Kaiser-Wilhelm-Denkmal (Hildesheim)
Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal in Hildesheim war ein Reiterstandbild für Kaiser Wilhelm I., das am Nordende der Sedanstraße stand.
Gestaltet wurde das Denkmal ursprünglich von Otto Lessing, dessen Entwurf als Sieger aus dem vor der Errichtung ausgerichteten Wettbewerb hervorging. Es zeigte den Kaiser in Kürassieruniform und mit Feldherrenstab in der Hand über einen Drachen hinwegreiten. Ihm zur Rechten stand mit einem Fuß auf dem unterworfenen Tier eine Germania, die in einer Hand das Reichsschwert hielt und dem Kaiser mit der anderen die Kaiserkrone darbot. Die Inschrift an der Vorderseite des Sockels lautete: „DEM NEUBEGRÜNDER DES REICHES“. An den Längsseiten zeigten Reliefs Arminius bei der Entgegennahme von römischer Kriegsbeute in Gestalt des Hildesheimer Silberfundes und einen Kaiser Barbarossa wachrüttelnden Hirtenjungen. An der Rückseite war das Hildesheimer Wappen angebracht. Die Einweihung erfolgte am Reformationstag des Jahres 1900 im Beisein von Kaiser Wilhelm II. und seiner Gemahlin.
Die aus Metall bestehende Statue wurde im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen. Erhalten blieb nur der Sockel aus schwedischem Granit. Der Sockel wurde nach Kriegsende 1955 zu einem Mahnmal für die Kriegsopfer, insbesondere die Vermissten, umgewidmet. Die Inschrift lautet nun: „WIR MAHNEN“.[1]
Literatur
- Helmut von Jan: Hildesheim zur Kaiserzeit in Ansichtskarten von 1890-1910. Gerstenberg, Hildesheim 1977, ISBN 3-8067-8031-5, S. 123.
- Henriette Steube: Kunst in der Stadt 1945 bis 1996. Eine Dokumentation zur Kunst im öffentlichen Raum in Hildesheim. (= Quellen und Dokumentationen zur Stadtgeschichte Hildsheims, Bd. 8). Verlag Gebrüder Gerstenberg, Hildesheim 1996, ISSN 0943-5999, S. 25.
Weblinks
Einzelnachweise
- Der gesamte Artikel beruht auf: Helmut von Jan: Hildesheim zur Kaiserzeit. Gerstenberg, Hildesheim 1977, ISBN 3-8067-8031-5, S. 123.