Jules Delamarre

Jules Delamarre (* 9. April 1867 in Provins; † 17. Dezember 1909 in Paris) war ein französischer Epigraphiker.

Delamarre studierte an der École pratique des hautes études in Paris. Ab 1893 war er ordentliches Mitglied der Association pour l’encouragement des études grecques en France. Er unternahm ausgedehnte Forschungsreisen nach Griechenland, insbesondere auf die Inseln Amorgos und Santorin, wo er zahlreiche Kunstdenkmäler und Inschriften entdeckte. Seine historischen und archäologischen Studien veröffentlichte er hauptsächlich in der Revue de philologie, de littérature et d’histoire anciennes.

Delamarre erstellte eine Sammlung aller Inschriften von Amorgos, die erstmals 1896 erschien und 1908 von der Association mit dem Prix Zographos ausgezeichnet wurde. Durch die Vermittlung von Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff bearbeitete Delamarre die Inschriften erneut für das Akademieprojekt Inscriptiones Graecae. Da er zwischenzeitlich tödlich erkrankt war, schloss Friedrich Hiller von Gaertringen die Sammlung mit einem Index ab.

Literatur

  • Antoine Héron de Villefosse: Jules Delamarre, archéologue, explorateur de l’île d’Amorgos. Meaux 1910
  • Revue des questions historiques. Band 88 (1910), S. 552
  • Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff: Erinnerungen 1848–1914. Berlin 1928, S. 312 (E-Text bei Zeno.org)

Schriften (Auswahl)

  • Decrets religieux d’Arkesine. In: Revue des études grecques. Band 16 (1903), S. 154–172
  • Inscriptiones Amorgi et insularum vicinarum. Berlin 1908. Nachdruck Berlin 1967 (IG 12,7)
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