Kabinett Vogel III (Thüringen)

Das Kabinett Vogel III war die Thüringer Landesregierung im Zeitraum 1999 bis 2003. Bei der Wahl zum 3. Landtag des Freistaates Thüringen am 12. September 1999 erhielt die CDU von Ministerpräsident Bernhard Vogel erstmals die absolute Mehrheit der Stimmen (51,0 Prozent) und bildete aufgrund dieses Ergebnisses eine Alleinregierung. Der bisherige Koalitionspartner SPD erlitt starke Stimmenverluste (minus 11,1 Prozentpunkte) und musste die Rolle der zweitstärksten Kraft im Landesparlament an die PDS abgeben.

In der konstituierenden Sitzung des 3. Landtags am 1. Oktober 1999 wurde Bernhard Vogel zum dritten Mal zum Thüringer Ministerpräsidenten gewählt.[1] Er bildete anschließend seine Landesregierung, welche sich auf 49 Landtagsmandate der CDU-Fraktion gegenüber 39 Mandaten der Oppositionsparteien PDS und SPD stützte. Am 5. Juni 2003 erklärte Bernhard Vogel seinen Rücktritt aus Altersgründen und übergab sein Amt an den CDU-Landesvorsitzenden und früheren Kultusminister Dieter Althaus.[2]

Zum Zeitpunkt seines Ausscheidens aus dem Amt des Ministerpräsidenten hatte Vogel gleich zwei „Rekorde“ aufgestellt: Er war als einziger Politiker Regierungschef in zwei Ländern (Rheinland-Pfalz, 1976–1988; Thüringen, 1992–2003) und er amtierte mit insgesamt 23 Jahren am längsten an der Spitze deutscher Landesregierungen.

Kabinett Vogel III – 1. Oktober 1999 bis 5. Juni 2003
Amt[3] Name Partei
Ministerpräsident Bernhard VogelCDU
Stellvertreter des Ministerpräsidenten Andreas TrautvetterCDU
Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten und Chef der Staatskanzlei Jürgen GnauckCDU
Innenminister Christian Köckert (bis 21. November 2002)
Andreas Trautvetter (ab 21. November 2002)[4]
CDU
Kultusminister Michael KrappCDU
Justizminister Andreas Birkmann (bis 11. Oktober 2002)
Karl Heinz Gasser (ab 11. Oktober 2002)[5]
CDU
Finanzminister(in) Andreas Trautvetter (bis 21. November 2002)
Birgit Diezel (ab 21. November 2002)[4]
CDU
Minister für Wirtschaft, Arbeit und Infrastruktur Franz SchusterCDU
Minister für Soziales, Familie und Gesundheit Frank-Michael PietzschCDU
Minister für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt Volker SklenarCDU
Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst Dagmar SchipanskiCDU1
1 
Zum Zeitpunkt ihrer Ernennung parteilos. Im Jahr 2000 trat Dagmar Schipanski der CDU bei.

Einzelnachweise

  1. Wahl des Ministerpräsidenten; Vereidigung des Ministerpräsidenten; Bekanntgabe der durch den Ministerpräsidenten ernannten Minister; Vereidigung der Minister. (PDF; 115 kB) In: Plenarprotokoll 3/1. Thüringer Landtag, 1. Oktober 1999, S. 18–22, abgerufen am 17. April 2017.
  2. Regierungserklärung des Ministerpräsidenten; Wahl eines neuen Ministerpräsidenten; Vereidigung des Ministerpräsidenten. (PDF; 1,1 MB) In: Plenarprotokoll 3/86. Thüringer Landtag, 5. Juni 2003, S. 7481–7504, abgerufen am 17. April 2017.
  3. Zuständigkeit der einzelnen Ministerien nach Artikel 76 Abs. 2 Satz 1 der Verfassung des Freistaats Thüringen: Beschluss der Thüringer Landesregierung vom 7. November 1999. (PDF; 132 kB) In: Gesetz- und Verordnungsblatt für den Freistaat Thüringen. 29. November 1999, S. 610–624, abgerufen am 17. April 2017.
  4. Ministervereidigung. (PDF; 1,1 MB) In: Plenarprotokoll 3/74. Thüringer Landtag, 21. November 2002, S. 6308, abgerufen am 17. April 2017.
  5. Vereidigung des neu ernannten Justizministers (gem. Artikel 71 Abs. 1 und 2 LV). (PDF; 580 kB) In: Plenarprotokoll 3/72. Thüringer Landtag, 11. Oktober 2002, S. 6256–6257, abgerufen am 17. April 2017.
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