Korean Film Council

Das Korean Film Council (KOFIC) ist die südkoreanische Filmförderungsbehörde und steht in Dienstherrschaft des Ministeriums für Kultur, Sport und Tourismus.

Korea Sud Korean Film Council
영화진흥위원회
映畵振興委員會

 KOFIC 
Stellung der Behörde Filmförderung
Bestehen seit 1973
Entstanden aus Motion Picture Promotion Corporation (영화진흥공사)
Hauptsitz Haeundae-gu, Busan, Südkorea
Koordinaten 35° 10′ 23,4″ N, 129° 7′ 39,6″ O
Website www.kofic.or.kr

Das KOFIC verwaltet den südkoreanischen Filmförderfonds. Während knapp die Hälfte des Fonds durch die Regierung finanziert wird, fließen auch 3 % der Einnahmen durch verkaufte Kinotickets in den Fonds mit ein. Ursprünglich war Aufschlag auf Kinotickets nur temporär von 2007 bis 2014, wurde allerdings um sieben Jahre verlängert.[1] KOFIC fördert finanziell Independentfilme, Kurzfilme und Dokumentarfilme. 2014 lag die Förderung umgerechnet bei etwa 52,6 Mio. US-Dollar.[1] Des Weiteren unterstützt KOFIC die internationale Vermarktung südkoreanischer Filmproduktionen und fördert Koproduktionen mit ausländischen Filmindustrien. Außerdem bietet KOFIC Anreize für ausländische Produktionsunternehmen, in Südkorea Filmszenen zu drehen.[2]

Es ist vergleichbar mit Frankreichs Centre national du cinéma et de l’image animée (CNC). Ein Unterschied ist, dass das CNC auch die Fernsehindustrie fördert, während KOFIC einzig die Filmindustrie fördert.[3]

Geschichte

Am 3. April 1973 wurde die Motion Picture Promotion Corporation (MPPC) gegründet, die offiziell südkoreanische Filme unterstützen sollte, allerdings ein verlängerte Arm des Regimes war, um die Filmindustrie zu kontrollieren und Zensur entlang der Ideale der Regierung zu betreiben.[4] 1984 gründete die MPPC die Filmhochschule KAFA.[5] Nach der Demokratisierung Südkoreas ab Ende der 1980er Jahre änderte sich auch die Rolle der MPPC. Unter Kim Dae-jungs Regierung wurde die Organisation 1999 umstrukturiert, was quasi einer Neugründung gleichkam, und umbenannt zur Korean Film Commission.[6] 2004 erfolgte eine erneute Umbenennung in Korean Film Council um Verwechslungen mit lokalen Filmkommissionen vorzubeugen.[7] 2013 verlegte KOFIC seinen Sitz nach Busan im Zuge eines Regierungsprogramms zur Dezentralisierung öffentlicher Behörden.[8]

Einzelnachweise

  1. Dal Yong Jin: Transnational Korean Cinema. Cultural Politics, Film Genres, and Digital Technologies. Rutgers University Press, New Brunswick 2020, ISBN 978-1-978807-88-4, S. 47.
  2. Dal Yong Jin: Transnational Korean Cinema. Cultural Politics, Film Genres, and Digital Technologies. Rutgers University Press, New Brunswick 2020, ISBN 978-1-978807-88-4, S. 82.
  3. Dal Yong Jin: Transnational Korean Cinema. Cultural Politics, Film Genres, and Digital Technologies. Rutgers University Press, New Brunswick 2020, ISBN 978-1-978807-88-4, S. 160.
  4. Seung Hyun Park: Korean Cinema after Liberation: Production, Industry, and Regulatory Trend. In: Frances Gateward (Hrsg.): Seoul Searching: Culture and Identity in Contemporary Korean Cinema. SUNY Press, New York City 2007, ISBN 978-0-7914-7933-9, S. 18 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Jinhee Choi: The South Korean Film Renaissance: Local Hitmakers, Global Provocateurs. 1. Auflage. Wesleyan University Press, Middletown 2010, ISBN 978-0-8195-6986-8, S. 30 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Dal Yong Jin: Transnational Korean Cinema. Cultural Politics, Film Genres, and Digital Technologies. Rutgers University Press, New Brunswick 2020, ISBN 978-1-978807-88-4, S. 79.
  7. Korean Film-Related Links. In: koreanfilm.org. Abgerufen am 14. Mai 2020 (englisch).
  8. About KOFIC. In: Korean Film Biz Zone. KOFIC, abgerufen am 14. Mai 2020 (englisch).
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