Kalgoorlie-Boulder

Kalgoorlie-Boulder ist eine Stadt im australischen Westen mit rund 30.800 Einwohnern. Sie ging aus den Zwillingsstädten Kalgoorlie und Boulder hervor, die beide als Bergbaustädte an der Golden Mile entstanden. Der Ort liegt etwa 595 km östlich von Perth in der Region Goldfields-Esperance. Der Name Kalgoorlie kommt aus der Sprache der Aborigines, genauer gesagt vom Wort Karlkurla (sprich: gall-gall-la), das so viel bedeutet wie „Platz der glänzenden Birnen“. Gemeint sind die Früchte der Marsdenia australis.

Kalgoorlie-Boulder
Staat: Australien Australien
Bundesstaat: Western Australia
Gegründet: 1893
Koordinaten: 30° 45′ S, 121° 28′ O
Höhe: 468 m
Fläche: 103 km²
Einwohner: 29.875 (2016) [1]
Bevölkerungsdichte: 290 Einwohner je km²
Zeitzone: AWST (UTC+8)
LGA: City of Kalgoorlie-Boulder
Kalgoorlie-Boulder (Westaustralien)
Kalgoorlie-Boulder (Westaustralien)
Kalgoorlie-Boulder
Kalgoorlie Courthouse, 1899 als Postgebäude errichtet, gegenwärtig Gerichtsgebäude
Der Tagebau in der „Super Pit“-Mine

Geschichte

Wegen des großen australischen Goldrausches und weil Patrick Hannan 1893 an dieser Stelle Gold fand, wurde Kalgoorlie 1895 als Goldgräbersiedlung aus dem Boden gestampft. Seine Bedeutung als Goldgräberstadt wurde mit dem Bau der Eisenbahntrasse nach Perth 1896 noch gesteigert. Kalgoorlie liegt an der Golden Mile, einer der größten Goldadern der Welt.
Ein Problem der damaligen Zeit bestand in der Lage Kalgoorlies mitten im Outback, was die Wasserbeschaffung erschwerte. Der Ingenieur Charles O’Connor entwickelte 1898 ein 540 km langes Wassertransportsystem aus Stahlrohren und mit acht Pumpenstationen, das Golden Pipeline genannt wird. Es transportiert seit 1903 Wasser aus den Bergen bei Perth in ein Staubecken, das Mount Charlotte-Reservoir.

Die Schwesterstadt Boulder entstand ebenfalls in der Zeit der Goldgräber, zunächst als Lager direkt an den Minen.

Sehenswürdigkeiten

Golden Mile

Im Nordosten der Stadt liegt die Golden Mile, eine der größten Goldadern der Welt. Hier finden sich noch zahlreiche historische Gebäude aus der Zeit des Goldrauschs und die Super-Pit-Goldmine, die heute noch in Betrieb ist. Eine Stunde lang dauert die kommentierte Fahrt mit dem Rattler der Golden Loopline Railway, wie die Minenarbeiter die ratternde Eisenbahn nennen, von der Boulder City Station aus. Sie führt an vielen Punkten der riesigen Mine vorbei.

Hannan Street

Benannt nach Paddy Hannan, der hier als erster Gold fand, ist die Hauptstraße heute eine der Touristenattraktionen von Kalgoorlie-Boulder. Der Großteil der Häuser an der Hannan Street, deren Breite übrigens dem Umstand zu verdanken ist, dass hier früher ganze Kamelkarawanen wenden können mussten, stammt noch aus der Zeit der vorletzten Jahrhundertwende und spiegelt noch immer den Charme und Glanz des großen Goldrauschs wider. Einen Besuch wert ist u. a. das historische Rathaus aus dem Jahre 1908. Weiterhin befindet sich an der Hannan Street das Kalgoorlie Court House. Es wurde im Jahr 1899 als Postgebäude errichtet und in den 2010er Jahren aufwendig saniert und restauriert.[2][3]

Hannan’s North Tourist Mine

Das ehemalige Goldbergwerk wäre zwar noch betriebsfähig, dient aber heute nur noch als Touristenmagnet. Die Mine, durch welche die Besucher mit einer kleinen Bahn gefahren werden, liegt direkt an der Golden Mile. Zum Programm gehören beispielsweise das Gießen eines „Goldbarrens“ (es handelt sich dabei um wesentlich billigeres Kupfer), die Darstellung des Gewinnungsprozesses von Gold sowie das traditionelle Goldwaschen.

Super-Pit-Goldmine

Die 5 km breite und 1,5 km lange und 360 Meter tiefe Super-Pit-Goldmine, ist das größte Goldbergwerk Australiens und fördert im Tagebau jährlich 850.000 Unzen (28 Tonnen) Gold. Eine gute Aussicht auf die Mine hat man vom Super Pit Lookout (Boulder Block Road) und sie kann auch besichtigt werden.

Museum of the Goldfields

Das Museum hat umfangreiche Ausstellungen zur Geschichte der Stadt und zum Goldsuchen. Außerdem befindet sich im Museum heute eine Kneipe, das British Arms. Angeblich ist es die kleinste Bar Western Australias.

Coolgardie

Die Stadt Coolgardie 40 km westlich Kalgoorlies wurde 1892 als Folge von Goldfunden gegründet. In ihrer Blütezeit lebten hier 15.000 Menschen, heute sind es nur noch 700. Haupteinnahmequelle ist heute der Tourismus. Zur Besichtigung bieten sich der historische Bahnhof von 1896, drei Museen und ein vom Goldrausch zeugender Friedhof an.

Söhne und Töchter der Stadt

Klimatabelle

Kalgoorlie
Klimadiagramm
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_ Temperatur (°C)   _ Niederschlag (mm)
Quelle: Bureau of Meteorology, Australia, Daten: 1939–2002[4]; wetterkontor.de
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Kalgoorlie
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Tagesmax. (°C) 33,7 32,0 29,5 25,1 20,5 17,4 16,6 18,4 22,2 25,6 28,8 31,9 25,1
Mittl. Tagesmin. (°C) 18,2 17,7 16,0 12,5 8,5 6,1 4,9 5,4 7,9 10,9 13,9 16,5 11,5
Niederschlag (mm) 22,4 30,5 24,2 22,4 28,2 30,6 25,8 21,8 14,4 15,3 17,9 15,5 Σ 269
Regentage (d) 3,7 4,1 4,2 5,3 7,1 8,4 8,5 7,1 5,4 4,3 3,9 3,6 Σ 65,6
Luftfeuchtigkeit (%) 44 48 54 57 63 69 72 65 56 44 42 41 54,6
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Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
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  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Quelle: Bureau of Meteorology, Australia, Daten: 1939–2002[5]; wetterkontor.de

Verkehr

Kalgoorlie-Boulder liegt an der Transaustralischen Eisenbahn. Die 1693 km lange Strecke von Karlgoorlie nach Port Augusta wurde 1917 fertig gestellt und verbindet das Eisenbahnnetz von Western Australia mit den Bundesstaaten des Ostens.

Siehe auch

Commons: Kalgoorlie, Western Australia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kalgoorlie - Boulder (Urban Centre/Locality). 2016 Census Quickstat. Australian Bureau of Statistics, 27. Juni 2017, abgerufen am 7. April 2020 (englisch).
  2. Rebecca Brewin: Kalgoorlie Courthouse nominated for State Heritage Award. 6. März 2014, abgerufen am 8. Februar 2019 (australisches Englisch).
  3. Town Planning in Kalgoorlie-Boulder. Abgerufen am 8. Februar 2019 (englisch).
  4. Bureau of Meteorology, Australia: Klimainformationen Kalgoorlie. World Meteorological Organization, abgerufen am 6. April 2012.
  5. Bureau of Meteorology, Australia: Klimainformationen Kalgoorlie. World Meteorological Organization, abgerufen am 6. April 2012.
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