Johann August Grunert

Johann August Grunert (* 7. Februar 1797 in Halle (Saale); † 7. Juni 1872 in Greifswald) war ein deutscher Mathematiker.

Johann August Grunert im Jahre 1838, gemalt von Wilhelm Titel

Leben

Grunert begann 1815 an der Universität Halle Architektur zu studieren, doch begeisterte ihn der Unterricht bei Johann Friedrich Pfaff für die Mathematik. Nach einem Studienaufenthalt bei Carl Friedrich Gauß in Göttingen kehrte er nach Halle zurück, wo er 1820 promovierte. Von 1821 bis 1828 war er als Lehrer am Gymnasium in Torgau, dann bis 1833 in Brandenburg tätig und wurde 1833 ordentlicher Professor der Mathematik an der Universität Greifswald, wo er bis an sein Lebensende blieb.

Er lehrte auch an der Landwirtschaftlichen Akademie Eldena.[1] Seit 1842 war er korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.[2]

Seine mathematischen Lehrbücher für obere und mittlere Klassen höherer Lehranstalten wurden mehrmals aufgelegt, er war auch Herausgeber des Archiv der Mathematik und Physik (Greifswald 1841 ff.). Im 55. Band des Archivs erschien eine Biographie Grunerts von Curtze.

Schriften

  • Die Kegelschnitte (Leipzig 1823)
  • Die Statik fester Körper (Halle 1826); Supplemente zu Klügels
  • Wörterbuch der reinen Mathematik (Leipzig 1833–1836, 2 Bde.), das er auch von T an zu Ende führte
  • Elemente der Differential- und Integralrechnung (Leipzig 1837, 2 Tle.) Digitalisat
  • Elemente der ebenen, sphärischen und sphäroidischen Trigonometrie (Leipzig 1837)
  • Leitfaden für den ersten Unterricht in der höhern Analysis (Leipzig)
  • Elemente der analytischen Geometrie (Leipzig 1839, 2 Bde.)
  • Lehrbuch der Mathematik und Physik für staats- und landwirtschaftliche Lehranstalten (Leipzig 1841–50, 3 Bde.)
  • Optische Untersuchungen (Leipzig 1846–51, 3 Bde.)
  • Beiträge zur meteorologischen Optik und zu verwandten Wissenschaften (Leipzig 1850, Teil 1)
  • Loxodromische Trigonometrie (Leipzig 1849)
  • Geometrie der Ebene und des Raums (Greifswald 1857)
  • Theorie der Sonnenfinsternisse (Wien 1855)

Siehe auch

Literatur

  • Moritz Cantor: Johann August Grunert. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 10, Duncker & Humblot, Leipzig 1879, S. 50.
  • Karin Reich: Miszellen zu Leben und Werk des Mathematikers Johann Friedrich Pfaff (22.12.1765–21.4.1825). In: Sergei S. Demidov u. a. (Hrsg.): Amphora. Festschrift für Hans Wussing zu seinem 65. Geburtstag. Birkhäuser, Basel 1992, ISBN 3-7643-2815-0, S. 551–596, hier S. 566 (Auszug bei Google Books) – zu Grunert als Schüler von Johann F. Pfaff und Gauß
  • Peter Schreiber: Johann August Grunert and his „Archiv der Mathematik und Physik“ as an integrative factor of everyone's mathematics in the middle of the 19th century. In: Catherine Goldstein (Hrsg.): L'Europe mathématique. Histoires, mythes, identités. Edition de la Maison des sciences de l'homme, Paris 1996, ISBN 2-7351-0685-3, S. 431–444.
  • Otto Volk: Grunert, Johann August. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 7, Duncker & Humblot, Berlin 1966, ISBN 3-428-00188-5, S. 231 (Digitalisat).

Einzelnachweise

  1. Vorlesungsverzeichnis der Universität Greifswald 1861
  2. Franz von Kobell: Johann August Grunert (Nachruf). In: Sitzungsberichte der mathematisch-physikalischen Classe der k. b. Akademie der Wissenschaften zu München. Band 3, 1873, S. 133 (online [PDF; abgerufen am 17. Februar 2017]).
VorgängerAmtNachfolger
Johann Gottfried Ludwig KosegartenRektor der Universität Greifswald
1839
Johann Christian Friedrich Finelius
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.