John Sheldon

John Sheldon (* 2. Dezember 1946 in London) ist ein ehemaliger britischer Autorennfahrer.

Der von John Sheldon gefahrene Nimrod NRA/C2

Karriere

John Sheldons Karriere begann 1973 in der britischen Formel-3-Meisterschaft, in der er drei Jahre aktiv blieb. Seine beste Platzierung in der Gesamtwertung der Meisterschaft war der 19. Endrang im selben Jahr[1]. Dabei fuhr er gegen später bekannte Rennfahrer wie Tony Brise, Richard Robarts, Mike Wilds, Alan Jones, Brian Henton und Tony Trimmer. 1974 ging er in der Formel Atlantic an den Start, dann geriet die Karriere ins Stocken.

Nachdem Sheldon schon in den 1970er-Jahren Sportwagenrennen gefahren war, konnte er Anfang der 1980er-Jahre im Sportwagensport Fuß fassen. Er bestritt Rennen zur britischen Thundersports-Sportwagenserie – wo er 1985 in Brands Hatch gemeinsam mit Tim Lee-Davey Dritter wurde[2]. In der Sportwagen-Weltmeisterschaft war er vor allem in der C2-Klasse der Gruppe C am Start.

1982 war Aston Martin nach fast zwei Jahrzehnten der Abwesenheit in den Sportwagensport zurückgekehrt. 1984 erhielt Sheldon für das 24-Stunden-Rennen von Le Mans ein Cockpit im eingesetzten Nimrod NRA C2B. Seine Teampartner waren Mike Salmon und der Le-Mans-Sieger von 1970, Richard Attwood. Den zweiten Wagen fuhren Ray Mallock und der US-Amerikaner Drake Olson. Beim Hereinbrechen der Nacht, hatte Sheldon einen schweren, lebensbedrohenden Unfall auf der Les-Hunaudières-Geraden. Bis heute ist nicht ganz klar ob Sheldon vor dem Unfall mit seinem Teamkollegen Olson kollidierte, oder dieser erst das nach dem Aufprall auf die Strecke zurückrutschende Wrack von Olson traf. Definitiv waren aber beide Aston Martin ausgefallen. Der Wagen von Sheldon war völlig zerstört und nach einem Feuer auch ausgebrannt. Sheldon überlebte den Unfall, trug aber Brandverletzungen davon, die ihn lange behinderten.

Nach knapp einem Jahr der Rekonvaleszenz konnte er wieder Rennen fahren. Das Rennen in Le Mans 1985 beendete er als 16. der Gesamtwertung und als Erster der C2-Klasse. Als Fahrer aktiv blieb er bis 2001, wobei er in den letzten Jahren seiner Karriere nur mehr wenige Rennen bestritt.

Statistik

Le-Mans-Ergebnisse

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1982 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Chevron Racing Cars Chevron B36 Irland Martin Birrane AustralienAustralien Neil Crang Ausfall Getriebeschaden
1983 FrankreichFrankreich François Duret De Cadenet-Lola FrankreichFrankreich François Duret Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Ian Harrower nicht klassiert
1984 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Viscount Downe Aston Martin Nimrod NRA C2B Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Richard Attwood Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Mike Salmon Ausfall Unfall
1985 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich ADA Engineering Gebhardt JC843 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Steve Earle Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Ian Harrower Rang 16 und Klassensieg
1986 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Roy Baker Racing Tiga GC286 Danemark Thorkild Thyrring Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Nick Nicholson Ausfall Motorschaden
1987 Danemark Tiga Race Cars Tiga GC287 Danemark Thorkild Thyrring Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Ian Harrower Rang 10
1988 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Charles Ivey Racing Tiga GC287 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Tim Harvey Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Chris Hodgetts Rang 20
1989 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Tiga Race Team Tiga GC289 Marokko Max Cohen-Olivar Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Robin Donovan Ausfall Kraftübertragung
1990 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich ADA Engineering ADA 02B Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jerry Mahony Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Ian Harrower Ausfall Aufhängung
1991 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Euro Racing Chamberlain Spice SE89C FrankreichFrankreich Ferdinand de Lesseps Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Charles Rickett Ausfall Elektrik
1992 ItalienItalien Action Formula Spice SE90C ItalienItalien Luigi Taverna ItalienItalien Alessandro Gini Ausfall Zündungsschaden

Sebring-Ergebnisse

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1982 Schweiz Angelo Pallavicini Porsche 935 AustralienAustralien Neil Crang Schweiz Angelo Pallavicini Ausfall Defekt
1991 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten R. J. Racing Tiga GC287 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Tommy Johnson Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Rob Robertson Ausfall Motorschaden
1995 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Dan Lewis Mazda MX-6 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Tommy Johnson Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Dan Lewis Rang 19

Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft

Saison Team Rennwagen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16
1974 Paulenco Racing March 74S Italien MON Belgien SPA Deutschland NÜR Italien IMO Frankreich LEM Osterreich ZEL Vereinigte Staaten WAT Frankreich LEC Vereinigtes Konigreich BRH Sudafrika 1961 KYA
19 DNF
1975 Stuart Chubb
Victoria Racing
Lola T294 Vereinigte Staaten DAY Italien MUG Frankreich DIJ Italien MON Belgien SPA Italien PER Deutschland NÜR Frankreich ZEL Vereinigte Staaten WAT
12 14 DNF 15
1980 Bell & Colvill Lola T492 Vereinigte Staaten DAY Vereinigtes Konigreich BRH Vereinigte Staaten SEB Italien MUG Italien MON Vereinigte Staaten RIV Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Frankreich LEM Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten WAT Belgien SPA Kanada MOS Vereinigte Staaten ROA Italien VAL Frankreich DIJ
9
1981 Angelo Pallavicini
Taylor Racing
Porsche 934
Tiga SC81
Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien MUG Italien MON Vereinigte Staaten RIV Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Frankreich LEM Italien PER Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten WAT Belgien SPA Kanada MOS Vereinigte Staaten ROA Vereinigtes Konigreich BRH
38 DNF
1982 Chevron Cars Chevron B36 Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Frankreich LEM Belgien SPA Italien MUG Japan FUJ Vereinigtes Konigreich BRH
DNF
1983 François Duret De Cadenet-Lola Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Frankreich LEM Belgien SPA Japan FUJ Sudafrika KYA
DNF
1984 Viscount Downe Nimrod NRA/C2 Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Frankreich LEM Deutschland NÜR Vereinigtes Konigreich BRH Kanada MOS Belgien SPA Italien IMO Japan FUJ Sudafrika KYA Australien SAN
DNF DNF
1985 ADA Engineering
Chevron Cars
Gebhardt JC843
Chevron B62
Italien MUG Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Frankreich LEM Deutschland HOK Kanada MOS Belgien SPA Vereinigtes Konigreich BRH Japan FUJ Malaysia SEL
16 DNF
1986 Baker Racing Tiga GC286
Tiga GC285
Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Frankreich LEM Deutschland NÜN Vereinigtes Konigreich BRH Spanien JER Deutschland NÜR Belgien SPA Japan FUJ
DNF 19 DNF DNF DNF
1987 Baker Racing
Tiga Race Cars
Ivey Racing
Tiga GC286
Tiga GC287
Spanien JAR Spanien JER Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Frankreich LEM Deutschland NÜN Vereinigtes Konigreich BRH Deutschland NÜR Belgien SPA Japan FUJ
DNF 10 11 DNF DNF 21
1988 ADA Engineering
Ivey Racing
Schanche Racing
ADA 03
Tiga GC287
Tiga GC286
Argo JM19
Spanien JER Spanien JAR Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Frankreich LEM Tschechien BRÜ Vereinigtes Konigreich BRH Deutschland NÜR Belgien SPA Japan FUJ Australien SAN
14 20 DNF DNF 10
1989 Baker Racing
Tiga Race Cars
Tiga GC289 Japan SUZ Frankreich DIJ Spanien JAR Vereinigtes Konigreich BRH Deutschland NÜR Vereinigtes Konigreich DON Belgien SPA Mexiko MEX
DNF 18 DNF 13
1991 Euro Racing Spice SE89C Japan SUZ Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Frankreich LEM Deutschland NÜR Frankreich MAG Mexiko MEX Japan AUT
DNF
1992 Action Formula Spice SE90C Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Frankreich LEM Vereinigtes Konigreich DON Japan SUZ Frankreich MAG
DNF

Literatur

  • Christian Moity, Jean-Marc Teissèdre, Alain Bienvenu: 24 heures du Mans, 1923–1992. Éditions d’Art, Besançon 1992, ISBN 2-909-413-06-3.
Commons: John Sheldon – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Britische Formel-3-Meisterschaft 1973
  2. Thundersports-Rennen von Brands Hatch 1984
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