John Toland (Historiker)
John Willard Toland (* 29. Juni 1912 in La Crosse, Wisconsin; † 4. Januar 2004 in Danbury, Connecticut) war ein US-amerikanischer Historiker und Schriftsteller.
Leben
Er verfasste eine Vielzahl von Werken, in denen er zumeist versuchte, historische Sachverhalte auf spannend erzählte Weise nahezubringen und dabei auf allzu tiefgreifende, wissenschaftliche Analysen zu verzichten. 1971 wurde Toland für sein Buch The Rising Sun, in dem er die Entwicklung Japans zwischen 1936 und 1945 aus japanischer Sicht beschreibt, mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet. Besondere Bekanntheit erlangte er mit seiner zweibändigen Biographie Adolf Hitlers im Jahr 1976. Diese Biographie wurde von Gregor Schöllgen als „nicht geeignet, das historische Verständnis der Person wie der Epoche voranzutreiben“ eingeschätzt, da Toland zwar das Privatleben Hitlers in einem teils kriminalistischen Stil ausführlich schildere, aber die Strukturen und politischen Entscheidungen nicht analysiere.[1]
Außerdem schrieb er auch zwei Geschichtsromane.
Werke
- The battle of the bulge. New American Library, New York 1959. Auf Deutsch als:
- Ardennenschlacht, Scherz, Bern 1960, (weitere Auflagen)
- Adolf Hitler. Doubleday, New York 1976. Deutsch als:
- Adolf Hitler. Übersetzung Uwe Bahnsen (Journalist), Lübbe, Bergisch Gladbach 1977, ISBN 3-7857-0207-8. (Viele weitere Ausgaben.)
Weblinks
- Literatur von und über John Toland im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Audio-Interview aus dem Jahr 1985 (englisch)
Einzelnachweise
- Gregor Schöllgen: Das Problem einer Hitler-Biographie. Überlegungen anhand neuerer Darstellungden des Falles Hitler, in Karl Dietrich Bracher u. a.: Nationalsozialistische Diktatur 1933–1945, Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1983, S. 690–694