Johann Carl Otto Jancke

Johann Carl Otto Jancke (* 6. Mai 1804 in Görlitz; † 1. April 1870 ebenda) war ein deutscher Bibliothekar.

Leben

Jancke war der Sohn des Görlitzer Pastors und Historikers Johann Christian Jancke (1757–1834) und dessen Ehefrau, der Pastorentochter Judith Florentine Mosig.[1] Er studierte ab 1822 Theologie in Breslau und wurde (wohl unmittelbar nach Studienbeginn) im dortigen Corps Silesia Mitglied. 1824 wurde er von der Universität relegiert, später die Strafe in das Consilium abeundi umgewandelt. Nach Fortsetzung des Studiums wurde ihm 1828 die Predigterlaubnis erteilt.[2] 1846 erarbeitete Jancke den ersten Katalog der heutigen Bibliothek des Staatlichen Museum für Naturkunde in Görlitz.[3]

Sein besonderes Verdienst war ab 1848 die Tätigkeit als Herausgeber des Neuen Lausitzischen Magazins.[4] Für diese historische Zeitschrift schrieb er in den Folgejahren außerdem eine Vielzahl von historischen Beiträgen. Einen Schwerpunkt seines Interesses bildete der spätmittelalterliche Görlitzer Bürgermeister und Humanist Johannes Frauenburg. Jancke gehört damit zu den Begründern der modernen Regionalgeschichtsforschung in der Lausitz. Ab 1848 war er Privatgelehrter, Sekretär der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften und Bibliothekar der naturforschenden Gesellschaft.[5]

Werke

Literatur

Wikisource: Neues Lausitzisches Magazin – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Nachruf auf Johann Christian Jancke In: Neues Lausitzisches Magazin. Band 12, 1834, S. 421
  2. Amtliche Bekanntmachung des Konsistoriums für Schlesien In: Amtsblatt der Königlichen Oppelnschen Regierung. Band 13, Nr. 10, 4. März 1828, S. 69
  3. Bibliothek des Staatlichen Museums für Naturkunde. In: Bernhard Fabian (Hrsg.): Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland, Österreich und Europa (Fabian-Handbuch). Olms Neue Medien, Hildesheim 2003.
  4. Alfred Adolph Estermann: Die deutschen Literatur-Zeitschriften 1815–1850. Band 1, KTO Press, 1978, S. 15 (Digitalisat)
  5. Erwähnung 1850. In: Mittheilungen des historischen Vereines für Krain. April 1853, S. 31
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