Josef Axmann
Josef Axmann (* 7. März 1793 in Brünn; † 9. November 1873 in Salzburg) war ein österreichischer Kupferstecher. Der Künstler entwarf und stach unter anderem die erste österreichische Zeitungsmarkenserie, zu der die wertvollste Briefmarke Österreichs, der Zinnoberrote Merkur, gehört.
Leben
Seinen ersten künstlerischen Unterricht bekam Axmann vom Historienmaler Ignaz Joseph Weidlich. Mit dessen Unterstützung kam Axmann mit 18 Jahren 1811 an die Akademie der bildenden Künste nach Wien, wo er 1812 für seinen Kupferstich „Die Macocha“ von den Mährischen Ständen mit einem sechsjährigen Stipendium ausgezeichnet wurde. Im Kupferstechen wurde er von Johann Blaschke ausgebildet, auch Adam von Bartsch soll ihn künstlerisch gefördert haben.
Die überwiegende Zahl seiner Kupferstiche schuf Axmann in den folgenden Jahren als Illustrationen für verschiedene meist ausländische Almanache. 1829 erfand er eine Art Hochätzung auf Zink und Kupfer, 1843 unternahm er gemeinsam mit Josef Berres (1796–1844) Versuche des Ätzens von Daguerreotypien.
Im selben Jahr, aus Anlass seines 50. Geburtstages, nahm die Wiener Akademie der bildenden Künste Axmann als „wirkliches Mitglied“ auf. Im Jahre 1851 wurde er mit dem Entwurf und Stich der Merkur-Zeitungsmarkenserie betraut. 15 Jahre später zog sich Axmann ins Privatleben zurück und ließ sich in Salzburg nieder. Dort ist er dann im Alter von 80 Jahren am 9. November 1873, während der Arbeit an einem Porträt Franz Grillparzers nach einer Vorlage seines Sohnes Ferdinand, gestorben.
Josef Axmann war in erster Ehe verheiratet mit Rosine Burger verwitw. Pölzl († 1828) und in zweiter Ehe mit Walpurga geb. Bielolawek (geb. 1806). Dieser zweiten Ehe entstammte der Historienmaler Ferdinand Axmann (1838–1910).
Von Axmann sind 537 Stiche überliefert. Die vollständigsten Sammlungen besitzen heute die Wiener Hofbibliothek und die Albertina. Im Stadtmuseum von Brünn ist ihm ein Axmann-Zimmer gewidmet.
Literatur
- Constantin von Wurzbach: Axmann, Joseph. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 1. Theil. Universitäts-Buchdruckerei L. C. Zamarski (vormals J. P. Sollinger), Wien 1856, S. 96 f. (Digitalisat).
- Cyriak Bodenstein: Axmann, Josef. In: Hundert Jahre Kunstgeschichte Wiens, 1788–1888. Verlag Carl Gerold’s Sohn, Wien 1888, S. 12–24, Nr. 16 (Verzeichnis von 308 Stichen).
- Wilhelm Schram: Verzeichnis mährischer Kupferstecher aus der Zeit vom Jahre 1480 bis zur Gegenwart. Historischer Verein, Brünn 1894.
- Wilhelm Schram: Axmann, Josef. In: Ulrich Thieme, Felix Becker (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 2: Antonio da Monza–Bassan. Wilhelm Engelmann, Leipzig 1908, S. 287 (Textarchiv – Internet Archive).
- Axmann Josef. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 1, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1957, S. 39.
Weblinks
- Literatur von und über Josef Axmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Zu einem Faltblatt mit Porträt Franz I. und dem Kaiserlied in den Neuerwerbungen der ÖNB (aufgerufen am 10. Februar 2009)