Julia Kadel
Julia Kadel (* 1986 in Berlin-Kreuzberg) ist eine deutsche Jazzpianistin und Komponistin.[1]
Leben und Werk
Kadel begann im Alter von sieben Jahren mit dem Klavierspiel. Sie erlernte zunächst klassisches Klavier und kam mit 15 Jahren zum Jazz. Sie studierte bis zum Vordiplom Psychologie an der Humboldt-Universität Berlin und 2009 bis zum Diplom 2014 Jazzklavier an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden.
Kadel gründete ein Trio mit dem deutsch-norwegischen Bassisten Karl-Erik Enkelmann (* 1987) und dem Schlagzeuger Steffen Roth (* 1989). 2014 erschien das Debüt-Album ihres Trios Im Vertrauen bei Blue Note Records/Universal, das beim Überjazz Festival in Hamburg präsentiert wurde. Ihr Konzert am 5. November 2015 im Jazzclub A-Trane im Rahmen des Jazzfestes Berlin wurde vom Deutschlandradio Kultur mitgeschnitten und am 16. November 2015 gesendet.[2] Am 23. Februar 2017 sendete der Deutschlandfunk in der Reihe „JazzFacts“ ein einstündiges musikalisches Porträt der Jazz-Pianistin. Das Trio sei von Eigenkompositionen der Pianistin nun beim zweiten Album vermehrt zu gemeinsamen freien Improvisationen übergegangen, war die zentrale Beobachtung.[3]
Seit 2016 arbeitete Kadel zudem in einem Duoprojekt mit dem Cellisten Anil Eraslan, mit dem das Album Noise Cloud entstand. Seit 2015 gehörte sie zum Quartett von Günter Baby Sommer mit Friedhelm Schönfeld und Walburga Walde. 2019 trat sie als Mitglied der German All Stars (mit Angelika Niescier, Johannes Lauer, Christian Kögel, Eva Kruse und Eva Klesse) auf dem Deutschen Jazzfestival in Frankfurt auf.[4] Seit Herbst 2020 spielt Kadel in ihrem Trio mit der griechisch-deutschen Kontrabassistin Athina Kontou und dem US-amerikanischen Drummer Devin Gray zusammen.[5] Weiterhin ist sie mit dem Contrust Jazz Orchestra um den Saxophonisten Paul Berberich und mit Sängerin Sera Kalo (eXante) zu hören.
Diskografie (Auswahl)
- 2014: Julia Kadel Trio: Im Vertrauen (mit Karl-Erik Enkelmann und Steffen Roth; Blue Note)
- 2016: Julia Kadel Trio: Über und Unter (mit Karl-Erik Enkelmann und Steffen Roth; Blue Note)
- 2019: Julia Kadel Trio: Kaskaden (mit Karl-Erik Enkelmann und Steffen Roth, MPS)
- 2023: Julia Kadel Trio: Powerful Vulnerability (mit Athina Kontou und Devin Gray, MPS)
Auszeichnungen
- 2013 Jazzpreis der Hochschule für Musik Saar (erstmals vergeben).[6]
- 2020: Jazz Pott Essen[7]
Weblinks
- Norbert Krampf „Über die Tasten hinaus denken“, FAZ, 8. März 2018
- Homepage: juliakadel.com
- Biografie bei jazzecho.de
- Tom Schulz Berliner Debütantin auf dem Jazz-Olymp, Hamburger Abendblatt, 16. Oktober 2014
- Datenbanken
- Julia Kadel bei AllMusic (englisch)
- Julia Kadel bei Discogs
Einzelnachweise
- Der Zauber des Assoziativen, Badische Zeitung vom 7. Januar 2015, abgerufen am 16. November 2015.
- Julia Kadel Trio / Jazzfest Berlin: Persönlicher, charaktervoller Sound, Deutschlandradio Kultur vom 16. November 2015
- »Du musst Reibungen ertragen!« Die Pianistin Julia Kadel, Deutschlandfunk vom 23. Februar 2017, abgerufen am 23. Februar 2017.
- German All Stars 2019 (hr) (Memento des vom 31. Oktober 2020 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Anja Buchmann: Intensive Klangfarben: „Powerful Vulnerability“ vom Julia Kadel Trio in neuer Besetzung. In: SWR. 13. Juli 2023, abgerufen am 14. Juli 2023.
- Preisträger HfM (Memento vom 16. April 2015 im Internet Archive)
- theater-essen.de vom 20. September 2020: „Jazz Pott“ 2020 an Julia Kadel, abgerufen am 27. Oktober 2020