Julia Stierli

Julia Stierli (* 3. April 1997 in Muri AG) ist eine Schweizer Fussballspielerin. Die in den Juniorinnenmannschaften als Sturmspitze eingesetzte Spielerin, spielt in der A-Nationalmannschaft und beim FC Zürich Frauen zumeist in der Abwehr auf der linken Aussen- oder Innenseite.

Julia Stierli
Personalia
Geburtstag 3. April 1997
Geburtsort Muri AG, Schweiz
Grösse 182 cm
Position Abwehr
Juniorinnen
Jahre Station
2005–2011 FC Muri
2011–2012 FC Aarau
2012 FC Muri
Frauen
Jahre Station Spiele (Tore)1
2012–2014 FC Aarau
2014– FC Zürich Frauen
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)2
2012 Schweiz U16 1 0(1)
2012–2013 Schweiz U17 18 0(9)
2014–2016 Schweiz U19 28 0(7)
2017– Schweiz 39 0(1)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

2 Stand: 5. April 2024

Werdegang

Stierli begann ihre Karriere im Alter von acht Jahren beim FC Muri. Von 2012 bis 2014 spielte sie beim FC Aarau und wechselte dann zum FC Zürich Frauen, mit dem die viermal das Double gewinnen konnte. Für Zürich bestritt sie bisher (Stand: 17. Dezember 2020) 25 Spiele in der UEFA Women’s Champions League und erzielte dabei vier Tore. Bestes Ergebnis war das Erreichen des Achtelfinales in der Saison 2014/15, wo sie nach einem 2:1-Heimsieg, wobei sie den Siegtreffer erzielte[1], auswärts mit 2:4 gegen Glasgow City FC verloren. Saison 2016/17 und 2018/19 erreichten sie nochmals das Achtelfinale, wo sie aber mit insgesamt 0:17 Toren gegen den letztlich erfolgreichen Titelverteidiger Olympique Lyon bzw. mit insgesamt 0:5 Toren gegen die Frauen des FC Bayern München ausschieden. In der UEFA Women’s Champions League 2021/22 schied sie mit Zürich durch eine 1:2-Heimniederlage gegen den AC Mailand im Halbfinale der Qualifikation aus und verpasste somit die erstmals ausgetragene Gruppenphase. Im für das Weiterkommen irrelevanten Spiel um Platz 3, das gegen Valur Reykjavík mit 1:3 verloren wurde, schoss sie das Tor zum 1:3-Endstand.[2]

International

Mit der U-17-Nationalmannschaft nahm Stierli im Oktober 2012 an der ersten Qualifikationsrunde in der Republik Moldau zur U-17-Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2013 teil und steuerte zwei Tore zu den drei Siegen gegen Bulgarien (11:0), die Republik Moldawien (8:0) und Belgien (2:1) bei. Als Gruppensiegerinnen nahmen sie an der zweiten Runde im April 2013 in Tschechien teil. Hier konnten sie aber nur mit 2:1 gegen Italien gewinnen, wobei sie die beiden Tore für ihre Mannschaft erzielte. Nach Niederlagen gegen Schweden (0:1) und Tschechien (0:2) verpassten sie als Gruppenletzte die Endrunde. Im Juli nahmen sie einen neuen Anlauf, verloren zwar diesmal mit 1:5 beim Turnier in Bulgarien gegen Italien, durch vorherige Siege gegen die Gastgeberinnen (6:0) und Mazedonien (12:0), wozu sie drei Tore beisteuerte, waren sie aber als Gruppenzweite für die zweite Runde qualifiziert. Hier war dann beim Turnier im Oktober in Deutschland wieder Endstation, denn nur gegen Belgien gelang ein Punktgewinn, gegen die Gastgeberinnen (0:6) und die Niederländerinnen (1:3) wurde verloren. Immerhin konnte sie in ihrem letzten Spiel für die U-17 noch ein Tor erzielen. Im April 2014 nahm sie dann mit der U-19 an der zweiten Qualifikationsrunde zur U-19-Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2014 teil. Im ersten Spiel gegen Weissrussland, das mit 6:0 gewonnen wurde, brachte sie ihre Mannschaft schnell mit 2:0 in Führung. Gegen Gastgeber Portugal gelang ein knapper 2:1-Sieg, durch eine 0:1-Niederlage gegen Spanien wurde die Endrunde aber verpasst. Beim nächsten Anlauf überstanden sie die erste Runde in Bulgarien im September 2014 mit drei Siegen und 16:0 Toren. Die zweite Runde war dann aber wieder Endstation. Beim Turnier in Nordirland konnten nur die Gastgeberinnen mit 1:0 bezwungen werden, gegen Norwegen und England wurde aber verloren. Der dritte Anlauf brachte ihr dann endlich die Endrundenteilnahme. In der ersten Qualifikationsrunde hatten sie Heimrecht und Stierli erzielte bei den Siegen gegen Griechenland (7:0) und Georgien (23:0) jeweils das erste Tor für ihre Mannschaft. Nur beim 2:0 gegen Island konnte sie kein Tor beitragen. Auch bei der zweiten Runde im April 2016 in Ungarn blieb sie ohne Torerfolg, das 2:2 gegen Norwegen und die Siege gegen Ungarn (4:0) und Russland (1:0) brachten aber den Gruppensieg. Bei der Endrunde in der Slowakei im Juli erreichten sie dann sogar nach Siegen gegen Österreich und Deutschland trotz einer Niederlage gegen Spanien das Halbfinale, verloren dies aber gegen den späteren Europameister Frankreich mit 1:3. Ein Tor konnte sie aber nicht erzielen.

Im Juni 2017 wurde sie dann erstmals zu einem Länderspiel der A-Nationalmannschaft eingeladen. Bei der 0:4-Niederlage gegen England im letzten Vorbereitungsspiel für die EM 2017 kam sie aber noch nicht zum Einsatz. Für die EM wurde sie dann auch nicht nominiert. Im ersten Qualifikationsspiel für die WM 2019 am 15. September gegen Albanien wurde sie dann erstmals eingesetzt. In der 65. Minute wurde sie beim Stand von 3:0 für Noelle Maritz eingewechselt (Endstand 4:1).[3] Vier Tage späte wurde sie beim 100. Sieg im 300. Länderspiel der Schweizerinnen ebenfalls eingewechselt.[4] Am 22. Oktober spielte sie dann bei der 0:2-Niederlage gegen Ex-Weltmeister Japan erstmals über 90 Minuten. Nach zwei weiteren Einsätzen im November in der WM-Qualifikation musste sie bis zum Juni 2018 auf den nächsten Einsatz warten: im WM-Qualifikationsspiel gegen Belarus durfte sie wieder über 90 Minuten mitspielen. In den letzten beiden Qualifikationsspielen hatte sie dann nur noch einen sechsminütigen Kurzeinsatz beim 0:0 gegen Polen, durch den die Schweizerinnen die direkte WM-Qualifikation verpassten. In den anschließenden Play-offs der Gruppenzweiten wurde sie im zweiten Spiel gegen Belgien in der zweiten Minute der Nachspielzeit eingewechselt um „Zeit von der Uhr zu nehmen“, da den Eidgenossinnen nach einem 2:2 in Belgien das 1:1 im Heimspiel reichte.[5] In den Play-off-Finalspielen gegen Europameister Niederlande sass sie bei der 0:3-Auswärtsniederlage nur auf der Bank, beim 1:1 im Rückspiel konnte sie dann 90 Minuten lang mitspielen. In der nach der verpassten WM begonnenen Qualifikationsspiel für die EM 2022 sass sie dreimal nur auf der Bank. Anfang 2020 wurde sie bei einem Freundschaftsspiel gegen Malta wieder über 90 Minuten eingesetzt und im März bei den beiden Freundschaftsspielen gegen Österreich einmal für 45 Minuten. Dann brachte die COVID-19-Pandemie eine längere Länderspielpause. Die danach durchgeführten restlichen EM-Qualifikationsspiele fanden ohne sie statt. Erst im Februar 2021 wurde sie gegen Frankreich wieder zweimal für 90 Minuten eingesetzt.

Stierli stand im Kader für die Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2022. Im dritten Gruppenspiel kam sie zu einem Teileinsatz. Die Schweiz schied nach der Vorrunde aus. Sie nahm auch an der Weltmeisterschaft 2023 teil und stand in allen vier Spielen in der Startformation. Die Schweiz schied im Achtelfinal aus.

Für die ersten sechs Spiele der Qualifikation für die WM 2023 wurde sie zweimal nominiert und dann auch jeweils für 90 Minuten eingesetzt, u. a. beim für die Qualifikation möglicherweise vorentscheidenden 2:1-Sieg in Italien.

Erfolge

  • Schweizer Meister: 2015, 2016, 2018, 2019, 2022, 2023
  • Schweizer Pokalsiegerin: 2015, 2016, 2018, 2019, 2022

Einzelnachweise

  1. Zürich vs. Glasgow City 2 - 1
  2. ZÜRICH VS. VALUR 1 - 3
  3. Albanien - Schweiz 1:4
  4. SCHWEIZERINNEN SCHLAGEN IN DER WM-QUALIFIKATION AUCH POLEN
  5. Schweiz vs. Belgium 1 - 1
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