Justizamt Oranienbaum

Das Justizamt Oranienbaum war von 1819 bis 1850 eine Gerichts- und Verwaltungseinheit im Herzogtum Anhalt-Dessau mit Sitz in Oranienbaum.

Geschichte

1819 wurde das Justizamt Oranienbaum aus folgenden bisherigen Bestandteilen gebildet:

Amt Hauptort Einwohner 1817 Orte
Stadt OranienbaumOranienbaum1959Oranienbaum
Amt WörlitzWörlitz4561Wörlitz, Bockerode, Kakau, Brandhorst, Horstdorf, Riesigk, Griesen, Schönitz, Rotehaus, Grünehof und Münsterberg
Amt RehsenRehsen833
Amt KleutschKleutsch1233
Amt RetzauRetzau687
Dörfer Klesewitz und RoßdorfKlekewitz und Roßdorf339Klesewitz, Roßdorf
Summe961221 Orte

Das Amt bestand aus den Städten Oranienbaum, Wörlitz und den Dörfern Griesen, Münsterberg, Horstdorf, Brandhorst, Kakau, Riesigk, Grünehof, Rotehaus, Schönitz, Gohrau, Rehsen, Bockerode, Pötnitz, Dellnau, Scholitz, Scholitz, Kleutsch, Gollnitz, Retzau, Klein Möhlau, Klekewitz und Roßdorf.

Das Justizamt war sowohl Gericht erster Instanz als auch Verwaltungsbehörde. Als Appellationsgerichte diente die herzogliche Regierung in Dessau.

Neuorganisation 1849/50

Mit der Märzrevolution war eine umfassende Verwaltungs- und Justizreform verbunden. Die Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung wurde eingeführt und die Patrimonialgerichte abgeschafft. Die Verwaltungsaufgaben übernahmen die Kreisdirektionen und die Gerichtsfunktionen die Kreisgerichte und Kreisgerichtskommissionen.[1]

Für die Justiz entstand so das Kreisgericht Dessau mit einer Kreisgerichtskommission in Oranienbaum. Dieses war dem Oberlandesgericht Dessau in zweiter und Oberappellationsgericht Jena letzter Instanz übergeordnet. Die Verwaltungsaufgaben übernahm die die Kreisdirektion Dessau.

Quellen

  • Heinrich Lindner, Geschichte und Beschreibung des Landes Anhalt, 1833, S. 255–291, Digitalisat.

Einzelnachweise

  1. Verordnung über die Aufhebung der Patrimonial-Gerichtsbarkeit und des eximirten Gerichtsstandes, so wie über die anderweitige Organisation der Gerichtsbehörden vom 28. August 1850; in: Gesetzessammlung für das Herzogtum Anhalt-Dessau, S. 1841 f., Digitalisat
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