Johannes Carion

Johann(es) Carion, auch: Johannes Nägelin, Johannes Gewürznägelin, Johannes Caryophyllus (* 22. März 1499 in Bietigheim; † 2. Februar 1537 in Magdeburg)[1] war ein deutscher Astrologe, Mathematiker und Historiker.

Leben

Geboren am 22. März 1499, wuchs Johannes Nägelin in seiner Heimatstadt Bietigheim/Enz in Württemberg auf. Nach dem Besuch der Lateinschule in Bietigheim wurde er am 21. April 1514 als 15-Jähriger an der Universität Tübingen immatrikuliert.[2] Dort traf er auf den 17-jährigen Philipp Schwarzert, der später unter dem Namen Melanchthon bekannt wurde. Der junge Melanchthon übte in Tübingen das Amt des Konventors aus, eines älteren Studenten, der den jüngeren Sprachunterricht erteilte, aber in der Burse auch eine Aufsichtsfunktion ausübte. Die beiden waren Kommilitonen beim Mathematikprofessor Johannes Stöffler, der 1499 ein wichtiges Werk, seine Ephemeriden, herausgegeben hatte. Die Ephemeriden sind ein Tabellenwerk, das über Planetenbewegungen Auskunft gibt und für astrologische Berechnungen wichtig ist. Diese Ephemeriden spielen in Carions Werk für die Prognosticatio, also Carions Diskussionsbeitrag zur großen Flut, die 1524 bevorstehen sollte, eine große Rolle.[3]

Noch 1518 erschien sein erstes Werk: Practica M. Joannis Nägelin von Bütighaim/ auff das 1519 iar. Des durchleüchtigsten Fürsten und herren herr Joachim Margrauen zuo Brandenburg etc. Astronomus. Da er sich hier schon als Hofmathematicus des Kurfürsten Joachim I. von Brandenburg bezeichnet, muss er sein Studium spätestens im Herbst 1518 beendet haben und nach Berlin gewechselt sein. In dieser Schrift hat er noch seinen ursprünglichen Namen, unter dem er noch 1522 in Bietigheim belegt ist, allerdings wird er dort schon als „Doctor“ genannt; dieser Titel wurde ihm aber erst 1535, und zwar als „Doctor medicinae“, verliehen. Im Vorwort zu seiner Prognosticatio von 1521 nennt er sich dann Magister Johannes Carion von Bietigheim. Hintergrund dieses fremden Namens Carion ist die griechische Bezeichnung der Nelke Cariophyllon, d. h. sein alter Nachname wurde als Nelke verstanden. Es gab am Berliner Hof einen zweiten Johannes Negelin, und um Verwechslungen zu vermeiden, nannte sich der Bietigheimer Nägelin um. Die Kurzform Carion könnte ein Zeichen der Verehrung für seinen alten Lehrer Johannes Reuchlin sein, der in seinen Kreisen Kapnion hieß.

War Carions Erstlingswerk noch eine einfache Practica, d. h. eine Art Bauernkalender mit Angabe der Mondphasen und damit verbundenen Wetterprognosen, so ändert sich der Charakter seiner Schriften in den weiteren Jahren, indem Carion grundsätzlicher wird, auch poetische Anstrengungen in Form von verrätselten Geschichten unternimmt. So schickt er seiner Prognosticatio eine seltsam anmutende Geschichte voraus, die er dann selbst als Planetengeschehen auslegt. Im Unterschied zum Marbacher Arzt Dr. Alexander Seitz ist Carion nicht der Meinung, dass eine neue Sintflut bevorsteht; er hält eine Flut wie die des Jahres 618 n. Chr., deren Beschreibung er der Schedelschen Weltchronik entnimmt, für möglich, er sieht aber die größere Gefahr in der Zwietracht innerhalb der Christenheit, ein Problem, das auch seine Bedeutnis von 1529 durchzieht.

Die ebenfalls von Werner Bergengruen in seinem Carion-Roman "Am Himmel wie auf Erden" verwendete Episode, dass Carion seinen Kurfürsten zu einem Auszug auf den Berliner Kreuzberg verleitet, stammt aus einer Veröffentlichung von Peter Hafftiz, die als unzuverlässige Quelle gelten muss. Denn Hafftiz sammelte sensationellen Klatsch und Tratsch seiner Zeit; so dass der Kreuzberg-Episode die Glaubwürdigkeit fehlt. Carion lag im Gegensatz dazu gerade an einer Milderung der Weltuntergangs-Hysterie, die andernorts vorhanden war.[4]

In dieser Prognosticatio blickt Carion auch in die fernere Zukunft und meint, dass es 1789 wunderbare Geschichten und Zerstörung geben wird.[5] Darin könnte man eine Vorhersage der Französischen Revolution sehen.

Vom 22. August 1527 stammt Carions erster Brief an Herzog Albrecht von Preußen; diesem ersten Brief folgt ein Briefwechsel bis nach Carions Tod – denn Herzog Albrecht spricht Carions Witwe nach Carions Hinscheiden sein Beileid aus. Dieser Briefwechsel wurde schon 1841 von Johannes Voigt in einer leserfreundlichen Art ediert: Voigt referiert die lesenswerten Teile der Briefe in modernisiertem Deutsch, lässt all das, was er für überflüssige Floskeln hält, weg; aber wichtig: für Voigt stand Herzog Albrecht im Zentrum. Diesem Briefwechsel sind viele interessante Details zu entnehmen, auch solche, die den schlechten Ruf Carions als schlimmen Trinker in den Kontext damaligen Oberschichts-Verhaltens rücken. Carion erzählt z. B. von den Osterwochen 1533 und 1536, deren zweite er als „Marterwoche“ bezeichnet wegen der Besäufnisse, die in kurfürstlich-erzbischöflichem Umfeld stattfanden.

In einem frühen Brief, nämlich vom 25. Februar 1529, übersendet Carion Herzog Albrecht auch seine Revolutio für 1529, ein astrologisches Gutachten für Herzog Albrecht. Es ist noch ein zweites astrologisches Gutachten von Carion erhalten, nämlich für Albrecht Scheurl, dem Patenkind von Albrecht Dürer, verfasst 1531/32, das Reiner Reisinger ediert und ausgewertet hat. Reisinger kommt darin zum Schluss, dass Carion auf der Höhe der astrologischen Kenntnisse seiner Zeit stand. Auf den 28. Dezember 1529 datiert die Widmung seiner Bedeutnis; in ihr erfährt man, dass das Werk schon früher entstanden ist, aber jetzt erst autorisiert gedruckt wird. Carion bringt darin Weissagungen bis zum Jahr 1550; auch nach seinem Tod 1537 erschien dieses Werk, dann gekürzt auf die Teile, die Zukünftiges behandeln. Adelung empört sich über Carions Art der Weissagung, dass er nämlich am Anfang seiner Prophezeiung schon Vergangenes als Zukunft darstelle; die große Sorge Carions um seine Zeit, die Carion mit Worten des Propheten Habakuk ausspricht, wird von Adelung nicht gesehen.

Dass Carion schon zu Lebzeiten angegriffen wurde, zeigt eine Passage aus Perlachs Schrift über die Bedeutung des Kometen, in der er Carion bezichtigt, nicht mit den „natürlichen Kräften der Astrologie“ zu seinen Weissagungen zu kommen, sondern mit verbotenen teuflischen Mächten in Verbindung zu stehen. Dieser damals schlimme Vorwurf lässt auf die hohe Qualität von Carions Prophezeiungen schließen, die von seinem wachen politischen Geist zeugen. Weiter unterstellt Perlach Carion auch, er könne kein Latein. Diesen Vorwurf räumt Carion aus, indem er seine Verteidigungsrede auf Latein schreibt, anders als seine übrigen Werke, die in deutscher Sprache verfasst sind.

Für den Juni 1531 ist erstmals die Existenz von Carions Chronik belegt, zu diesem Zeitpunkt berichtet Melanchthon seinem Freund Camerarius, dass er das Manuskript ebendieser Chronik erhalten habe. Was Melanchthon in diesem Brief beschreibt, wird später von seinem Schwiegersohn Caspar Peucer 1572 als Entstehungshintergrund erzählt. Melanchthon empfindet die Zusendung 1531 als Zumutung, Peucer macht der Nachwelt weis, Melanchthon habe damals das Manuskript una litura – mit einem Strich – zerstört und die Chronik neu geschrieben. Die Carion-Chronik existiert in zwei Fassungen; im Stadtarchiv Bietigheim befindet sich eine Erstfassung, deren Bericht im März 1532 endet; bis auf einige abweichende Schreibungen ist die Fassung der Luthergedenkstätte, die bei der Abschrift des Bietigheimer Exemplars noch im Netz stand, gleich. Bei der zweiten Fassung endet der Berichtszeitraum mit dem Kometen des Septembers 1532. Infolge der Peucer-Angabe war man weitgehend der Meinung, Carion habe nur unbedeutende Fetzen geliefert und Melanchthon sei eigentlicher Verfasser der Chronik. Bei der Untersuchung des Fassungsvergleichs kann man erkennen, dass die Erstfassung zwar Melanchthons Hauptanliegen, die Gliederung nach dem Spruch des Elias, d. h. die Einteilung der Weltgeschichte in drei Zeiträume zu jeweils 2000 Jahren, und eine Tabelle der historischen Grunddaten enthält, sonst aber Carions Werk ist. Zur Zweitfassung hin sind einige wenige Textpassagen geändert, z. B. die Behandlung der 70 Wochen des Propheten Daniel, vor allem weist der Schluss Merkmale auf, die dem vorausgehenden Textcorpus widersprechen, etwa die Häufung von lateinischen und dazu unübersetzten Zitaten. Wie Melanchthons Brief an Corvinus vom Januar 1532 zeigt, muss zu diesem Zeitpunkt der Druck (der Erstfassung) schon weit fortgeschritten sein. Die Zweitfassung vom Herbst 1532 ist Grundlage der niederdeutschen Übersetzung und vor allem der lateinischen, die Hermann Bonnus, der Reformator von Lübeck, erstellte. Den Druck dieser lateinischen Fassung hat Carion noch überwacht, wie der Zusatz zum Titel ab autore diligenter recognita (vom Verfasser sorgfältig überprüft) zeigt, ihr Erscheinen hat Carion aber nicht mehr erlebt, da er bereits am 2. Februar 1537 verstarb. Sein Tod ist belegt durch einen Brief Melanchthons an Milichius vom 2. März 1537, in welchem Melanchthon in einem Postscriptum seinen Tod kurz anspricht, aber auch durch das Beileidsschreiben des Herzogs Albrecht an Carions Witwe.

Lange nach Carions Tod begibt sich Melanchthon 1558 noch einmal an die Chronik und überarbeitet sie, angeblich nur, um ihren Stil zu verbessern. In seinem Vorwort lobt er zwar den Übersetzer Hermann Bonnus überschwänglich, den eigentlichen Verfasser Johannes Carion aber übergeht er stillschweigend.

Bis zu Melanchthons Überarbeitung waren von Carions Chronik viele Drucke erschienen, auch von der Bonnus-Übersetzung; und auch nach dem Erscheinen der Neufassung von Melanchthon wurde die ursprüngliche Carion-Chronik weiterhin gedruckt, wie der Nachweis bei Trauner zeigt.

Seine „biographische Skizze“ über Carion beginnt Stefan Benning mit der Nachricht über den Tod Carions: „Am 2. Februar 1537 starb Johannes Carion in Magdeburg - auf recht ungewöhnliche Weise. Seine Grabinschrift, verfasst in lateinischer Sprache von dem Humanisten und Schwiegersohn Melanchthons, Georg Sabinus, lässt etwas über die diesbezüglichen Hintergründe erahnen, verrät sie doch zumindest in der Übersetzung mehr Spott als Trauer: ‚Dr. Johannes Carion, Vertilger ungeheurer Weinkrüge, Wahrsager aus den Gestirnen, hochberühmt bei Machthabern, ist beim Gelage im Wettkampf erlegen. Christus verzeihe gnädig dem so plötzlich aus dem Kreise der Zechenden Zusammengebrochenen.‘“ Tatsächlich gibt es mehrere Nachrufe, unter anderem auch vom hier genannten Georg Sabinus, aber die von Benning angeführte Quelle bedarf der kritischen Überprüfung; sie erscheint bei Strobl, aber auch in leicht geänderter Form bei Adelung. Es handelt sich hierbei um einen Scherz von Unbekannten, die die Initialen von Iohannes Carion Doctor, also I-C-D, mit launigen Angaben füllen; dies ist wohl keine ernstzunehmende Quelle.

Seit Peucer, Melanchthons Schwiegersohn, 1572 behauptet hatte, sein Schwiegervater habe die ursprüngliche Carion-Chronik una litura, also mit einem einzigen Strich, zerstört, ist der Großteil der Fachwelt von Melanchthon als dem Verfasser der Chronik überzeugt. Im Laufe der Jahrhunderte gab es nur einen einzigen, Erhard Ernst Hoch, der eine andere Meinung vertrat. Er bemerkt am Anfang seiner kurzen lateinischen Schrift, dass die Historiker etwa wie Lemminge einander nachliefen. Aber er verfällt dem anderen Extrem, indem er Melanchthon völlig aus der Entstehung der ursprünglichen Carion-Chronik verbannt. Vor allem der Aufklärer Adelung lässt an Carion kein gutes Haar, und in seiner Nachfolge steht die Forschung bis zur Gegenwart.

Carion wurde zweimal Thema literarischer Werke, von Willibald Alexis und Werner Bergengruen. Alexis kennt keine Fakten des historischen Carion; er lässt ihn zum Juden werden, der sich rächt für die Ermordung seines Vaters im Rauch, was einen prophetischen Vorgriff auf spätere Vergasungen darstellt. Bergengruen weiß schon etwas mehr, aber den Kern seines Romans bezieht er von Hafftitius mit dessen Erzählung vom Auszug auf den Kreuzberg.

Schriften

  • Practica M. Joannis Nägelin von Bütighaim/ auff das 1519 iar. Des durchleüchtigsten Fürsten und herren herr Joachim Margrauen zuo Brandenburg etc. Astronomus. 1518
  • Prognosticatio und erklerung der grossen wesserung/ Auch anderer erschrockenlichenn würckungen. So sich begeben nach Christi unseres lieben herrn geburt/ Funfftzehen hundert und xxiiij. Jar. (Martin Landsberg, Leipzig 1521).[6]
  • Bedeütnus vnd Offenbarung warer hymmlischer Influentz/ des hocherfarnen Magistri Johannis Carionis Bütickheimensis C. F. G. von Brandenburg Mathematici/ von jaren zuo jaren werend/ Biß man schreibt 1550. Jar/ alle Landschaft/Stände vnd einflüß/ klärlich beträffend. Widmung vom 28. Dezember 1529. Digitalisat Google
  • Chronica durch M. Johan. Carion vleissig zusamen gezogen, meniglich nützlich zu lesen, Wittemberg 1533 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche, Digitalisat Internet Archive)
    • Abschrift der Erstfassung aus dem Bietigheimer Stadtarchiv:chronica1532. In: pascua.de. Abgerufen am 11. Januar 2015.
    • Quelle der Zweitfassung:
      Titel: Chronica || durch Magi=||strum Johan Carion/|| vleissig zusamen ge=||zogen/ menig=||lich nuetzlich || zu lesen.||
      Verfasser: Carion, Johannes
      Verl. / Druck; Rhau, Georg
      Erschienen: Wittenberg: Rhau, Georg, 1532
      Online-Ausg.: Halle, Saale: Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt, 2010
      Umfang: [238] Bl.; 8: Titelbl. in Rot- u. Schwarzdr., Titeleinfassung
      Anmerkung: Vorlageform des Erscheinungsvermerks: Wittemberg.|| M.D.XXXII.||(durch Geor=||gen Rhaw.||)
      Sprache: Deutsch
      URN: urn:nbn:de:gbv:3:1-185801
      VD16: C 997
    • Fassungsvergleich Erst- und Zweitfassung nebst Teilsynopse der Bonnus-Übersetzung von 1537 und 1539: Chronica Carionis (Synopse und Fassungsvergleich). In: pascua.de. Abgerufen am 11. Januar 2015.
  • Quelle der Übersetzung des Hermann Bonnus:
    Titel: CHRONI||CORVM LIBELLVS, MAXI=||mas quaśq, res gestas, ab initio mundi, apto ordi=||ne complectens, ita ut annorum ratio ac praecipuae || uicißitudines, quae in regna, in religionem, et in || alias res magnas incidunt, quàm rectißi=||me cognosci ac obseruari || queant. || A IOANNE CARIONE || Mathematico conscriptus, ac per || Hermanum Bonnum in Lati||num conuersus.||
    Verfasser: Carion, Johannes
    Herausgeber: Bonnus, Hermann
    Verl. / Druck.: Braubach, Peter
    Erschienen: Schwäbisch Hall: Braubach, Peter, 1539
    Online-Ausg.: Halle, Saale: Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt, 2011
    Umfang: [24], 255 Bl.; 8
    Anmerkung: Vorlageform des Erscheinungsvermerks: HALAE SVEVORVM EX || officina Petri Brubachij, Anno || XXXIX.||[=1539] (mense || Augusto ||)
    Sprache: Latein
    URN: urn:nbn:de:gbv:3:1-220832
    VD16: C 1015
  • IVDICIVM Magistri Iohannis Carionis de Anno M.D.XXX.III. Cum purgatione in qua respondet Perlachio. M.D.XXXII. (Original-Exemplar des Stadtarchivs Bietigheim-Bissingen)
  • Iudicium magnum für Albrecht Scheurl, ediert von R. Reisinger: Reiner Reisinger, Historische Horoskopie. Das iudicium magnum des Johannes Carion für Albrecht Dürers Patenkind (= Gratia. Bamberger Schriften zur Renaissanceforschung 32), Wiesbaden (Harrassowitz) 1997
  • Weltchronik, in: Corpus Reformatorum, hrsg. H. Ziegler, Bd. 12, 1898

Literatur

  • Johann Christoph Adelung: Geschichte der menschlichen Narrheit oder Lebensbeschreibungen berühmter Schwartzkünstler, Goldmacher, Teufelsbanner, Zeichen- und Liniendeuter, Schwaermer, Wahrsager und anderer philosophischer Unholden. 3. Theil, Leipzig 1787: Kapitel 32 über Carion (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  • Willibald Alexis: Der Werwolf. Vaterländischer Roman. Vierter Band der acht Bände "Vaterländische Romane", Berlin (Otto Janke) o. J. (Exemplar der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart, Signatur: "d. D. oct 96" und dem Bleistiftvermerk "1903/4 278", mit Druckvermerk am Ende: "Berliner Buchdruckerei Aktien Gesellschaft (Setzerinenschule des Lette Vereins).")
  • Barbara Bauer: Die 'Chronica Carionis' von 1532, Melanchthons und Peucers Bearbeitung und ihre Wirkungsgeschichte. In: Himmelszeichen und Erdenwege. Johannes Carion (1499–1537) und Sebastian Hornmold (1500–1581) in ihrer Zeit, hrsg. vom Kultur- und Sportamt der Stadt Bietigheim-Bissingen und dem Stadtmuseum Hornmoldhaus. Verlag Regionalkultur, Ubstadt-Weiher 1999, S. 203–246, ISBN 978-3-89735-123-3
  • Stefan Benning: Johannes Carion aus Bietigheim. Eine biographische Skizze. In: Himmelszeichen und Erdenwege. Johannes Carion (1499–1537) und Sebastian Hornmold (1500–1581) in ihrer Zeit, hrsg. vom Kultur- und Sportamt der Stadt Bietigheim-Bissingen und dem Stadtmuseum Hornmoldhaus. Verlag Regionalkultur, Ubstadt-Weiher 1999, S. 193–202, ISBN 978-3-89735-123-3
  • Werner Bergengruen: Am Himmel wie auf Erden. Roman; im Verlag der Arche, Zürich, und Nymphenburger Verlagshandlung, München, Verlags A. G. "Die Arche", Zürich
  • R. S. Freytag (Hrsg.): Halley's Comet. A Bibliography. Washington 1984, ISBN 978-0-8444-0459-2, S. 413
  • Almut Fricke Hilgers: ‚das der historiographus auch sei ein erfarner der gschicht des himels‘. Die Sintflutprognose des Johannes Carion für 1524 mit einer Vorhersage für das Jahr 1789. In: Pirckheimer Jahrbuch. Band 5, 1989/90, S. 33
  • Dietmar Fürst, Jürgen Hamel: Johann Carion (1499–1537), der erste Berliner Astronom. Berlin 1988
  • Jürgen Hamel: Johann Carion – Entdecker der Kometen-Gegenschweife? [Johann Carion – discoverer of the secondary ?]
  • Johannes Haller: Die Anfänge der Universität Tübingen 1477–1537. Zur Feier des 450jährigen Bestehens der Universität im Auftrag ihres Grossen Senats dargestellt. Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart 1927
  • Dieter B. Herrmann, Karl-Friedrich Hoffmann (Hrsg.): Die Geschichte der Astronomie in Berlin. ISBN 3-86021-018-1
  • Reinhard Hirth: Chronicon Carionis – Philippicum? Versuch, Carions Ehre zu retten. Ungedruckt, Netzfassung, zitiert als "Ehrenrettung"
  • Erhard Ernst Hoch: Disquisitio de Chronici, quod extat sub nomine Ioannis Carionis, vera et genuina origine, Guelpherbyti apud Joh. Christ. Meisnerum, 1755, UB Göttingen, Signatur: 8 HLU I 1475.4 (31), Original auch im Stadtarchiv Bietigheim vorhanden.
  • Hermann F. W. Kuhlow: Johannes Carion (1499–1537). Ein Wittenberger am Hofe Joachims I. In: Jahrbuch für Berlin-Brandenburgische Kirchengeschichte. Band 54, 1983, S. 53.
  • Andreas Perlach: Des Cometen vnd ander erscheinung in den lüfften/ Jm XXXI. Jar gesehenn bedütung. Durch Andreen Perlach von Witschein/ der sibenn freyen/ vnd natürlichen kunst maister/ Diser zeyt auff der löblichen hohen schuol zuo Wien/ in der Astronomey/ was die himlischen leüff würckung/ vnd jre einflüß betreffen ist/ verordenter Läser. Darbey auch ein anzaigung/ das Charion seine Judicia nicht auß der natürlichen kunst Astrologia gemacht hat.[7] (Digitalisat)
  • F. U. Prietz: Geschichte und Reformation. Die deutsche Chronica des Johannes Carion als Erziehungsbuch und Fürstenspiegel. In: O. Auge und C. Dietl (Hgg.): Universitas. Die mittelalterliche und frühneuzeitliche Universität im Schnittpunkt wissenschaftlicher Disziplinen. Festschrift für Georg Wieland zum 70. Geburtstag. Tübingen 2007. S. 153–165.
  • Reiner Reisinger: Historische Horoskopie. Das iudicium magnum des Johannes Carion für Albrecht Dürers Patenkind. (= Gratia. Bamberger Schriften zur Renaissanceforschung 32), Wiesbaden (Harrassowitz) 1997.
  • Carion, Johannes. In: Heinz Scheible (Hrsg.): Melanchthons Briefwechsel. Band 11, Personen A–E. Stuttgart–Bad Cannstatt 2003, S. 269–270.
  • Stadt Bietigheim (Hrsg.): 600 Jahre Stadt Bietigheim 1364–1964. Bietigheim 1964
  • Karl-Reinhart Trauner: CARION, Johann(es). In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 28, Bautz, Nordhausen 2007, ISBN 978-3-88309-413-7, Sp. 287–300.
  • Otto Tschirch: Johannes Carion – Kurbrandenburgischer Hofastrolog. In: 36.–37. Jahresbericht des Historischen Vereins zu Brandenburg a. d. H. Brandenburg 1906, S. 54–62.
  • Johannes Voigt: Briefwechsel der berühmtesten Gelehrten des Zeitalters der Reformation mit Herzog Albrecht von Preussen. Beiträge zur Gelehrten-, Kirchen- und politischen Geschichte des sechzehnten Jahrhunderts, aus Originalbriefen dieser Zeit. Verlag der Gebrüder Bornträger, Königsberg 1841; darin S. 139–160: Carion.
  • Aby Warburg: Heidnisch-antike Weissagung in Wort und Bild zu Luthers Zeiten, Heidelberg 1920, S. 26.
  • Michael Wiemers: Johannes Carion zu Gast bei Albrecht von Brandenburg 1533 in Halle. In: Ein „höchst stattliches Bauwerk“. mdv Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 2004, S. 95–106
  • Johannes Schultze: Carion, Johannes. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 3, Duncker & Humblot, Berlin 1957, ISBN 3-428-00184-2, S. 138 f. (Digitalisat).
  • Alfred Stern: Carion, Johann. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 3, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 781.
Commons: Johann Carion – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Deutsche Biographie: Carion, Johannes - Deutsche Biographie. Abgerufen am 4. April 2024 (Dort mit Sterbejahr 1538 und 1537 mit Fragezeichen im Klammerzusatz und Sterbeort Berlin aber auch mit Fragezeichen).
  2. Mark A. Lotito: The Reformation of Historical Thought. BRILL, 2019, ISBN 978-90-04-34795-3, S. 89 (englisch, google.com [abgerufen am 4. April 2024]).
  3. Markus Bautsch, Friedhelm Pedde: Vor 500 Jahren: Die Sintflut von 1524, die nicht stattfand. In: Wilhelm-Foerster-Sternwarte e.V. / Zeiss-Planetarium am Insulaner (Hrsg.): Dem Himmel nahe. Mitteilungen der Wilhelm-Foerster-Sternwarte e.V. Nr. 19, Februar 2024, ISSN 2940-9330, S. 1619.
  4. bergengruen. Abgerufen am 27. November 2021.
  5. Johannes Carion von Buetikaym: Prognosticatio, 1521, fol. b3r. Nach Franz Stuhlhofer: Georg Tannstetter (Collimitius), Astronom, Astrologe und Leibarzt bei Maximilian I. und Ferdinand I. In: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien 37, 1981, S. 7–49, dort 48.
  6. Das Jahr ergibt sich aufgrund von fol. a4rv. Carion wörtlich: „Durch mich Magistrum Johannem Carion von Buetikaym/ Churfürstlicher gnaden tzu Brandenburg Astronomum/ mit fleyssiger arbeit tzusamen gebracht. Gantz erbermlich tzu lesen/ in nutz und warnung aller Christglaubigen menschen etc.“ Das Buch ist vorhanden in Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek (Sigel: 23), sowie in Wien, Österreichische Nationalbibliothek (VD16-Nummer: C 1030).
  7. Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB), Deutsche Fotothek, 01054 Dresden
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.