Kadlubietz
Kadlubietz (polnisch Kadłubiec) ist eine Ortschaft in Oberschlesien. Der Ort liegt in der zweisprachigen polnischen Gemeinde Leschnitz (Leśnica) im Powiat Strzelecki der Woiwodschaft Opole.
Kadlubietz Kadłubiec | |||
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Basisdaten | |||
Staat: | Polen | ||
Woiwodschaft: | Opole | ||
Powiat: | Strzelce Opolskie | ||
Gmina: | Leschnitz | ||
Geographische Lage: | 50° 28′ N, 18° 11′ O | ||
Höhe: | 290–340 m n.p.m. | ||
Einwohner: | 372 (31. Dez. 2020[1]) | ||
Postleitzahl: | 47-150 | ||
Telefonvorwahl: | (+48) 77 | ||
Kfz-Kennzeichen: | OST | ||
Wirtschaft und Verkehr | |||
Straße: | A4 Opole–Katowice | ||
Nächster int. Flughafen: | Katowice | ||
Geographie
Das Angerdorf Kadlubietz liegt fünf Kilometer nördlich vom Gemeindesitz Leschnitz, elf Kilometer südwestlich der Kreisstadt Strzelce Opolskie (Groß Strehlitz) und 39 Kilometer südöstlich von der Woiwodschaftshauptstadt Opole (Oppeln). Der Ort liegt in der Wyżyna Śląska (Schlesisches Hochland) innerhalb der Chełm (Chelm). Südlich von Kadlubietz verläuft die Autobahn A4. Kadlubietz liegt am nördlichen Rand des Landschaftsschutzgebiet Park Krajobrazowy Góra Świętej Anny.
Nachbarorte
Nachbarorte von Kadlubietz sind im Norden Kalinów (Kalinow), im Osten Dollna (Dolna), im Süden Poremba (Poręba) und Sankt Annaberg (Góra Świętej Anny) und im Westen Wyssoka (Wysoka).
Geschichte
Zum ersten Mal wurde das Dorf in einem Dokument aus 1302 als Katlubetz erwähnt.[2]
Im 17. Jahrhundert wurde diese Ortschaft als Kadlubiec und Kadlubiecz registriert. Nach dem Ersten Schlesischen Krieg fiel Kadlubietz 1742 mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen. 1783 gab es in Kadlubietz eine Mühle, ein Vorwerk und einige Bauernhöfe. Das Dorf zählte damals 144 Einwohner.
Bis zur Säkularisation 1810 war Kadlubietz im Besitz des Klosterstifts Himmelwitz. Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehörte die Landgemeinde Kadlubietz ab 1816 zum Landkreis Groß Strehlitz im Regierungsbezirk Oppeln. 1817 erscheint als Besitzer des Dorfes ein Major von Thurn aus Wyssoka und der Ort zählte 184 Einwohner. 1845 bestanden in Ort ein Vorwerk, eine Windmühle, ein Kalkofen und 52 Häuser. Im gleichen Jahr zählte Kadlubietz 359 Einwohner, davon einer evangelisch.[3] 1865 hatte der Ort 17 Bauern-, 11 Halbauern-, 6 Gärtner und 34 Häuslerstellen. Eingepfarrt waren die Bewohner nach Wyssoka.[4] 1874 wurde der Amtsbezirk Wyssoka gegründet, welcher die Landgemeinden Annaberg Marktflecken, Kadlubietz, Ober Ellguth, Poremba und die Gutsbezirke Ober Ellguth Vorwerk, Kadlubietz, Poremba und Wyssoka Vorwerk und Kolonie Wyssoka umfasste.[5]
Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921, die in der Gegend von bürgerkriegsähnlichen Zuständen begleitet wurde, stimmten in Kadlubietz 275 Personen für einen Verbleib bei Deutschland und 97 für Polen. Kadlubietz verblieb wie der gesamte Stimmkreis Groß-Strehlitz beim Deutschen Reich.[6] Ab 1933 führten die neuen nationalsozialistischen Machthabern groß angelegte Umbenennungen von Ortsnamen slawischen Ursprungs durch. 1936 wurde der Ortsname Kadlubietz in Annatal geändert. Bis 1945 befand sich der Ort im Landkreis Groß Strehlitz.[7]
1945 kam der bisher deutsche Ort unter polnische Verwaltung und wurde in Kadłubiec umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. 1950 kam der Ort zur Woiwodschaft Opole und 1999 zum Powiat Krapkowicki. 2006 führte die Gmina Leśnica, der Kadlubietz als Ortsteil angehört, Deutsch als Hilfssprache und im Jahr 2008 zweisprachige Ortsbezeichnungen ein.
Einwohnerentwicklung
Die Einwohnerzahlen von Kadlubietz:[8]
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Sehenswürdigkeiten
- Reste einer Holländerwindmühle
- Steinerne Wegekapelle mit Glockenturm und einem Abbild des Hl. Florian aus dem 19. Jahrhundert
- Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs
- Dorfteich
- Steinernes Wegekreuz an der ul. Polna
- Steinernes Wegekreuz an der ul. Wiejska mit Marienstatue
Vereine
- Deutscher Freundschaftskreis
- Fußballverein LZS Kadłubiec
Weblinks
Einzelnachweise
- Raport o stant gmnie Leśnica S. 6 (poln.)
- Geschichte der Dörfer in der Gemeinde Leschnitz (poln.)
- Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 263.
- Vgl. Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien, Breslau 1865
- Territorial Amtsbezirk Wyssoka
- Vgl. Ergebnisse der Volksabstimmung (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive); abger. am 17. Oktober 2009
- Michael Rademacher: Landkreis Groß Strehlitz. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- Quellen der Einwohnerzahlen:
- 1844: – 1855, 1861: – 1933, 1939: Archivierte Kopie (Memento vom 14. November 2017 im Internet Archive) – 1910: