Justizvollzugsanstalt Frankfurt am Main I

Die Justizvollzugsanstalt Frankfurt am Main I (JVA I) ist eine Vollzugsanstalt des Landes Hessen, in der überwiegend Untersuchungshaft an erwachsenen männlichen Gefangenen vollzogen wird. Sie ging historisch aus dem Strafgefängnis Frankfurt-Preungesheim hervor.

Justizvollzugsanstalt
Frankfurt am Main I

Staatliche Ebene Land
Stellung Justizvollzugsanstalt
Aufsichtsbehörde Hessisches Ministerium der Justiz
Hauptsitz Wiesbaden
Justizvollzugsanstalt Frankfurt am Main I
Außenwache mit Fahrzeugschleusen (2013)
Informationen zur Anstalt
Name Justizvollzugsanstalt Frankfurt am Main I
Bezugsjahr 2011
Haftplätze 564[1]
Mitarbeiter 300[2]
Anstaltsleitung Franz-Josef Pfeifer

Die Anstalt befindet sich im Norden von Frankfurt am Main im Stadtteil Preungesheim, angrenzend an die Justizvollzugsanstalt Frankfurt am Main III.

Geschichte

Die Justizvollzugsanstalt Frankfurt am Main I wurde auf dem Gelände eines bis 1997 genutzten Gefängnisbaus errichtet. Dieser im Jahr 2000 abgebrochene Komplex musste durch einen humaner gestalteten und sicherheitstechnisch aktueller ausgestatteten Neubau ersetzt werden. Durch die Verwendung möglichst vieler Betonfertigteile wurde versucht, eine kostengünstige und schnelle Fertigstellung des Baus zu erreichen. Der Baubeginn erfolgte im Juni 2007, die Fertigstellung im Mai 2010. Die Kosten beliefen sich auf rund 100 Millionen Euro.[3] Nach einer Testphase befindet sich die Anstalt seit August 2011 im Regelbetrieb, jährlich werden dort ca. 6500 Personen inhaftiert.[1]

Die JVA I besteht aus sieben mehrgeschossigen Gebäuden mit einer Bruttogrundfläche von 41.000 m², darunter drei Unterkunftsgebäude mit 480 Hafträumen zur Einzel- und 28 zur Doppelbelegung sowie mehreren Besonders gesicherten Hafträumen.[3] Die Transportabteilung mit 56 Haftplätzen und eine Krankenstation mit 34 Betten sind in weiteren Häusern untergebracht, ebenso die Außenwache mit Besucherräumen und dem Verwaltungstrakt.[4] Die Justizvollzugsanstalten Frankfurt am Main I, III und IV sind an ein eigenes Blockheizkraftwerk angeschlossen, auch Wäscherei und Großküche der JVA III werden gemeinschaftlich genutzt. Das etwa 2,4 ha große Gelände ist von bis zu 15 m hohen Stahlbetonmauern umgeben. Einer der drei Freistundenhöfe ist gegen Entweichung von Gefangenen nach oben mit einem Kunststoffnetz gesichert.[5] Auf dem Anstaltsgelände sind mehr als 380 Videokameras angebracht.[3]

Zuständigkeit

Die Zuständigkeiten der Justizvollzugsanstalten in Hessen sind im Vollstreckungsplan des Landes geregelt.[6]

Die Justizvollzugsanstalt Frankfurt am Main I ist zuständig:

Für die Vollzug von

Als Transportzentrale des Landes Hessen für die Organisation und Abwicklung aller Sammeltransporte von Gefangenen.[7]

Commons: JVA Frankfurt am Main – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Theresa Fischer: Vom harten Alltag in der JVA-Frankfurt. Frankfurter Neue Presse, 30. Januar 2013, archiviert vom Original am 30. November 2016; abgerufen am 29. November 2016.
  2. Andreas Groth: Mit Fitnessraum, Basketball-Feld und Gittern. Frankfurter Allgemeine, 15. August 2011, abgerufen am 29. November 2016.
  3. Neues Gefängnis in Preungesheim eröffnet. N24, 15. August 2011, abgerufen am 29. November 2016.
  4. Neubau der Untersuchungshaftanstalt (JVA I), Frankfurt Preungesheim. Holzapfel, Rüdt & Partner Gesellschaft für konstruktiven Ingenieurbau mbH, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 30. November 2016; abgerufen am 29. November 2016.
  5. Hochsicherheitsgefängnis in Frankfurt-Preungesheim. Cop2Cop, 16. August 2011, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 1. Dezember 2016; abgerufen am 30. November 2016.
  6. Vollstreckungsplan des Landes Hessen. Hessisches Ministerium der Justiz, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. Juni 2016; abgerufen am 29. November 2016.
  7. Über uns - Zuständigkeit. Justizvollzugsanstalt Frankfurt am Main I, abgerufen am 30. November 2016.

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