Kaliumtitanylphosphat

Kaliumtitanylphosphat (KTP) ist eine ionische Verbindung aus Kalium, Titanoxid und Phosphat, deren Kristalle nicht-lineare optische Eigenschaften besitzen, was sie zusätzlich zu einem recht breiten Transparenzbereich von 350nm bis 4400nm für die Optik interessant macht. Es wurde 1890 erstmals von L. Ouvard synthetisiert.[5]

Strukturformel
KaliumionPhosphationTitanylion
Allgemeines
Name Kaliumtitanylphosphat
Andere Namen

KTP

Summenformel KTiOPO4
Kurzbeschreibung

weißer Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 12690-20-9
PubChem 159454
ChemSpider 140221
Wikidata Q414260
Eigenschaften
Molare Masse 197,95 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

3,0 g·cm−3 [2]

Schmelzpunkt

1150 °C[3]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[4]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Eigenschaften

Kaliumtitanylphosphat ist ein farbloser Feststoff, der eine orthorhombische Kristallstruktur mit der Raumgruppe Pna21 (Raumgruppen-Nr. 33)Vorlage:Raumgruppe/33 besitzt. Er zersetzt sich ab einer Temperatur von 1150 °C.[5][6]

Anwendungen

KTP-Kristalle können für elektrooptische und nichtlinear-optische Anwendungen eingesetzt werden. Eine häufige Anwendung ist die Frequenzverdopplung von Laserlicht durch Platzieren eines KTP-Kristalls innerhalb des Laser-Resonators. Bekanntestes Beispiel ist der grüne DPSS-Laser. Hier wird zunächst mittels eines Nd:YVO4- oder Nd:YAG-Lasers Licht bei einer Wellenlänge von 1064nm erzeugt, die anschließend durch Frequenzverdopplung in sichtbare grüne Strahlung mit einer Wellenlänge von 532nm umgewandelt wird. Diese Strahlquellen werden auch als „KTP-Laser“ bezeichnet.[5] In der Quantenoptik spielt KTP auch zur Erzeugung von korrelierten Photonenpaaren durch parametrische Fluoreszenz eine Rolle.[7]

Laser mit Kaliumtitanylphosphat werden zum Beispiel auch in der Medizin zur Pigment-Behandlung eingesetzt.[8]

Einzelnachweise

  1. Ofer Aluf: Advance Elements of Laser Circuits and Systems: Nonlinear Applications in Engineering. Springer Nature, 2021, ISBN 978-3-03064103-0, S. 470 (books.google.com).
  2. Datenblatt über Kaliumtitanylphospat
  3. David N. Nikogosyan: Nonlinear Optical Crystals: A Complete Survey. Springer Science & Business Media, 2006, ISBN 978-0-387-27151-4, S. 54 (books.google.com).
  4. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  5. northropgrumman.com: Potassium Titanyl Phosphate – KTP (Memento vom 25. Juli 2015 im Internet Archive) 2011, abgerufen am 25. Juli 2015
  6. Govindhan Dhanaraj, Kullaiah Byrappa, Vishwanath Prasad, Michael Dudley: Springer Handbook of Crystal Growth. Springer Science & Business Media, 2010, ISBN 978-3-540-74761-1, S. 719 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. Ulf Leonhardt: Essential Quantum Optics From Quantum Measurements to Black Holes. Cambridge University Press, 2010, ISBN 978-0-521-86978-2, S. 160 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. William D. James, Timothy Berger, Dirk Elston: Andrews' Diseases of the Skin Clinical Dermatology. Elsevier Health Sciences, 2015, ISBN 0-323-31969-6, S. 904 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
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