, den Preis für das Jahr 2019 an Kamila Shamsie zu vergeben.[3] Nachdem bekannt wurde, dass Shamsie die BDS-Kampagne unterstützt, nahm die Jury die Entscheidung zurück. Die Unterstützung von BDS, so die Jury, stehe im Widerspruch zu den Satzungszielen und dem Geist des Preises.[4] Gegen die Entscheidung, den Preis nicht an Shamsie zu vergeben, protestierten in einem offenen Brief mehr als 250 Künstler und Intellektuelle aus aller Welt.[5][6]

Auszeichnungen und Nominierungen

Werke (Auswahl)

  • In the City by the Sea. 1998, ISBN 0-14-028181-9.
  • Salt and Saffron. 2000.
    • Salz und Safran. dt. von Rebekka Göpfert. Berlin-Verlag, Berlin 2006, ISBN 3-8270-0531-0.
  • Kartography. 2002.
    • Kartographie. dt. von Anette Grube. Berlin-Verlag, Berlin 2004, ISBN 3-8270-0521-3.
  • Broken Verses. 2005.
    • Verbrannte Verse. dt. von Anette Grube. Berlin-Verlag, Berlin 2005, ISBN 3-8270-0593-0.
  • Offence: the Muslim case. 2009.
  • Burnt Shadows. 2009.
    • Verglühte Schatten. dt. von Ulrike Thiesmeyer. Berlin-Verlag, Berlin 2009, ISBN 978-3-8270-0831-2.
  • A God in Every Stone. 2014.
    • Die Straße der Geschichtenerzähler. dt. von Ulrike Thiesmeyer. Berlin-Verlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-8270-1228-9.
  • Home Fire. 2017.
    • Hausbrand. dt. von Nikolaus Hansen. Berlin-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8270-1361-3.
  • Best of Friends. Riverhead, New York 2022, ISBN 978-0-593-42182-6.

Literatur

  • Jopi Nyman: Home, Identity, and Mobility in Contemporary Diasporic Fiction. Rodopi, Amsterdam 2009, ISBN 978-90-420-2690-2, S. 109–125.
  • Claire Chambers: British Muslim fictions : interviews with contemporary writers. Palgrave Macmillan, Basingstoke 2011, ISBN 978-0-230-25233-2, S. 207–227.
Commons: Kamila Shamsie – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Kamila Shamsie: Kamila Shamsie on applying for British citizenship: 'I never felt safe'. In: The Guardian. 4. März 2014, abgerufen am 12. September 2019 (englisch).
  2. Carsten Hueck: Umstrittene Preisvergabe – Kamila Shamsie verdient den Nelly-Sachs-Preis nicht, deutschlandfunkkultur.de, 12. September 2019, abgerufen am 13. September 2019.
  3. Schriftstellerin Kamila Shamsie erhält den Nelly-Sachs-Preis 2019 der Stadt Dortmund.@1@2Vorlage:Toter Link/www.informationsdienst.ruhr (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2022. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Informationsdienst Ruhr, 10. September 2019.
  4. Dortmund vergibt dieses Jahr keinen Nelly-Sachs-Preis. 18. September 2019. (wdr.de)
  5. Felix Stephan: Nelly-Sachs-Preis – Offener Brief an die Jury. In: Süddeutsche Zeitung. 23. September 2019, abgerufen am 23. September 2019.
  6. The Right to Boycott. In: London Review of Books. 23. September 2019, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. September 2019; abgerufen am 23. September 2019 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/blog.lrb.co.uk
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