Johannes Biermann (Rechtswissenschaftler)

Johannes Gottlieb Wilhelm Biermann (* 11. Juni 1863 in Berlin; † 16. Juni 1915 in den Kämpfen um Gródek bei Lemberg[1]) war ein deutscher Rechtswissenschaftler.

Leben

Als Sohn des Portraitmalers und Professors Gottlieb Biermann wuchs Johannes Biermann in Berlin auf. Nach dem Besuch des Wilhelms-Gymnasiums studierte er Jura. Zusammen mit Max Rötger gehörte er 1881 zu den Gründungsburschen der Landsmannschaft Guilelmia. Nach den Staatsexamina habilitierte sich Biermann 1890 in Berlin mit der, seinem Lehrer Heinrich Dernburg gewidmeten, Schrift Traditio ficta und wurde a.o. Professor für Zivilrecht. 1896 wurde er Ordinarius sowie Rektor in Gießen. 1912 folgte er dem Ruf nach Halle (Saale) auf das Ordinariat für Römisches und Bürgerliches Recht.

Biermann war seit 1893[2] mit Emma Dernburg, einer Tochter des Publizisten Friedrich Dernburg, verheiratet.

1915 fiel Johannes Biermann als Hauptmann der Reserve bei Lemberg, wie auch wenig später sein zweiter Sohn Hans.

Werke

  • Traditio ficta. Ein Beitrag zum heutigen Civilrecht auf geschichtlicher Grundlage. Habilitationsschrift, Enke, Stuttgart, 1891
  • Privatrecht und Polizei in Preussen. J. Springer, Berlin 1897
  • Das Sachenrecht des Bürgerlichen Gesetzbuchs. Heymann, Berlin 1898
  • mit Paul Oertmann et al.: Commentar zum Bürgerlichen Gesetzbuche und seinen Nebengesetz. Heymann, Berlin 1898
  • Widerspruch und Vormerkung nach deutschem Grundbuchrecht. Fischer, Jena 1901
  • Die öffentlichen Sachen. Von Münchow, Gießen 1905
  • Bürgerliches Recht, Müller, Berlin 1908.
  • Die Gründe der Zweifelhaftigkeit rechtlicher Ergebnisse. Von Münchow, Gießen 1911

Literatur

  • Herman Haupt, Georg Lehnert: Chronik der Universität Gießen, 1607–1907. Alfred Tölpelmann, Gießen, 1907, S. [54] (Digitalisat).
  • Paul Laband: Johannes Biermann † in: Deutsche Juristen-Zeitung. Band 20, 1915, S. 781.
  • Peter Moraw, Volker Press: Giessener Gelehrte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Band 2, Teil 2, N. G. Elwert, 1988, S. 75.
  • Max Mechow: Namhafte CCer. Historia Academica. Band 8/9, S. 22.

Einzelnachweise

  1. Sterberegister Standesamt Halle an der Saale Nord, Nr. 990/1915. Als Sterbeort ist Lukawiec angegeben.
  2. Heiratsregister Standesamt Kolonie Grunewald, Nr. 7/1893
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