Kabinett Baden

Das Kabinett Baden war die vom 3. Oktober bis zum 9. November 1918 amtierende Reichsregierung des Deutschen Reiches in der Schlussphase des Ersten Weltkriegs, und somit die letzte Regierung während des Kaiserreichs. Sie war zugleich die erste Reichsregierung, in der Sozialdemokraten mitregierten. Im Zuge der Novemberrevolution verkündete Reichskanzler Max von Baden die Abdankung des Kaisers und übertrug, was nicht von der bis dahin geltenden Verfassung gedeckt war, dessen Amt an Friedrich Ebert, den Vorsitzenden der damals stärksten Reichstagsfraktion, der Mehrheits-SPD. Ebert bildete nach der Ausrufung der deutschen Republik (nachträglich unter der Bezeichnung Weimarer Republik) den Rat der Volksbeauftragten aus MSPD und USPD. Unter Aufsicht dieses Revolutionsorgans blieben die Staatssekretäre allerdings im Amt (siehe Kabinett Ebert).

Zusammensetzung

Kabinett Baden
3. Oktober bis 9. November 1918
Reichskanzler
Prinz Max von Baden parteilos
Vizekanzler
Friedrich von Payer FVP
Auswärtiges Amt
Wilhelm Solf parteiloser Liberaler
Inneres
Max Wallraf
bis 6. Oktober 1918
parteiloser Konservativer
Karl Trimborn Zentrum
Justiz Paul von Krause NLP
Marine
Eduard von Capelle
bis 7. Oktober 1918
parteilos
Paul Behncke parteilos
Wirtschaft Hans Karl Freiherr von Stein zu Nord- und Ostheim parteilos
Ernährung Wilhelm von Waldow parteiloser Konservativer
Arbeit
Gustav Bauer SPD
Post
Otto Rüdlin parteilos
Schatz
Siegfried Graf von Roedern parteilos
Kolonien
Wilhelm Solf parteiloser Liberaler
ohne Geschäftsbereich
Philipp Scheidemann SPD
Matthias Erzberger Zentrum
Adolf Gröber Zentrum
Conrad Haußmann
ab 14. Oktober 1918
FVP

Literatur

  • Regenten und Regierungen der Welt, Band 2,3. Neueste Zeit: 1492–1917, bearb. von B. Spuler; 2. Aufl., Würzburg, Ploetz, 1962.
VorgängerRegierung DeutschlandsNachfolger
Kabinett HertlingKabinett Baden
1918
Rat der Volksbeauftragten
Kabinett Ebert
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