Johann Georg Vitzthum von Eckstedt
Johann (Hans) Georg Vitzthum von Eckstedt (* um 1585; † 4. Februar 1641 in Halberstadt) war Stiftspräsident und Hofrat des Bistums Halberstadt, Kanoniker am Naumburger Dom und anschließend Kanoniker am Dom zu Halberstadt sowie Propst der Liebfrauenkirche zu Halberstadt. Seit 1627 war er Besitzer des gräflich-mansfeldischen Amtes Voigtstedt mit dem dortigen Schloss.[1] Ferner besaß er die Rittergüter Kannawurf, Welbsleben und Hackpfüffel (ab 1634) sowie Neu-Asseburg.
Leben und Wirken
Er stammte aus dem Adelsgeschlecht Vitzthum von Eckstedt und war der älteste Sohn des Georg Vitzthum von Eckstedt auf Kannawurf. Sein jüngerer Bruder war der Obrist Christian Vitzthum von Eckstedt.
Bereits als unverehelichter junger Mann erhielt er 1604 in Naumburg (Saale) ein Domkanonikat mit Minorpräbende. Bereits drei Jahre später wurde ihm eine Majorpräbende übertragen und er 1611 zusätzlich als Kapitular angenommen. 1629 resignierte er auf seine Pfründe in Naumburg und zog nach Halberstadt. Dort wurde er Subsenior und Vizedominus der Halberstädter Bischofskirche, ebenfalls Propst der Liebfrauenkirche und Hofrat des Hochstifts Halberstadt. Zuletzt wurde er zum Stiftspräsaidenten ernannt.
Vitzthum von Eckstedt wird zu denjenigen evangelischen Domherren gezählt, die sich lange Zeit gegen die Aufnahme weiterer Katholiken in das Domkapitel Halberstadt einsetzten, aber sich dennoch nicht gegen die zusammen mit den katholischen Domherren 1628 durchgeführte Wahl des Erzherzogs Leopold Wilhelm von Österreich zum katholischen Bischof von Halberstadt wehrten.[2]
Die 1641 anlässlich seiner feierlichen Beisetzung im Dom zu Halberstadt gehaltene Leichenpredigt erschien in Druck.
Sein gleichnamiger Sohn wurde 1628 geboren und wie der Vater Domherr in Naumburg. Dort starb er als Dompropst 1701.
Grabplatte und Wappenstein
Die wappengeschmückte Grabplatte von Johann Georg Vitzthum von Eckstedt befindet sich an der Nordwand des Kreuzganges im Halberstädter Dom.[3]
Das verwitterte Wappen des Vitzthum von Eckstedt hat seinen Platz noch heute an der Burg Zilly.[4]
Literatur
- Johann Georg Vitzthum von Eckstedt. In: Matthias Ludwig: Die Bistümer der Kirchenprovinz Magdeburg. Das Bistum Naumburg 2: Das Domstift Naumburg (Germania Sacra. Dritte Folge 19), Berlin/Boston 2022 S. 858, S. 897, S. 1111.
Weblinks
- Johann Georg Vitzthum von Eckstedt. In: Germania Sacra, abgerufen am 16. November 2023.
- Ausführliche Beschreibung der Grabplatte von Johann Georg Vitzthum von Eckstedt im Dom zu Halberstadt
- Indexeintrag für Johann Georg Vitzthum von Eckstedt in der Datenbank der Deutschen Biographie
- Eintrag im Wissensaggregator Mittelalter und Frühe Neuzeit
Einzelnachweise
- Landesarchiv Sachsen-Anhalt, A 32a IV, Nr. 658 Appraehensionem possessionis (Besitzübernahme) des Amtes Voigtstedt durch Johann Georg Vitzthum von Eckstedt nach Ableben von Vollrath Graf von Mansfeld, 1627–1630. Diese Akte ist laut Auskunft des Landesarchivs vom 17. November 2023 derzeit nur im Rahmen der Direktbenutzung und ab dem I. Quartal 2024 auch online recherchierbar. Der Besitz von Voigtstedt wird auch durch den Eintrag von Johann Georg Vitzthum von Eckstedt in den Schaumburger Studien, Ausgabe 36, 1976, S. 124. bestätigt.
- J. O. Opel: Die Wahl des Erzherzogs Leopold Wilhelm zum Bischof von Halberstadt. 1891. S. 32 ff.
- Hans Fuhrmann: Die Inschriften des Doms zu Halberstadt, 2009, S. 322.
- Einige historische Erläuterungen (Memento vom 14. November 2010 im Internet Archive)