John Humffreys Parry
John Humffreys Parry (* 24. Januar 1816 in London; † 10. Januar 1880 ebenda) war ein britischer Anwalt, Bibliothekar und ab 1856 Serjeant-at-law.
Leben
John Humffreys Parry wurde am 24. Januar 1816 als Sohn des gleichnamigen Antiquars und seiner Frau, einer Tochter von John Thomas of Llanfyllin, geboren.[1]
Parry war zweimal verheiratet. Seine erste Frau, Margaret New, verstarb am 13. September 1856.[1] Später heiratete Parry mit Elizabeth Mead die Schwester des Theologen und Schuldirektors Edwin Abbott Abbott, mit der er zwei Söhne hatte.[1] Elizabeth verstarb nur wenige Stunden vor Parry selbst am 10. Januar 1880 in dem gemeinsamen Haus in Kensington (London).[1] Beide Ehepartner sollen unter den Folgen eines defekten Abwassersystems gelitten haben, das insbesondere Parrys Lungenkrankheit verschlechtert haben soll.[1] Parry wurde am 15. Januar 1880 am Brookwood Cemetery in Woking beigesetzt.[1]
Berufliche Laufbahn
Kaufmännische Ausbildung und Tätigkeit am British Museum
Parry erhielt eine kaufmännische Ausbildung an der Philological School in Marylebone und arbeitete kurze Zeit im Büro eines Londoner Kaufmanns.[1] Da sich Parry mehr für Literatur als für kaufmännische Arbeit interessierte,[1] nahm er 1837 eine befristete Stelle als Assistent in der Bibliothek des British Museums (heute: British Library) an.[2] Dort arbeitete er zusammen mit Anthony Panizzi, John Winter Jones, Thomas Watts und Edward Edwards an der Erstellung eines neuen Bibliothekskataloges.[2]
Juristische Laufbahn
Während seiner Anstellung am British Museum besuchte Parry auch juristische Vorlesungen an der Aldersgate Institution.[1] Als er schließlich im Juni 1843 als Anwalt vor höheren Gerichten zugelassen wurde,[1] gab Parry seine Stelle am British Museum auf.[2]
Schon bald wurde Parry am Zentralen Strafgerichtshof und bei den vierteljährlich stattfindenden Middlesex Sessions für seine juristischen Auftritte bekannt.[1] Im Juni 1856 wurde Parry zum Serjeant-at-law ernannt, was ihm eine bessere Stelle am Zivilgericht verschaffte.[1] Später vertrat Parry verschiedene Eisenbahnbetreiber (insbesondere London Railway, Brighton Railway und Coast Railway) bei Prozessen, in denen es um Abfindungen für Grundbesitzer ging.[1]
Im Jahr 1864 erhielt Parry von Lord Westbury ein sogenanntes Patent of Precedence, das ihm aufgrund seiner Position als Serjeant-at-law von den Lords Campbell und Chelmsford verweigert worden war, und wurde im November 1878 in den Vorsitz des Middle Temple gewählt.[1]
Publikationen (Auswahl)
- Lord Campbell’s Libel-Act. With an Introduction on the Law of Oral Slander. London : Sweet 1844.
- A Letter on Feargus O'Connor, Esq. London: H. Hetherington 1843.
Einzelnachweise
- J. A. Hamilton, Henry Colin Gray Matthew: Parry, John Humffreys (1816–1880), serjeant-at-law. In: Henry Colin Gray Matthew (Hrsg.): Oxford Dictionary of National Biography: from the earliest times to the year 2000. Band 42. Oxford University Press, Oxford 2004.
- Robert Cowtan: Memories of the British Museum. Richard Bentley and Son, London 1872, S. 115.