Julie Stommel
Julie Stommel (* 18. März 1813 in Düsseldorf; † 12. Dezember 1888 auf der Fahnenburg in Rath, Landkreis Düsseldorf) war eine deutsche Stilllebenmalerin der Düsseldorfer Schule.[2] Unter dem Namen Julie Fahne war sie ab 1835 die Ehefrau des Juristen, Historikers und Schriftstellers Anton Fahne.
Leben
Julie Stommel war einzige Tochter und zweites von drei Kindern des Aachener Friedensrichters Johann Peter Stommel (1771–1849) und dessen Ehefrau Friederike (Friederica), geborene Bleicher.[3] Von den Düsseldorfer Malern Josef Winkelirer und Johann Wilhelm Preyer erhielt Julie Malunterricht.[4] Am 18. September 1835 heiratete sie den Juristen und Historiker Anton Fahne. Als Wohnsitz bezog das Paar das Haus Roland am Aaper Wald bei Düsseldorf, das Julies Vater am 3. Dezember 1833 in einem verwahrlosten Zustand gekauft hatte, um es zu seinem Altersruhesitz auszubauen. Am 27. März 1836 wurde dort die einzige Tochter Emma Maria Natalia († 1905) geboren, die später den Düsseldorfer Buchhändler Max Pflaum (1841–1908) heiratete. Ab 1858 lebte die Familie Fahne auf der Fahnenburg, dem ab 1856 schlossartig ausgebauten ehemaligen Forsthaus von Haus Roland bei Rath. Sowohl das Haus Roland als auch die Fahnenburg galten als Treffpunkte von Künstlern, insbesondere von Düsseldorfer Malern, die dort Künstlerfeste feierten. 1846 war für einige Zeit der Dichter August Heinrich Hoffmann von Fallersleben auf Haus Roland zu Gast.
Julie malte Blumen- und Früchtestücke. Vier ihrer Gemälde, darunter eine Gemeinschaftsarbeit mit Johann Wilhelm Preyer, waren 1853 im Nördlichen Kabinett von Haus Roland ausgestellt:[5]
- Eine Blume, 1833, Studie mit Signatur „1833 JS“
- Auf einem Mormortische, in einer Porzellan-Vase, Rosen, kleine Sonnenblumen, ein Vergissmeinnicht, eine Georgine, 1836, mit Signatur „IS“
- Verschiedene Weinbeeren, 1836, Studie mit Signatur „18F36“
- mit Preyer: Auf einem Marmortische ein durchgebrochener Pfirsich, zwei Reine-Claude, eine weiße, eine blaue Traube und eine Fliege, mit Signaturen beider Künstler auf der Tischkante[6]
Julie Fahne starb im Alter von 75 Jahren. Ihre Familiengrabstätte befindet sich auf dem Gerresheimer Waldfriedhof.
Literatur
- Julie Stommel: In: Georg Kaspar Nagler, Andreas Andresen, Carl Clauß: Die Monogrammisten. Band 5: S. J. – Z. G. Franz’sche Buch- und Kunst-Handlung (J. Roth), München 1879, S. 7 f. (Google Books).
- Stommel, Julie. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 32: Stephens–Theodotos. E. A. Seemann, Leipzig 1938, S. 110 (biblos.pk.edu.pl).
Weblinks
- Stommel, Julie, Eintrag im Allgemeinen Künstlerlexikon Online
Einzelnachweise
- Rückseitig bezeichnet, signiert und datiert: „1836, Julia Fahne née Stommel Aetatis 23. im Hintergrunde Haaret in Rhein-Bayern mit Burg Winzingen / Josef Winkelirer pinxit 1836 zu Düsseldorf“
- Museum Kunstpalast: Künstler und Künstlerinnen der Düsseldorfer Malerschule (Auswahl, Stand: November 2016, PDF)
- „Stammtafel Kölner Linie A.“ In: Anton Fahne: Geschichte der adligen Familie von Stommel in ihren verschiedenen Linien am Rhein, in Hessen und in der Wetterau. Wolf’sche Buchdruckerei Voß, Düsseldorf 1845 (Digitalisat)
- Siegfried Weiß, Hans Paffrath (Hrsg.): Preyer. Mit den Werkverzeichnissen der Gemälde von Johann Wilhelm und Emilie Preyer. Wienand, Köln 2009, ISBN 978-3-86832-003-9, S. 106 f.
- Anton Fahne: Schloss Roland, seine Bilder-Gallerie und Kunstschätze. J. M. Heberle, Köln/Bonn 1853, S. 29, Nr. 141–143 (Digitalisat)
- Johann Wilhelm Preyer und Julie Stommel: Stillleben mit hellen und dunklen Trauben sowie Pfirsichen und einer geöffneten Aprikose, Auktionsergebnis im Portal hampel-auctions.com, abgerufen am 5. April 2022