Johann Christoph Hund von Saulheim

Johann Christoph Hund von Saulheim, auch Hundt von Saulheim (* im 16. Jahrhundert; † Februar 1624) war ein deutscher Adliger, Domherr und Oberamtmann des Speyerer Fürstbischofs.

Familienwappen der Hund von Saulheim

Herkunft und Familie

Er entstammte dem 1750 erloschenen rheinhessischen Adelsgeschlecht der Hund von Saulheim mit Stammsitz in Saulheim. Ursprünglich Ministeriale des Mainzer Erzbischofs, gehörten sie später dem Ritterkanton Oberrhein an.

Johann Christoph Hund von Saulheim wurde geboren als Sohn des Jakob Hund von Saulheim und seiner Gattin Margareta von Hattstein, Nichte des deutschen Johanniter-Großpriors Johann von Hattstein († 1546), sowie Schwester des Speyerer Fürstbischofs Marquard von Hattstein († 1581).[1][2] Der Vater Jakob Hund von Saulheim amtierte seit 1571 als bischöflicher Oberamtmann und Vogt zu Marientraut in Hanhofen.[3][4]

Johann Christophs Schwester Katharina Hund von Saulheim heiratete Reinhard von Sickingen (1545–1607), den Enkel des berühmten Franz von Sickingen.[5]

Leben

Burg Marientraut, 1630
Das Alte Schlösschen in St. Martin

Johann Christoph Hund von Saulheim war zunächst Domherr in Mainz und Speyer. Zur Erhaltung des Familienstammes trat er jedoch 1581 mit päpstlicher Dispens aus dem geistlichen Stand aus und heiratete.

Danach bekleidete er ebenfalls die Stellung eines fürstbischöflich speyerischen Oberamtmannes und Vogtes auf Burg Marientraut.[6][7] Johann Christoph Hund von Saulheim vermählte sich mit Christina von Dienheim, Tochter des Peter von Dienheim und der Agatha von Reiffenberg. Ihr Vater Peter von Dienheim war der Bruder des Speyerer Fürstbischofs Eberhard von Dienheim († 1610).[8] Nach ihrem Tod heiratete Hund von Saulheim 1605 Anna Praxedis von Partenheim, Tochter Philipps von Partenheim und seiner Gattin Maria geb. von Stockheim.[9]

Aus der ersten Ehe entstammten u. a. der Mainzer Dompropst Adolph Hund von Saulheim († 1668)[10] und sein Bruder, der Speyerer Domdekan Johann Reinhard Hund von Saulheim († 1630).[11][12]

Johann Christoph Hund von Saulheim ließ für sich und seine Frau Christina von Dienheim einen Adelssitz in Sankt Martin (Pfalz) erbauen, das sogenannte Alte Schlösschen (heute Weingut Schneider) in der Maikammerer Straße 5–7. Dort sind mehrere ihrer Wappensteine erhalten.[13]

1609 ist Hund von Saulheim noch urkundlich als Oberamtmann in Marientraut nachgewiesen.[14] Am 15. August 1612 fungierte er ebenfalls in diesem Amt bei der Weihe des Speyerer Bischofs Philipp Christoph von Sötern, in der Schlosskirche Udenheim.[15] Auch 1618 wird er noch als Marientrauter Oberamtmann genannt.[16] Er starb Mitte Februar 1624 und wurde am 18. Februar beigesetzt.[17]

Wappensteine am Alten Schlösschen St. Martin

Einzelnachweise

  1. Johann Octavian Salver: Proben des hohen deutschen Reichs Adels, Würzburg, 1775, S. 534; (Digitalscan mit Stammbaum)
  2. Günter Christ: Marquard v. Hattstein. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 16, Duncker & Humblot, Berlin 1990, ISBN 3-428-00197-4, S. 242–244 (Digitalisat).
  3. Franz Xaver Remling: Geschichte der Bischöfe zu Speyer, Band 2, Mainz, 1854, S. 383; (Digital)
  4. Webseite zur Geschichte des Dorfes St. Martin, mit Erwähnung von Jakob Hund von Saulheim als Oberamtmann in Marientraut (Memento des Originals vom 1. Oktober 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sankt-martin-pfalz.de
  5. Genealogische Webseite zum Paar
  6. Webseite über die Familie Hund von Saulheim, mit Erwähnung des Johann Christoph Hund von Saulheim
  7. Urkunde zu Johann Christoph Hund von Saulheim, als Oberamtmann, 1596 in der Deutschen Digitalen Bibliothek
  8. Johann Octavian Salver: Proben des hohen deutschen Reichs Adels, Würzburg, 1775, S. 534; (Digitalscan mit Stammbaum)
  9. Genealogische Seite zu den Eltern
  10. Webseite zum Bassenheimer Hof in Kiedrich mit Erwähnung von Adolph Hund von Saulheim und seinen Vorfahren
  11. Jacob Christof Iselin: Neu-vermehrtes historisch- und geographisches allgemeines Lexicon, Band 2, S. 866, 1726; (Digitalscan)
  12. Ludwig Stamer: Kirchengeschichte der Pfalz, Band 3, Teil 1, S. 188, Pilger-Verlag, Speyer, 1955, (Ausschnittscan)
  13. Bebilderte Webseite zum Alten Schlösschen in St. Martin
  14. Urkunde vom 13. Januar 1609
  15. Franz Xaver Remling: Geschichte der Bischöfe zu Speyer, Band 2, Mainz, 1854, S. 450, (Digitalscan)
  16. Pfälzer Heimat, Jahrgang 1970, S. 60; (Ausschnittscan)
  17. Johannes Weingart, Karl Josef Zimmermann: Das Gültbuch des Landkapitels Weyher, Band 37 von: Schriften des Diözesanarchivs Speyer, Speyer, 2008, S. LVIII, ISBN 3876370892; (Ausschnittscan)
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