John Ecker

John Miles Ecker (* 12. Oktober 1948 in Los Angeles, Kalifornien) ist ein ehemaliger deutsch-amerikanischer Basketballspieler und -trainer, der in der Basketball-Bundesliga für TuS 04 Leverkusen spielte. Der gebürtige US-Amerikaner war Lehrer am Landrat-Lucas-Gymnasium in Opladen und seit 1974 verheiratet mit der zweifachen Leichtathletik-Olympiasiegerin Heide Ecker-Rosendahl. Die beiden haben zwei Söhne, wobei ihr zweitgeborener Sohn Danny Ecker (* 1977) ein dreimaliger Olympiateilnehmer im Stabhochsprung ist.

Basketballspieler
Basketballspieler
John Ecker
Spielerinformationen
Voller Name John Miles Ecker
Geburtstag 12. Oktober 1948
Geburtsort Los Angeles, Kalifornien, Vereinigte Staaten
Größe 200 cm
Position Power Forward / Center
College UCLA
Vereine als Aktiver
1967–1971 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten UCLA Bruins
1971–1983 Deutschland TuS 04 Leverkusen
Vereine als Trainer
000000000 Deutschland TuS 1882 Opladen
1992–1993 Deutschland BG Bonn 92
1994–1995 Deutschland Post-SV Telekom Bonn

Leben

Ecker wuchs in armen Verhältnissen auf.[1]

Während seines Studiums in seinem Heimatland an der University of California, Los Angeles spielte Ecker für die Hochschulmannschaft der UCLA Bruins. Diese waren seinerzeit unter dem legendären Trainer John Wooden das dominierende Team im College-Basketball und gewannen zwischen 1964 und 1975 zehn NCAA Division I Basketball Championships in der National Collegiate Athletic Association (NCAA). Ecker war an drei Meisterschaften beteiligt (1969, 1970, 1971)[2] und spielte als Einwechselspieler auf der Position des Forwards und Centers.[3] Die besten statistischen Werte seiner UCLA-Zeit erreichte er in der Saison 1969/70, als ihm pro Begegnung im Durchschnitt 3,5 Punkte und 2,5 Rebounds gelangen.[4] Zu den Mannschaftskameraden Eckers gehörte zunächst die Basketball-Legende Kareem Abdul-Jabbar, der bei den Bruins noch unter seinem Geburtsnamen Lew Alcindor aktiv war; später spielte Ecker unter anderem mit Terry Schofield zusammen, der wie er später in der deutschen Bundesliga spielte. Schofield wechselte nach dem Ende seines Studiums dank der Vermittlung Eckers zum SSC Göttingen.[5] Ein weiterer erfolgreicher Spieler der Bruins, Greg Lee, war später Eckers Mannschaftskollege in Leverkusen.

Nach dem Studienabschluss in seinem Heimatland kam Ecker nach Deutschland und spielte ab 1971 für TuS 04 Leverkusen. Bereits drei Tage nach seiner Ankunft lernte er Heide Rosendahl kennen, die zwar in Deutschland eine bekannte Sportlerin, dem US-Amerikaner aber nicht geläufig war. Ein Mannschaftskollege Eckers stellte die beiden einander vor, Ecker und Rosendahl wurden ein Paar.[6] Mit den Leverkusenern, die in den beiden Spielzeiten zuvor das Double gewonnen hatten, verteidigte Ecker den Meistertitel 1972 erfolgreich. Leverkusens Aufgebot des Spieljahres 1971/72 mit Ecker als Leistungsträger bestimmte das Geschehen in der Bundesliga in dieser Saison fast nach Belieben und wird als eine der besten Mannschaften in der Bundesliga-Geschichte eingestuft.[7] 1974 gelang der Pokalsieg. Ecker kehrte zunächst in sein Heimatland zurück und war in der Saison 1974/75 Assistenztrainer an der UCLA,[8] ab 1975 spielte er wieder in Leverkusen. 1976 gewannen die Leverkusener Basketballer ein weiteres Mal das Double aus Meisterschaft und Pokalsieg sowie 1979 eine weitere Meisterschaft. Der US-Amerikaner, der 1977 die deutsche Staatsbürgerschaft annahm[6] und die US-amerikanische abgab,[9] arbeitete zusätzlich zu seiner Beschäftigung als Basketballspieler als Gerüstbauer bei Bayer,[10] später wurde er als Gymnasiallehrer in den Fächern Englisch, Soziologie und Sport tätig.[9] Eckers Kameraden bei Leverkusen waren neben anderen die Nationalspieler Norbert Thimm, Dieter Kuprella, Achim Kuczmann und Rudi Kleen. Ecker gehört in der Geschichte des Rekordmeisters Leverkusen zu den erfolgreichsten Punktesammlern überhaupt,[11] er erzielte in insgesamt 259 Bundesliga-Spielen 4141 Punkte (16 je Begegnung).[12] Nach seiner Zeit als Aktiver war Ecker als Trainer in der 2. Basketball-Bundesliga für den TuS Opladen sowie den Fusionsverein BG Bonn 92 tätig, dessen Profimannschaft im Verein der Telekom Baskets Bonn aufging, der seit 1995 in der ersten Basketball-Bundesliga spielt.[13] Zudem betreute Ecker Schulmannschaften des Landrat-Lucas-Gymnasiums, so erreichte 2005 eine von ihm betreute Basketballauswahl mit den Spöler-Zwillingen Ben und Tom, die später für die Bayer Giants Leverkusen und Giants Düsseldorf in der BBL spielten, den Titel bei Jugend trainiert für Olympia.[14]

Im Altherrenalter nahm Ecker an deutschen Meisterschaften[15] und als Mitglied der deutschen Ü65-Auswahl auch an der Weltmeisterschaft 2013 teil.[16]

Erfolge

  • Meister der NCAA: 1969, 1970, 1971
  • Deutscher Meister: 1972, 1976, 1979
  • Deutscher Pokalsieger: 1974, 1976

Einzelnachweise

  1. Picking up more than splinters. In: latimes.com. 13. Juni 2010, abgerufen am 28. September 2020 (englisch).
  2. UCLA Bruins Media Guide 09/10 – Tradition. (PDF (3,23 MB)) CSTV.com, 22. Oktober 2009, S. 72/73, abgerufen am 16. April 2010 (englisch, Teil des Saisonheftes der UCLA Bruins).
  3. UPI: Ecker helps UCLA stay on top. News.Google.com, 12. Januar 1970, abgerufen am 14. April 2010 (englisch, Repro eines Artikel im Ellensburg Daily Record vom 12. Januar 1970).
  4. John Ecker College Stats. Abgerufen am 28. September 2020 (englisch).
  5. Horst Schneider: „Die haben alle geraucht“. In: Basketball Bundesliga GmbH (Hrsg.): 50 Jahre Basketball Bundesliga. Köln 2015, ISBN 978-3-7307-0242-0, S. 72, 73.
  6. RP ONLINE: Basketball: Leverkusener aus L.A. – John Ecker wird 65. Abgerufen am 28. September 2020.
  7. Horst Schneider: Die besten Mannschaften: TuS 04 Leverkusen 1971/72. In: Basketball Bundesliga GmbH (Hrsg.): 50 Jahre Basketball Bundesliga. Köln 2015, ISBN 978-3-7307-0242-0, S. 40.
  8. UCLA’s All-Time Assistant Coaches. (PDF) In: UCLA Athletics. Abgerufen am 30. April 2021.
  9. Die Eckers: Sport und Familie stehen obenan. (PDF) In: Hamburger Abendblatt. 6. Dezember 1979, abgerufen am 30. März 2021.
  10. Martin Vogel: Pioniere aus dem Ausland: John Ecker. In: Basketball Bundesliga GmbH (Hrsg.): 50 Jahre Basketball Bundesliga. Köln 2015, ISBN 978-3-7307-0242-0, S. 29.
  11. Michael Zeihen: Spuren aus 40 Jahren. Kölner Stadt-Anzeiger, 31. Mai 2008, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. Juli 2008; abgerufen am 14. April 2010 (Repro eines Artikels in der Lokalausgabe Leverkusener Anzeiger).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.leverkusener-anzeiger.ksta.de
  12. Alle Riesen vom Rhein auf einen Blick. In: leverkusen.com. Abgerufen am 8. April 2022.
  13. Vor 10 Jahren stand der Bonner Basketball am Abgrund. Telekom Baskets Bonn, 8. September 2003, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. April 2013; abgerufen am 12. Februar 2015 (Repro eines Artikels der Bonner Lokalausgabe der Kölnischen Rundschau).
  14. Landrat-Lucas-Gymnasiasten sind deutsche Meister im Schulbasketball. Landrat-Lucas-Gymnasium, Mai 2005, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. März 2016; abgerufen am 14. April 2010.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.landrat-lucas.de
  15. Ü60 DM 2010: Alles wie gehabt: Oldenburg verteidigt Titel gegen Heidelberg. Deutscher Basketball Bund, abgerufen am 28. September 2020.
  16. Deutschland erstmals Basketball Weltmeister – und das gleich doppelt! Deutscher Basketball Bund, abgerufen am 28. September 2020.
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