Johann Theodor Herold
Johann Theodor Herold (* um 1660; † 26. November 1720 in Mainz) war ein deutscher Lautenist und Komponist der Barockzeit. Herold war zudem Kapellmeister in Mainz.
Leben
Herold, ein Lautenvirtuose, war ab 1680 als Kanzlist am Bamberger Hof angestellt und folgte Lothar Franz von Schönborn 1694 nach Mainz. In der Verwaltungslaufbahn stieg er bis zum Hofgerichtssekretär auf.
Am 29. Oktober 1696 wurde Herold von Lothar Franz von Schönborn zum Kammerdiener und Hofkapellmeister in Mainz ernannt. 1702 widmete er die aus drei Suiten mit 27 Nummern bestehende Lautentabulatur Harmonia quadripartita (in neufranzösischer Tabulatur) dem römisch-deutschen König Joseph I. Die anlässlich der Eroberung Landaus im September 1702 verfasste Cantata qua victoria et reditus del gran filio d’augusto wird ihm zugeschrieben. Herold starb 1720 in Mainz.
Eine vom Vater ausgebildete Tochter Herolds war ebenfalls Lautenistin am Mainzer Hof.[1]
Werke
Literatur
- Rudolf Flotzinger: Herold, Johann Theodor. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 2, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2003, ISBN 3-7001-3044-9.
- Adam Gottron: Mainzer Musikgeschichte von 1500 bis 1800 (= Beiträge zur Geschichte der Stadt Mainz. Band 18), Mainz 1959.
- Josef Zuth: Handbuch der Laute und Gitarre. Verlag der Zeitschrift für die Gitarre (Anton Goll), Wien 1926 (1928), S. 139.
Einzelnachweise
- Linda Maria Koldau: Frauen − Musik – Kultur. Ein Handbuch zum deutschen Sprachgebiet der frühen Neuzeit, Böhlau, Köln 2005, ISBN 3-412-24505-4, S. 520.
- Arno Paduch: Die Mainzer Hofkapelle und die musikalische Ausgestaltung der Frankfurter Wahl- und Krönungsmessen. In: Ludolf Pelizaeus (Hrsg.): Wahl und Krönung in Zeiten des Umbruchs. Peter Land, Frankfurt am Main 2008, ISBN 978-3-631-56345-8, S. 119.