Juwel (Rebsorte)

‘Juwel’ ist eine Weißweinsorte, die 1951 von August Herold an der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau in Weinsberg (Baden-Württemberg) aus ‘Kerner’ × ‘Silvaner’ gekreuzt wurde.

‘Juwel’
Synonyme keine
Zuchtnummer WE S 378, Weinsberg S 378
‘Juwel’
Art Edle Weinrebe (Vitis vinifera subsp. vinifera)
Beerenfarbe grün
Verwendung
Herkunft Deutschland
Züchter August Herold, Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau in Weinsberg
Züchtungsjahr 1951
Markteinführung 1987
VIVC-Nr. 13212
Abstammung

Kreuzung aus
Kerner’ × ‘Silvaner

Liste von Rebsorten

Einen maßgeblichen Anteil an der Neuzucht hatte Josef Schäffer. Im Sortennamen steht „Ju-“ für seinen Rufnamen Jupp, „we-“ für Weinsberg und „l“ für den Standort der Zuchtanstalt, Lauffen am Neckar.

Abstammung

Kreuzung von ‘Kerner’ × ‘Silvaner’ (wie beim ‘Silcher’)[1]. Im Oktober 1987 wurde diese Sorte unter dem Namen Juwel in die Sortenliste eingetragen und erhielt Sortenschutz.

Ampelographische Sortenmerkmale

  • Die Triebspitze ist offen. Sie ist mitteldicht weißwollig mit leicht rötlichem Anflug. Die grünen Jungblätter sind bronzefarben gefleckt (Anthocyanflecken).
  • Die mittelgroßen Blätter sind meist dreilappig. Die Stielbucht ist leicht überlappend geschlossen. Die Blattoberfläche (auch Spreite genannt) ist leicht blasig.
  • Die Traube ist mittelgroß bis groß und mäßig dichtbeerig. Die rundlichen Beeren sind mittelgroß und von grün-gelblicher Farbe. Das Aroma der Beere ist fast neutral, aber leicht eigenwillig.

In ihren Eigenschaften erinnert die Sorte an die Muttersorte ‘Kerner’.

Reife: mittel bis spät

Eigenschaften

Ist eine ertragssichere Sorte mit hoher Reifeleistung.

Wein

Bring fruchtige, elegante Weine.[1]

Verbreitung

Innerhalb Deutschlands verteilt sich die bestockte Rebfläche (2008) wie folgt:[2]

Weinbaugebiet Fläche ha
Ahr-
Baden1
Franken-
Hessische Bergstraße-
Mittelrhein-
Mosel2
Nahe1
Pfalz2
Rheingau-
Rheinhessen16
Saale-Unstrut-
Sachsen-
Stargarder Land-
Württemberg2
TOTAL Deutschland 200726

Literatur

  • Hans Ambrosi, Bernd H. E. Hill, Erika Maul, Erst H. Rühl, Joachim Schmid, Fritz Schuhmann: Farbatlas Rebsorten. 3. Auflage. Eugen Ulmer, 2011, ISBN 978-3-8001-5957-4.
  • Pierre Galet: Dictionnaire encyclopédique des cépages. Hachette, Paris 2000, ISBN 2-01-236331-8.
  • Walter Hillebrand, Heinz Lott, Franz Pfaff: Taschenbuch der Rebsorten. 13., neubearbeitete Auflage. Fachverlag Fraund, Mainz 2003, ISBN 3-921156-53-X.

Einzelnachweise

  1. Hans Ambrosi, Bernd H. E. Hill, Erika Maul, Ernst H. Rühl, Joachim Schmid, Fritz Schumann: Farbatlas Rebsorten. 300 Sorten und ihre Weine. 3., vollständig neu bearbeitete Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-8001-5957-4.
  2. Beschreibende Sortenliste des Bundessortenamtes 2008(PDF; 519 kB)
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