Jugendherberge „Am Ettersberg“

Die DJH Jugendherberge „Am Ettersberg“ ist eine Jugendherberge in Weimar.

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Begründung: Enzyklopädische Bedeutung zumindest icht dargestellt Bahnmoeller (Diskussion) 13:23, 8. Apr. 2024 (CEST)

Jugendherberge „Am Ettersberg“
Schild am Haupteingang

Lage und Beschreibung

Die Unterkunft liegt in einem Waldgebiet südöstlich der Ettersberg-Siedlung und nordwestlich des NaturschutzgebietesPrinzenschneise“. Sie ist über verschiedene Fußwege oder mit dem Auto über die Ettersburger Straße und den von ihr abzweigenden Kinderwaldheimweg zu erreichen. Östlich davon liegt die Quelle des nach Großobringen fließenden Heiligenbachs.

Die Bettenzahl der in den 2010er Jahren zeitweise auch als Jugendgästehaus eingestuften Jugendherberge liegt zwischen 60 und 87. Sie bietet umfangreiche Spielgelegenheiten bzw. Möglichkeiten zu anderer Freizeitgestaltung. Unweit hiervon liegt das KZ Buchenwald. Insgesamt hat diese Jugendherberge gegenüber den anderen in Weimar keine Fokussierung auf Kultur, sondern auf Naturerleben im Sinne des Familienurlaubs.[1]

Die Jugendherberge „Am Ettersberg“ wurde 2018 als Leuchtturmprojekt für das ehemalige deutschlandweite Klimaschutzprojekt „BildungKlimaplus“ des Bundesumweltministeriums ausgewählt und vertrat dort Thüringen. In diesem Projekt wurde pro Bundesland eine außerschulische Einrichtung gefördert.[2]

Die Herberge ist nicht identisch mit der Jugendherberge Weimar–Buchenwald und auch nicht mit dem ehemaligen Kinderheim am Seerosenteich in Ettersburg, die beide zwar ebenfalls am Ettersberg, jedoch jeweils einige Kilometer entfernt liegen.[3]

Architektur und Geschichte

Das Gebäude wurde 1926 im Heimatschutzstil als Kinder-Erholungsheim errichtet und als „Kinderwaldheim“ bezeichnet.[4] An diesen Namen erinnert heute noch die Zufahrtstraße „Kinderwaldheimweg“.

Das aus Holz gebaute Gebäude fügt sich mit seinem abgetreppten ausladenden Dach in den Standort am Waldrand ein.[5]

Im Jahre 1950 war der Politiker Wolfgang Thierse seinen Erinnerungen nach als Sechsjähriger hier.[6] Im Jahre 1962 wurde das Gebäude zum Kinderkurheim oder Verschickungsheim für Kurkinder.[7] Im Jahre 1995 erfolgte die Übernahme des Hauses als Jugendherberge durch den DJH-Landesverband Thüringen und wurde nach vollständiger Sanierung, Renovierung und Rekonstruierung im Jahr 1996 wiedereröffnet.[8]

Einzelnachweise

  1. Andreas Bechmann, Dietmar Bechmann: Thüringen: Kultur- und Naturschätze im grünen Herzen Deutschlands. Trescher Verlag, Berlin 2021, S. 200. (Online bei Google Books)
  2. Jugendherberge "Am Ettersberg" vertritt Thüringen in Klimaschutzprojekt, Radio Lotte, Weimar, abgerufen am 5. Januar 2023.
  3. Ein Plan von Naturdenkmalen, gezeichnet von Renate Meuche und Walter Steiner, verzeichnet eine Feuchtwiese am „Kinderheim Ettersburg“ und weist diese als orchideenreichen Standort am nördlichen Waldrand aus. Siehe Liste der Naturdenkmale in Weimar sowie Naturschutzgebiete und Naturdenkmale, in: Gitta Günther, Wolfram Huschke, Walter Steiner (Hrsg.): Weimar. Lexikon zur Stadtgeschichte. Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1998, S. 325 ff.
  4. Hermann Brünung: Bäder- und Kurortlehre für das Kindesalter: nebst den ..., 1930, S. 57.
  5. Paul Kübler: Mein Leben begann 1918 in Weimar:Erinnerungen, 2014. Darin schreibt Kübler: „1928 hat mich das Jugendamt für sechs Wochen in ein Kinderheim am Ettersberg bei Weimar zur Erholung geschickt. Besonders Tessy war nicht erbaut, weil ich ja bei der Feldarbeit fehlte. Aber das Jugendamt hatte ja die Vormundschaft und da gab es keine Widerrede. Für mich waren diese Wochen eine wirkliche Erholung...“
  6. Wolfgang Thierse: Das richtige Leben im falschen System: Wolfgang Thierse im Gespräch mit Ulrich Wickert, Hohenheim 2001, S. 78.
  7. DDR-Kurkinder, verschickungsheime.de, abgerufen am 5. Januar 2023. Dem dortigen Eintrag unter den Kinderheimen im Bezirk Erfurt zufolge: „Volksheilbad Bad Berka und Kinderkurheim Ettersberg / Weimar“ war dieses mit dem damaligen Volksheilbad Bad Berka verbunden.
  8. Tag der offenen Tür in der Jugendherberge “JGH Am Ettersberg” Weimar, Tourismusnetzwerk Thüringen, abgerufen am 5. Januar 2023.

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