Junonia orithya

Junonia orithya ist ein Schmetterling aus der Familie der Edelfalter mit vielen Unterarten, der in Afrika, im südlichen und südöstlichen Asien und in Australien verbreitet ist.

Junonia orithya

Junonia orithya in Thekkady 2016

Systematik
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Schmetterlinge (Lepidoptera)
Familie: Edelfalter (Nymphalidae)
Unterfamilie: Fleckenfalter (Nymphalinae)
Gattung: Junonia
Art: Junonia orithya
Wissenschaftlicher Name
Junonia orithya
(Linnaeus, 1758)[1]

Name

Aufgrund der weiten Verbreitung der Art ist es nicht verwunderlich, dass nicht nur viele verschiedene volkstümliche Namen in Umlauf sind, sondern auch viele Synonyme entstanden sind. In Indien ist sie bekannt als blue pansy, während sie in Südafrika als eyed pansy angesprochen wird, da der Name blue pansy dort für Junonia oenone Verwendung findet.[2][3] Der Name in Afrikaans ist Padwagtertjie. In Australien wird sie als blue argus bezeichnet.[4]

Merkmale

Weibchen

Der Körper ist auf der Oberseite dunkel schwarz oder braun. Der Kopf ist eingekerbt und rötlich-braun mit einem orangen Fleck und zwei Palpen. Die Antennen sind weiß oder schmutzigweiß, wie auch die Körperunterseite. Die Art weist einen geringfügigen Geschlechtsdimorphismus auf: Bei den Männchen ist etwas mehr als die Hälfte des Vorderflügels von der Basis her samtschwarz, zum Rand hin rauchfarben. Die Flügelzellen weisen oft zwei kurze transversale orangefarbene Balken auf und einen blauen Fleck. Der äußere Rand des schwarzen Areals ist teilweise zickzackförmig und hat einen großen, scheibenförmigen, aber meist schwer erkennbaren Ocellus. Dieser kann aber auch deutlich orangegelb umringt sein. Dahinter verläuft ein breites weißes, unregelmäßiges Band, gefolgt von einem kurzen schrägen Balken. Dahinter liegt ein kleiner, schwarz-orangeroter Ocellus und eine Reihe weißer Flecken. Die Flügel sind außen schwarz umrandet und weißen feine weiße Härchen am Rand auf. Die Hinterflügel sind blau irisierend mit samtschwarzer Basis. Mehrere schwarzweiß getupfte Ocelli mit oranger Umrandung sind in den Feldern 2 und 5 vorhanden. Die Flügelenden sind weiß, durchzogen von zwei begrenzenden schwarzen Linien und besetzt mit feinen weißen Zilien.[5][6]

Die Unterseite der Flügel ist mit schwarzgeränderten ocker- und orange-farbenen Bändern überzogen und zur Spitze hin mit einem schmutzigweißen Fleck, kleinen Ocelli und Marken am Rand, die denjenigen auf der Oberseite entsprechen. Das umgebende Band ist eingefasst von einer schwarzen Linie, die den Linien der Schwarzen Felder auf der Oberseite folgt. Die Hinterflügel sind bräunlich gefleckt und überzogen mit braunen Zickzack-Linien und in den äußeren Zellen mit dunklen Schatten, in denen die Ocelli wie auf der Oberseite zu sehen sind. Am Rand verlaufen schwache braune Linien.

Beim Weibchen sind die Zeichnungen ähnlich, die Ocelli und Marken sind jedoch deutlicher definiert und größer. Der Flügelgrund ist dafür dunkelbraun und auf den Hinterflügeln ist kaum Blau sichtbar. Palpen, Thorax und Abdomen sind schmutzigweiß.[7]

Lebenszyklus

Raupe

Die Raupen sind schwarz mit einem dunkelbraunen Schimmer, einem kurzen, orangefarbenen Hals und orangen Flecken an den Stummelfüßen. Der Körper ist mit Dornen bedeckt, die wiederum feste Haare tragen. Der Kopf ist deutlich abgesetzt mit einem rötlichen Punkt im Gesicht und kleinen Dornen an den Augen.[8]

Puppe

Die Puppe ist am Hinterende aufgehängt, nackt. Die Flügeldecken sind schmutzig-gelb, der Rest des Körpers purpurfarben mit creme-weißen Bändern.[9]

Adulte

Die ausgewachsenen Schmetterlinge halten sich über offenen Flächen auf, oft sitzen sie auf dem blanken Boden. Die Art fliegt mit steifen Schlägen und Gleitphasen und beansprucht ein Territorium, aus dem sie fremde Schmetterlinge vertreibt.

Nahrungspflanzen der Raupen

Die Raupen ernähren sich von einer Vielzahl von Pflanzen aus den Familien Acanthaceae, Annonaceae, Convolvulaceae, Labiatae, Plantaginaceae, Scrophulariaceae, Verbenaceae, Violaceae. Besonders bekannte Pflanzen sind Angelonia salicariifolia, Annona senegalensis, Antirrhinum majus, Asystasia gangetica, Asystasia scandens, Buchnera linearis, Englerastrum scandens, Hygrophila salicifolia, Hygrophila senegalensis, Ipomoea batatas, Justicia micrantha, Justicia procumbens, Lepidagathis formosensis, Lepidagathis prostrata, Misopates orontium, Phyla nodiflora, Plantago amplexicaulis, Plectranthus scandens, Pseuderanthemum variabile, Striga asiatica, Striga hermonthica, Thunbergia alata, Viola odorata.[10]

In Südafrika werden folgende Pflanzen befallen: Graderia subintegra und Cycnium adonense sowie Arten der Gattungen Hygrophila, Plectranthus.[3]

Galerie

Unterarten

  • Junonia orithya albicincta Butler, 1875 (Nordaustralien, Cape York bis Brisbane)
  • Junonia orithya baweana Fruhstorfer, 1906 (Bawean)
  • Junonia orithya celebensis Staudinger, [1888] (Sulawesi, Muna)
  • Junonia orithya eutychia (Fruhstorfer, 1912) (Timor, Wetar, Babar, Kissar)
  • Junonia orithya hainanensis (Fruhstorfer, 1912) (Hainan)
  • Junonia orithya here Lang, 1884 (Saudi-Arabien, Jemen)
  • Junonia orithya kontinentalis Martin, 1920 (Sulawesi)
  • Junonia orithya kuehni Fruhstorfer, 1904 (Kleine Sundainseln, Kalao, Tukangbesi)
  • Junonia orithya leucasia (Fruhstorfer, 1912) (Philippinen)
  • Junonia orithya madagascariensis Guenée, 1865 (Afrika südlich der Sahara)
  • Junonia orithya marcella (Hulstaert, 1923) (Neuguinea)
  • Junonia orithya metion Fruhstorfer, 1905 (Borneo)
  • Junonia orithya mevaria Fruhstorfer, 1904 (Lombok)
  • Junonia orithya minagara Fruhstorfer, 1904 (Java, Bali, Komodo)
  • Junonia orithya minusculus Fruhstorfer, 1906 (Sumba)
  • Junonia orithya neopommerana Ribbe, 1898 (Neubritannien)
  • Junonia orithya novaeguineae Hagen, 1897 (New Guinea bis Papua)
  • Junonia orithya ocyale Hübner, [1819] (Indien bis Süd-Burma und Süd-Yunnan)
  • Junonia orithya orithya (Oriental region)
  • Junonia orithya orthosia (Godart, [1824]) (Ambon, Serang, Saparua, Sula-Inseln, Maluku)
  • Junonia orithya palea (Fruhstorfer, 1912) (Tanimbar)
  • Junonia orithya patenas (Fruhstorfer, 1912) (Sri Lanka)
  • Junonia orithya saleyra (Fruhstorfer, 1912) (Salayar)
  • Junonia orithya sumatrana Fruhstorfer, 1906 (Sumatra)
  • Junonia orithya swinhoei Butler, 1885 (Burma)
  • Junonia orithya wallacei Distant, 1883 (Thailand, Malaysische Halbinsel, Singapur)

Einzelnachweise

  1. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.taxapad.com
  2. South African Butterfly Conservation Assessment: sabca.adu.org.za.
  3. Mark Williams: Butterflies of Southern Africa – A Field Guide. Southern Book Publishers, South Africa 1994, ISBN 978-1-86812-516-6 (englisch).
  4. NYMPHALIDAE of Australia: http://lepidoptera.butterflyhouse.com.au/nymp/nymphalidae.html.
  5. Charles Thomas Bingham: Fauna of British India. Butterflies. Band 1. Taylor and Francis, London 1905, S. 358–359 (englisch, archive.org).
  6. Frederic Moore: Lepidoptera Indica. Band 4. Lovell Reeve and Co., London 1900, S. 69–72 (englisch, biodiversitylibrary.org).
  7. Charles Thomas Bingham: The Fauna of British India, Including Ceylon and Burma Butterflies. 1. Auflage. Band 1. Taylor and Francis, London 1905 (englisch).
  8. „Head and body of a very dark shining black shading into brown. ... head on a short neck, latter of an orange colour for a short distance; caudal extremity also tipped with orange. Body covered with perpendicular spines armed with strong radial hairs. ... Head bifurcated, reddish spot in centre of face, a small spinous process in the angle of each eye.“ Bingham 1905, nach de Niceville.
  9. „suspended by tail, naked; wing-covers of a muddy yellow; rest of body of a purplish colour variegated by lines of a dull creamy white. Slight projections of an angular nature along abdomen.“ Bingham 1905.
  10. HOSTS - a Database of the World's Lepidopteran Hostplants Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 9. September 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nhm.ac.uk

Literatur

  • Charles Thomas Bingham: The Fauna of British India, Including Ceylon and Burma Butterflies. 1. Auflage. Band 1. Taylor and Francis, London 1905 (englisch).
Commons: Junonia orithya – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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