Kahlenbergturm
Der Kahlenbergturm ist ein etwa 23 Meter hoher Aussichtsturm auf dem 312,7 m ü. NHN[1] hohen Kahlenberg bei Schieder. Der Turm ist unter der Nummer 107 in der Liste der Baudenkmäler in Schieder-Schwalenberg eingetragen.
Kahlenbergturm | |||||||
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Basisdaten | |||||||
Ort: | Schieder | ||||||
Land: | Nordrhein-Westfalen | ||||||
Staat: | Deutschland | ||||||
Höhenlage: | 310 m ü. NHN | ||||||
Verwendung: | Aussichtsturm | ||||||
Zugänglichkeit: | Aussichtsturm öffentlich zugänglich | ||||||
Turmdaten | |||||||
Bauzeit: | 1841 | ||||||
Gesamthöhe: | 22,55 m | ||||||
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Positionskarte | |||||||
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Geschichte
Alte Rechnungen belegen, dass auf dem Kahlenberg zuvor ein Gebäude, vermutlich eine Schutzhütte, stand, die 1808 abgebrochen wurde.
Auf Anregung des Amtes Schieder erteilte am 6. November 1840 Leopold II. die Anweisung, auf dem Kahlenberg einen rund 80 Fuß hohen Turm zu errichten. Es wird davon ausgegangen, dass neben nachgewiesen repräsentativen Zwecken hier auch Arbeitsbeschaffung für die lokale Bevölkerung das Ziel war. Mit der Planung beauftragte man den lippischen Baumeister Ferdinand Wilhelm Brune[2] und noch im gleichen Jahr wurden Bauvorbereitungen getroffen: Zufahrtswege wurden geebnet, die Steine kamen aus einer Steinkuhle in Feldrom, der Sand von den Externsteinen.
Der eigentliche Turmbau begann im April des folgenden Jahres mit Ausschachtungs- und Maurerarbeiten, die im Dezember 1841 abgeschlossen waren. Zum Abschluss wurde der Platz um den Turm hergerichtet. Eine zu einem späteren Zeitpunkt errichtete Hütte am Fuß des Turms ist nicht mehr erhalten.
Seine Funktion als weithin sichtbares Wahrzeichen hat der Turm im Laufe der Jahrzehnte aufgrund des zunehmenden Bewuchs des Kahlenbergs mit Buchen verloren.
Architektur
Der aus Bruchsteinen gemauerte Turm ist optisch dreigeteilt. Das untere Drittel bildet ein quadratischer, sich nach oben verjüngender Sockel mit der Grundfläche 5,2 × 5,2 m. Der Eingang in westlicher Richtung wird nach oben durch einen gotischen Spitzbogen abgeschlossen. Oberhalb des Eingangs ist das fürstliche Wappen eingelassen. Über dem Sockel erhebt sich der runde Turmkörper, der auf halber Höhe durch umlaufenden Zahnschnitt-Fries geschmückt wird. Den Abschluss bilden zwölf ebenfalls im gotischen Stil gehaltene Fenster, darauf ist ein flaches Kegeldach aus Zinkblech. Gelegentlich in die Fassade eingelassene Belichtungsöffnungen helfen beim Ersteigen der 101-stufigen Wendeltreppe.
Literatur
- Joachim Kleinmanns: Blickpunkt und Belvedere. Ein Aussichtsturm auf dem Kahlenberg bei Schieder. In: Heimatland Lippe, 113. Jahrgang (2020), S. 72–73.
- Anne Herden-Hubertus: „..schon von weit her ins Auge fallendes interessantes Point-de-Vue.“ Der Aussichtsturm auf dem Kahlenberg bei Schieder, Krs. Lippe. In: Denkmalpflege in Westfalen-Lippe. Zeitschrift der LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen. 11. Jahrgang Heft 2/05, Münster 2005, S. 58–60. (online als PDF)
- Walter Schmidt: Schieder. Die Geschichte eines lippischen Dorfes. Schieder 1964, S. 145–147.
Weblinks
- Hans-Ulrich Rüngener: Kahlenbergturm bei Schieder. Abgerufen am 9. Oktober 2012.
- Kahlenbergturm / Schieder-Schwalenberg. auf Lipperland.de. Abgerufen am 9. Oktober 2012.
- Der Kahlenbergturm. (PDF) Abgerufen am 9. Oktober 2012.
Einzelnachweise
- Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
- Herden-Hubertus, 2005