Joseph Krebs (Politiker)

Anton Joseph Krebs (* 18. September 1823 in Düsseldorf; † 23. Oktober 1890 in Köln[1]) war ein Schriftsteller, Historiker und Reichstagsabgeordneter.

Grab der Familie Krebs

Krebs besuchte das Gymnasium seiner Geburtsstadt und studierte in Bonn Philologie und Geschichte. Einige Jahre war er in der Redaktion der in Köln erscheinenden Deutschen Volkshalle, bis zu deren Verbot. Neben Beiträgen für wissenschaftliche, politische und unterhaltende Zeitschriften schrieb er u. a. eine Deutsche Geschichte, von der drei Bände, bis zur Zeit Rudolfs I. von Habsburg erschienen sind.[2] Er war 1854 Mitbegründer des Historischen Vereins für den Niederrhein und langjähriger Redakteur der vom Verein herausgegebenen Annalen.

1858 wurde er von dem Wahlkreis Regierungsbezirk Düsseldorf 1 (KleveRees) in das Preußische Abgeordnetenhaus gewählt, dem er bis zu seinem Tode 1890 angehörte.[3] Von 1871 bis 1874 war er Mitglied des Deutschen Reichstags für das Zentrum für den Wahlkreis Düsseldorf 5 (Essen).[4]

Krebs wurde im Familiengrab auf dem Kölner Friedhof Melaten (Flur 48 Nr. 28) beigesetzt.

Schriften (Auswahl)

  • Heinrich's IV. Entführung von Kaiserswerth nach Köln durch Erzbischof Anno II., zugleich ein Beitrag zum Leben Anno's. In: Annalen des historischen Vereins für den Niederrhein, insbesondere die alte Erzdiöcese Köln, 2. Jahrgang, Heft 2, Köln 1857, S. 311–355.

Literatur

  • Joseph Kehrein: Biographisch-literarisches Lexikon der katholischen deutschen Dichter, Volks- und Jugendschriftsteller im 19. Jahrhundert. Band 1, Woerl, Zürich [u. a.] 1868
  • Wilhelm Kosch: Das katholische Deutschland. Band 2, Haas & Grabherr, Augsburg 1937
  • Wilhelm Kosch, fortgeführt von Eugen Kuri: Biographisches Staatshandbuch. Band 1, Francke, Bern [u. a.] 1963.
  • Bernhard Mann (Bearb.) unter Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh, Thomas Kühne: Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus 1867–1918 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 3). Droste, Düsseldorf 1988, ISBN 3-7700-5146-7.
  • Bernd Haunfelder: Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus 1849–1867 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 5). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5181-5.

Einzelnachweise

  1. Daten gemäß Grabstein
  2. Vergleiche Kurzbiographie in: Georg Hirth (Hrsg.): Deutscher Parlaments-Almanach. 9. Ausgabe vom 9. Mai 1871. Berlin: Verlag Franz Duncker, 1871, S. 214
  3. Bernhard Mann (Bearb.) unter Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh, Thomas Kühne: Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus 1867–1918 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 3). Droste, Düsseldorf 1988, ISBN 3-7700-5146-7, S. 230; zu den verschiedenen Wahlkreisen und den Wahlergebnissen siehe Thomas Kühne: Handbuch der Wahlen zum Preußischen Abgeordnetenhaus 1867–1918. Wahlergebnisse, Wahlbündnisse und Wahlkandidaten (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 6). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5182-3, S. 881.
  4. A. Phillips (Hrsg.): Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1883. Statistik der Wahlen zum Konstituierenden und Norddeutschen Reichstage, zum Zollparlament, sowie zu den fünf ersten Legislatur-Perioden des Deutschen Reichstages. Berlin: Verlag Louis Gerschel, 1883, S. 104; vgl. auch Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. Verlag Carl Heymann, Berlin 1904, S. 166.
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